ÖSV-Adler bringen sich in Lauerstellung

Alle sechs ÖSV-Adler haben sich für den Hauptbewerb qualifiziert. Clemens Aigner wurde vor Daniel Tschofenig 18. Auch Jan Hörl (33.) schaffte es locker ins 50er-Feld. Die Qualifikation ging vor 8.000 Fans über die Bühne, am Montag werden es mehr als 20.000 sein.

Am Neujahrstag bekommt es Kraft im K.-o.-Duell mit dem Finnen Antti Aalto zu tun, Manuel Fettner trifft auf Luca Roth aus Deutschland und Michael Hayböck duelliert sich mit dem Italiener Francesco Cecon. Einen rot-weiß-roten K.-o.-Sieger wird es fix geben, denn Jan Hörl misst sich mit Clemens Aigner. Daniel Tschofenig trifft auf Tate Frantz (USA).

Fettner freut sich über „richtig guten“ Silvestertag

Kraft fehlten mit seinem Sprung sieben Meter auf Wellinger, der allerdings die Landung verpatzte. „Ich glaube, das letzte Quäntchen fehlt vielleicht, mich stresst die Spur noch. Es war kein grandioser Sprung, aber gut. Ich bin zufrieden“, sagte Tournee-Favorit Kraft, beim Auftaktspringen Dritter. „Wenn alles zusammenpasst, ist ein Podium sicher möglich. Ich nehme alles in den Top Ten.“ Am Abend stehen Therapie, gutes Essen und Karten spielen auf dem Programm.

Fettner war mit dem Silvestertag zufrieden. „Sehr cool, es war ein richtig guter Tag. Sechs gute Sprünge in Serie – das wird mir langsam unheimlich. Perfektes Ende dieses Jahres. So will ich weitermachen.“

Auch Michael Hayböck zog zufrieden Bilanz nach der Qualifikation: „So kann es weitergehen, die Schanze beginnt mir zu taugen. Es war noch eine Steigerung zum Training, die Startnummer ist super. Ich möchte so gut ins neue Jahr starten, wie es heute aufgehört hat.“ Clemens Aigner wurde unmittelbar vor Daniel Tschofenig 18. und trifft im K.-o.-Duell auf seinen Zimmerkollegen Jan Hörl (33.), der seinen Sprung verpatzte. „Es hat sehr viel nicht gepasst. Sprung und Wind waren nicht gut, aber morgen ist ein neuer Tag und ein neues Jahr“, sagte der Gesamt-Achte.

Extraeinheit wegen Liftausfalls

Vor dem Qualifikationssprung mussten die Athleten eine Extraeinheit einlegen. Da der Lift zum Sprungturm defekt war, hieß es Stiegen steigen. Die Ausrüstung wurde auf den mehr als 300 Stufen von Kindern freiwillig geschultert. „Eine Tasche und die Skier, das war sehr gut“, sagte Kraft und lachte. Auch Wellinger bedankte sich beim Nachwuchs: „Der Fußmarsch war eher uncool. Ich habe durchschnaufen müssen und war ganz schön blau.“

Der Anstieg zum Bakken sei aber auch eine gute Therapie für Krafts angeschlagenen Rücken gewesen. „Ich habe geschaut, dass ich schön aus dem Gesäß raufgehe, das ist gut für den Rücken. In der Früh hat es ein bissl gezwickt, aber nach dem Aufwärmen und beim Springen passt es ganz gut. Das werden wir noch behandeln und dann gut rüberrutschen“, erzählte der Gesamtweltcup-Führende.

Kraft bekämpft „Garmisch-Fluch“

Am Neujahrstag wird Kraft versuchen, seinen „Garmisch-Fluch“ endlich zu brechen. Zuletzt musste der Pongauer sechsmal in Folge seine Tournee-Hoffnungen bei der zweiten von vier Stationen begraben. Mit den Plätzen 31, 49, 13, 28, einem Quali-Aus sowie Rang 18 in der Vorsaison stürzte Kraft in der jüngsten Vergangenheit heftig ab.