Tournee

ÖSV-Duo in Qualifikation hinter Kobayashi

Ryoyu Kobayashi hat am Freitag die Qualifikation für das Dreikönigsspringen in Bischofshofen am Samstag (16.30 Uhr, live in ORF1) für sich entschieden. Der japanische Tournee-Führende setzte sich vor den beiden Österreichern Stefan Kraft und Clemens Aigner durch, insgesamt werden zehn ÖSV-Adler beim letzten Bewerb der 72. Vierschanzentournee dabei sein.

Neben Bergisel-Sieger Jan Hörl (8.), Manuel Fettner (15.), Michael Hayböck (16.), Daniel Tschofenig (21.) und Daniel Huber (22.) sind die jungen Hoffnungen Marco Wörgötter (31.), Simon Steinberger (43.) und David Haagen (47.) bei der Schlussveranstaltung in Salzburg mit dabei.

In der Gesamtwertung hat Kobayashi nicht nur 4,8 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Andreas Wellinger, sondern nun auch sein Selbstvertrauen mit einem 138-Meter-Satz in der Qualifikation weiter gestärkt. Der Japaner lag am Ende um 7,8 Punkte vor Kraft.

Kobayashi dominiert Bischofshofen-Qualifikation

Eine starke Vorstellung liefern die Ski-Austria-Skispringer am Freitag bei der Qualifikation zum finalen Bewerb der Vierschanzentournee in Bischofshofen. Stefan Kraft wird Zweiter, Clemens Aigner Dritter.

Kraft, in der Gesamtwertung hinter Hörl Vierter, war im ORF-Interview mit seiner Qualileistung auf der Paul-Außerleitner-Schanze zufrieden, weniger mit einem Trainingssprung. „Es war ein schöner Sprung, den würde ich morgen auch nehmen. Obwohl ich die Schanze hier sehr gut kenne, habe ich mich für meinen ersten Sprung richtig geschämt. Ich war viel zu spät, die Trainer haben mich richtig ausgelacht“, erklärte der Salzburger. „Aber jetzt habe ich mich gut eingeschossen. Das Finale in Bischofshofen ist immer ein Highlight. Ich bin sehr gut drauf.“

Aigner überraschend Dritter

Überraschend Dritter wurde Aigner, der einen halben Meter weiter als Kraft auf 134,5 Meter kam. „Wenn meine Sprünge aggressiv sind, dann tue ich mir ein bisschen einfacher, dass ich vom Schwerpunkt weiter vorne sitze, und dann wird der Sprung bisschen aggressiver, und das hilft mir dann in der Luft enorm. Ich muss sagen, ich bin echt zufrieden. Alle drei Sprünge waren auf einem guten Niveau“, erklärte der Tiroler.

Aigner landet bei 134,5 Metern

Der Tiroler zeigte in der Bischofshofen-Qualifikation auf.

Hörl musste sich mit 129 Metern begnügen. „Natürlich möchte ich auch hier sehr gut sein, keine Frage. Der Sprung war sehr spät, da habe ich noch ein paar Reserven. Von der Platzierung passt es aber ganz gut“, sagte der Qualiachte. Sieben Plätze weiter hinten rangierte Manuel Fettner: „Ich wollte mich auf einen guten Sprung konzentrieren. In der Quali bin ich nach vorne rausgestolpert. Ich weiß nicht, warum ich da die Balance verloren habe.“ Michael Hayböck, in Innsbruck Dritter, hat noch Arbeit vor sich. „Es war viel Leichtigkeit. Innsbruck hat sehr gutgetan. Diese Schanze ist natürlich wieder eine Umstellung. Das ist mir noch nicht perfekt gelungen. Es war eine solide Qualifikation.“

Wellinger springt hinterher

Im Kampf um den Tourneesieg stehen nun noch mehr Zeichen auf den nächsten Triumph von Kobayashi. Der Deutsche Wellinger kam in der Qualifikation über 18 Zähler hinter Kobayashi auf Rang neun. Während der Japaner vor seinem dritten Triumph nach 2018/19 und 2021/22 beim Schanzenspektakel rund um den Jahreswechsel steht, hofft der vom Tiroler Stefan Horngacher betreute Wellinger auf den ersten deutschen Tournee-Sieg seit Sven Hannawald vor 22 Jahren.

Wellinger in Quali nur Neunter

Andreas Wellinger landete in der Bischofshofen-Quali bei 128 Metern.

„Ich war viel zu spät an der Kante. Ich war nicht in dem Rhythmus, den ich kann. Meine Formkurve ist aber super. Ich bin gut drauf und werde morgen die Geschwindigkeit in Weite umsetzen. Ich bin der Jäger in der Gesamtwertung, schaue aber einfach auf mich“, so Wellinger.

Zehn Österreicher im Hauptbewerb dabei

Aus der nationalen Gruppe schafften Huber (22.), Wörgötter (31.), Steinberger (43.) und Haagen (47.) im Feld von 59 Startern den Sprung in den Bewerb der besten 50. Für Team-Olympiasieger Huber wird es ein kleines Comeback im Weltcup, nachdem der Salzburger im Dezember der Weltspitze noch ein wenig hinterhergesprungen war. Huber, vor zwei Jahren noch Sieger in Bischofshofen, hatte sich seitdem Operationen am Knie sowie an der Hüfte unterziehen müssen.

Huber gibt Weltcup-Comeback

Der Bischofshofen-Sieger von 2022 ist nach einer Pause am Samstag wieder dabei.

Nicht dabei in Bischofshofen ist unterdessen Talent Stephan Embacher. Der 17-jährige Tiroler, der von Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer unterstützt wird, überzeugte bei seinem Weltcup-Debüt am Bergisel mit Platz 13. Am Wochenende geht Embacher allerdings im Rahmen des Kontinentalcups in Garmisch-Partenkirchen an den Start, um sich nach dem jüngsten Sieg sowie einem zweiten Platz in Engelberg einen Quotenplatz für den Weltcup zu sichern.

Luxusproblem wartet auf Widhölzl

Auf ÖSV-Cheftrainer Widhölzl wartet damit bei den nächsten Weltcup-Stationen ein Luxusproblem. Da in dieser Saison nur noch fünf ÖSV-Adler sowie ein weiterer über einen Quotenplatz im Kontinentalcup starten dürfen, muss Widhölzl bei den nächsten Weltcup-Stationen zumindest einen starken Springer aus dem Kader werfen. Denn derzeit gibt es mit Kraft, Hörl, Hayböck, Fettner, Tschofenig und Aigner sowie eben Embacher sieben Österreicher in ausgezeichneter Form.

„Ich muss einen rausstellen, und das ist nie fein“, so Widhölzl. „Es ist schade, weil den Startplatz vom vergangenen Jahr hätte ich gerne. Da sind wir in der glücklichen Lage, weil wir so viele Gute haben.“ Hayböck ergänzte: „Es ist zach, dass ein Platz genommen wurde. Da machst du für den Sport nichts Gutes. Das ist ein ziemlicher Kampf intern.“

Dreikönigsspringen in Bischofshofen

Endstand Qualifikation:
1. Ryoyu Kobayashi JPN 138,0 162,6
2. Stefan Kraft AUT 134,0 154,8
3. Clemens Aigner AUT 134,5 153,0
4. Benjamin Östvold NOR 138,5 150,8
5. Anze Lanisek SLO 134,0 149,8
6. Peter Prevc SLO 140,0 147,8
7. Lovro Kos SLO 136,5 147,4
8. Jan Hörl AUT 129,0 145,5
9. Andreas Wellinger GER 128,0 144,3
10. Kamil Stoch POL 130,0 142,8
11. Johann Andre Forfang NOR 130,5 142,5
12. Ren Nikaido JPN 130,0 142,4
13. Timi Zajc SLO 135,0 142,1
14. Pius Paschke GER 127,5 141,6
15. Manuel Fettner AUT 133,5 141,4
16. Michael Hayböck AUT 129,0 140,4
17. Karl Geiger GER 129,5 139,8
18. Stephan Leyhe GER 128,5 139.5
19. Halvor Egner Granerud NOR 131,5 139,3
20. Piotr Zyla POL 128,5 138,1
21. Daniel Tschofenig AUT 126,0 137,9
22. Daniel Huber AUT 131,5 135,0
23. Kristoffer Eriksen Sundal NOR 126,5 133,9
24. Marius Lindvik NOR 126,5 132,8
25. Roman Koudelka CZE 129,0 132,4
26. Alex Insam ITA 129,0 131,9
27. Artti Aigro EST 129,0 131,1
28. Aleksander Zniszczol POL 128,5 130,3
29. Erik Belshaw USA 132,5 130,2
30. Maciej Kot POL 127,5 130,0
31. Marco Wörgötter AUT 128,0 129,9
32. Killian Peier SUI 125,5 129,4
33. Dawid Kubacki POL 124,0 129,3
34. Daniel Andre Tande NOR 123,5 129,1
35. Tate Frantz USA 128,5 129,0
36. Pawel Wasek POL 131,0 128,8
37. Taku Takeuchi JPN 125,0 125,0
38. Eetu Nousiainen FIN 127,5 124,6
39. Domen Prevc SLO 120,5 124,3
40. Philipp Raimund GER 122,0 123,6
41. Junshiro Kobayashi JPN 124,5 122,9
42. Antti Aalto FIN 121,0 121,5
43. Simon Steinberger AUT 122,5 121,3
44. Remo Imhof SUI 127,5 120,6
45. Jewhen Marusiak UKR 122,5 119,5
46. Simon Ammann SUI 122,5 118,3
47. David Haagen AUT 120,0 117,9
. Andrew Urlaub USA 127,0 117,9
49. Danil Wassiljew KAZ 121,5 117,8
50. Gregor Deschwanden SUI 117,0 117,4
Nicht qualifiziert:
51. Kasperi Valto FIN 124,5 115,6
52. Giovanni Bresadola ITA 122,0 114,3
53. Witalij Kalinitschenko UKR 120,5 113,4
54. Niko Kytösaho FIN 121,5 112,2
55. Francesco Cecon ITA 118,5 112,1
56. Andrea Campregher ITA 123,0 109,4
57. Ilja Misernich KAZ 115,0 100,7
58. Naoki Nakamura JPN 113,0 100,2
59. Swjatoslaw Nazarenko KAZ 112,0 97,5

Dreikönigsspringen in Bischofshofen

Stand nach dem ersten Durchgang:
1. Ryoyu Kobayashi JPN 137,0 144,1
2. Stefan Kraft AUT 136,5 142,9
3. Anze Lanisek SLO 134,5 136,0
4. Lovro Kos SLO 135,5 135,6
5. Manuel Fettner AUT 134,5 134,8
6. Clemens Aigner AUT 133,5 133,7
7. Halvor Egner Granerud NOR 132,0 133,1
8. Andreas Wellinger GER 132,0 129,9
9. Peter Prevc SLO 131,0 129,7
10. Karl Geiger GER 129,0 125,4
11. Pius Paschke GER 129,0 125,3
12. Ren Nikaido JPN 129,0 124,1
13. Michael Hayböck AUT 130,0 123,8
14. Timi Zajc SLO 129,0 123,6
15. Kamil Stoch POL 129,0 123,0
16. Benjamin Östvold NOR 128,0 120,7
17. Alex Insam ITA 127,5 119,8
18. Gregor Deschwanden * SUI 126,5 119,6
19. Philipp Raimund GER 126,5 118,2
20. Aleksander Zniszczol POL 124,5 117,4
21. Pawel Wasek * POL 125,0 116,7
22. Marius Lindvik NOR 126,0 116,1
23. Jan Hörl AUT 126,5 115,5
24. Dawid Kubacki POL 125,0 115,1
25. Daniel Andre Tande * NOR 125,5 114,7
26. Daniel Tschofenig AUT 121,5 113,5
27. Roman Koudelka * CZE 122,5 108,4
28. Antti Aalto * FIN 120,5 105,3
29. Daniel Huber AUT 116,0 103,1
30. Piotr Zyla POL 117,0 100,1
Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert:
Domen Prevc * SLO 119,5 103,4
Johann Andre Forfang * NOR 119,5 103,1
Maciej Kot * POL 117,5 102,8
Stephan Leyhe * GER 119,0 101,8
David Haagen * AUT 119,0 101,8
Kristoffer Eriksen Sundal * NOR 116,5 100,9
Junshiro Kobayashi * JPN 118,0 100,5
Killian Peier * SUI 116,0 100,3
Marco Wörgötter * AUT 116,0 99,8
Simon Ammann * SUI 115,5 95,7
Erik Belshaw * USA 111,5 92,3
Eetu Nousiainen * FIN 113,5 91,7
Danil Wassiljew * KAZ 113,0 90,6
Taku Takeuchi * JPN 111,0 86,4
Tate Frantz * USA 108,5 84,5
Andrew Urlaub * USA 110,0 84,4
Remo Imhof * SUI 110,5 81,5
Simon Steinberger * AUT 108,0 78,4
Jewhen Marusiak * UKR 93,5 47,9
Disqualifiziert:
. Artti Aigro * EST
* Verlierer in K.-o.-Duell (Top Fünf im Finale)