Skispringen

Kraft startet Tournee mit Podestplatz

Stefan Kraft hat die 72. Ausgabe der Vierschanzentournee mit einem Podestplatz eröffnet. Der Salzburger Weltcup-Spitzenreiter landete zum Auftakt am Freitag in Oberstdorf auf dem dritten Platz. Kraft musste in einer von wechselnden Windverhältnissen geprägten Konkurrenz auf der Schattenbergschanze nur dem deutschen Sieger Andreas Wellinger und Ryoyu Kobayashi aus Japan den Vortritt lassen.

Kraft unterstrich in Oberstdorf mit Sprüngen auf 132,5 und 125,0 m seine Anwartschaft auf den Gesamtsieg. Im Kampf um den Tagessieg musste sich Kraft jedoch Lokalmatador Wellinger, der bereits die Qualifikation gewonnen hatte, klar geschlagen geben. Der Deutsche setzte sich mit Sprüngen von 139,5 und 128,0 m mit 3,0 Punkten Vorsprung vor Kobayashi und 10,4 Zählern vor Kraft die Krone auf. Für Wellinger war es der sechste Weltcup-Sieg seiner Karriere, allerdings der erste im Rahmen einer Tournee.

Trotz des Rückstandes fühlte sich Kraft nach dem harten Wettkampf wie ein Sieger. „Es war ein super Auftakt würde ich sagen. Es war sehr spannend, geniale Stimmung“, sagte der Salzburger im ORF-Interview und freute sich für Sieger Wellinger, der als erster Deutscher seit Karl Geiger 2020 in Oberstdorf gewann: „Es war sicher eines der schönsten Erlebnisse für den Andi, daheim vor so einer Kulisse zu gewinnen. Hut ab, dass er es runter gebracht hat. Mein Sprung war bisschen zu spät am Schanzentisch, aber vielleicht bei den Bedingungen das Richtige.“

Kraft startet Tournee mit Podestplatz

Stefan Kraft hat die 72. Ausgabe der Vierschanzentournee mit einem Podestplatz eröffnet. Der Salzburger Weltcup-Spitzenreiter landete zum Auftakt am Freitag in Oberstdorf auf dem dritten Platz.

Der Tournee-Sieger von 2014/15 will nun mit viel Selbstvertrauen gegen seinen Neujahrsfluch in Garmisch-Partenkirchen anspringen. Dort war es in der jüngeren Vergangenheit selten nach Wunsch gelaufen. „Ich bin froh, dass ich am Stockerl stehe. Das ist unglaublich schön zum Auftakt“, sagte Kraft, der auch 2018 als Dritter für das zuvor letzte österreichische Podium in Oberstdorf gesorgt hatte. Die Tournee geht am Sonntag mit der Qualifikation für das Neujahrsspringen am Montag (Übertragung jeweils 13.30 Uhr, live in ORF1) weiter.

Heimsieg für Wellinger

Der Deutsche behielt in der Entscheidung die Nerven und schenkte den über 25.000 Fans in Oberstdorf den erhofften Heimsieg.

Österreicher kämpfen mit Wind

Für die restlichen Österreicher lief es vor allem im zweiten Durchgang nicht immer nach Wunsch. Mit Jan Hörl auf Rang acht und Michael Hayböck als Zehntem schafften es aber zwei weitere ÖSV-Adler in die Top Ten. Manuel Fettner hatte in der Entscheidung großes Pech mit dem Wind und rutschte auf den 13. Platz zurück. Weltcup-Punkte zum Tournee-Auftakt gab es auch für Clemens Aigner als 19. und Daniel Tschofenig auf dem 20. Platz.

Hörl zweitbester Österreicher

Der Salzburger hielt mit 127,5 m letztlich seinen achten Platz und wurde damit zweitbester Österreicher

Wellinger „sprachlos“

Im Kampf um den Tagessieg schenkte Wellinger den 25.500 Fans im Auslauf den erhofften Heimsieg. Der 28-Jährige ließ sich auch von mehreren windbedingten Unterbrechungen nicht aus der Ruhe bringen. „Ich bin noch ein bisschen sprachlos. Unglaublich, dass ich es von heute auf gestern so gut umsetzen konnte. Ich bin super glücklich und freue mich auf alle Momente vor dieser Kulisse. Es ist einfach grandios“, sagte Wellinger im ORF, „die Pausen waren etwas mühsam, aber ich habe es ganz gut geschafft, dass ich mich auf meine Sachen konzentriert habe. Ich habe zwei grandiose Sprünge gemacht und bin einfach super happy.“

Das Anwärterfeld auf den Tournee-Sieg hat sich jedenfalls bereits nach einem Viertel der Traditionsveranstaltung deutlich reduziert. So konnte der norwegische Vorjahressieger Halvor Egner Granerud (105,5 m) die Titelverteidigung bereits nach einem Sprung in Oberstdorf abschreiben. Auch andere frühere Gewinner, etwa die Polen Kamil Stoch und David Kubacki, rissen bereits zum Auftakt erheblichen Rückstand auf.

Vierschanzentournee-Auftakt in Oberstdorf

Endstand:
1. Andreas Wellinger GER 139,5 / 128,0 309,3
2. Ryoyu Kobayashi JPN 134,5 / 129,0 306,3
3. Stefan Kraft AUT 132,5 / 125,0 298,9
4. Lovro Kos SLO 123,0 / 139,5 289,7
5. Marius Lindvik NOR 132,0 / 127,0 286,1
6. Philipp Raimund GER 128,5 / 135,0 286,0
7. Karl Geiger GER 133,5 / 122,5 285,4
8. Jan Hörl AUT 123,5 / 127,5 285,1
9. Peter Prevc SLO 124,5 / 138,0 282,0
10. Michael Hayböck AUT 131,5 / 129,0 281,4
11. Pius Paschke GER 127,0 / 130,5 280,9
12. Johann Andre Forfang NOR 123,5 / 136,5 279,9
13. Manuel Fettner AUT 124,5 / 123,5 279,4
14. Timi Zajc SLO 121,0 / 132,0 278,4
15. Gregor Deschwanden SUI 124,0 / 122,0 275,2
16. Ren Nikaido JPN 126,5 / 129,0 273,9
17. Kamil Stoch POL 117,0 / 133,0 267,9
18. Anze Lanisek SLO 123,5 / 125,0 266,7
19. Clemens Aigner AUT 118,5 / 130,5 266,0
20. Daniel Tschofenig AUT 119,0 / 133,5 265,8
21. Simon Ammann SUI 119,0 / 134,0 264,2
22. Domen Prevc SLO 115,0 / 133,5 263,3
23. Daniel Andre Tande NOR 119,5 / 125,0 261,2
24. Stephan Leyhe GER 123,0 / 119,0 260,1
25. Alex Insam ITA 121,0 / 122,0 255,6
26. Roman Koudelka CZE 118,0 / 125,0 255,0
27. Dawid Kubacki POL 112,0 / 130,0 247,8
28. Piotr Zyla POL 113,0 / 132,5 246,5
29. Junshiro Kobayashi JPN 128,5 / 121,0 241,5
30. Giovanni Bresadola ITA 106,5 / 128,5 228,9