Kraft in Lotterie nur von Lanisek besiegt

Lanisek nutzte bei wechselnden Windverhältnissen auf dem Bergisel eine steife Brise von vorne zur Tageshöchstweite von 134,0 m und setzte sich mit drei Punkten Vorsprung auf Kraft durch. Der Salzburger landete bei Rückenwind bei 124,5 m und schaffte damit die Qualifikation sicher. Hinter Kobayashi reihten sich mit Daniel Tschofenig und Jan Hörl zwei weitere Österreicher in den Top Fünf ein. Manuel Fettner rundete als Zehnter das starke Qualiergebnis ab.

„Es war ‚bumpy‘ in der Luft. Oben raus dachte ich mir, der geht 140 Meter. Dann war es ein brutales Luftloch, danach ist es wieder gegangen“, sagte Kraft im ORF-Interview. Von den wechselnden Windverhältnissen habe er sich aber nicht beunruhigen lassen: „Es war sehr schwierig, aber nichts Dramatisches, die Besten sind qualifiziert, das zählt heute. Schauen wir, wie es morgen wird.“

Auch Tschofenig freute sich über einen Befreiungsschlag nach zuletzt schwächeren Leistungen. „Bisschen ein Zukunftslicht zu sehen tut richtig gut. Da fällt einem der Stein vom Herzen. Die letzte Woche war echt hart, aber jetzt wissen wir wieder, in welche Richtung es gehen muss“, sagte der 21-jährige Kärntner. Der Wahl-Innsbrucker landete Anfang Dezember in Lillehammer als Dritter noch auf dem Podium, bei der Tournee war bisher ein 18. Platz in Garmisch-Partenkirchen das beste Resultat.

Junger Österreicher überrascht

Für eine positive Überraschung aus österreichischer Sicht sorgten Stephan Embacher und Jonas Schuster, die sich aus dem „Österreicher-Paket“ für den Hauptbewerb qualifizierten. „Sehr cool, es taugt mir sehr, daheim speziell. Ich habe es jetzt genossen, es ist ein Traum, für den habe ich hart gearbeitet. Es hat sich schon ausgezahlt“, freute sich der 17-jährige Embacher nach seinem 121,5-m-Satz und Platz 13.

Insgesamt sind acht Österreicher beim dritten Bewerb der 72. Tournee im Hauptbewerb mit dabei. Michael Hayböck als 23. („Bei der Landung hatte ich Entwicklungspotenzial“) und Clemens Aigner als 25. rissen bei den wechselnden Windverhältnissen aber keine Bäume aus. Schuster rutschte als 47. nach einem Sprung von 116,5 m gerade noch ins Hauptfeld. Nur Maximilian Ortner und Clemens Leitner müssen aus österreichischer Sicht beim Showdown am Mittwoch zuschauen.

Rückschlag für Wellinger

Der aktuelle Spitzenreiter der Vierschanzentournee erlebte in Innsbruck hingegen einen Rückschlag. Wellinger landete nur bei 119,5 m und musste sich mit dem 15. Platz zufriedengeben. Hätte der Durchgang für die Gesamtwertung gezählt, wäre etwa der Vorsprung des Deutschen auf Kraft mit einem Schlag weg gewesen. In der Gesamtwertung führt Wellinger zur Halbzeit 1,8 Punkte vor Kobayashi, der Salzburger Kraft liegt 25,2 Zähler oder umgerechnet 14 Meter zurück.