Neben Bergisel-Sieger Jan Hörl (8.), Manuel Fettner (15.), Michael Hayböck (16.), Daniel Tschofenig (21.) und Daniel Huber (22.) sind die jungen Hoffnungen Marco Wörgötter (31.), Simon Steinberger (43.) und David Haagen (47.) bei der Schlussveranstaltung in Salzburg mit dabei.
In der Gesamtwertung hat Kobayashi nicht nur 4,8 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Andreas Wellinger, sondern nun auch sein Selbstvertrauen mit einem 138-Meter-Satz in der Qualifikation weiter gestärkt. Der Japaner lag am Ende um 7,8 Punkte vor Kraft.
Kobayashi dominiert Bischofshofen-Qualifikation
Eine starke Vorstellung liefern die Ski-Austria-Skispringer am Freitag bei der Qualifikation zum finalen Bewerb der Vierschanzentournee in Bischofshofen. Stefan Kraft wird Zweiter, Clemens Aigner Dritter.
Kraft, in der Gesamtwertung hinter Hörl Vierter, war im ORF-Interview mit seiner Qualileistung auf der Paul-Außerleitner-Schanze zufrieden, weniger mit einem Trainingssprung. „Es war ein schöner Sprung, den würde ich morgen auch nehmen. Obwohl ich die Schanze hier sehr gut kenne, habe ich mich für meinen ersten Sprung richtig geschämt. Ich war viel zu spät, die Trainer haben mich richtig ausgelacht“, erklärte der Salzburger. „Aber jetzt habe ich mich gut eingeschossen. Das Finale in Bischofshofen ist immer ein Highlight. Ich bin sehr gut drauf.“
Aigner überraschend Dritter
Überraschend Dritter wurde Aigner, der einen halben Meter weiter als Kraft auf 134,5 Meter kam. „Wenn meine Sprünge aggressiv sind, dann tue ich mir ein bisschen einfacher, dass ich vom Schwerpunkt weiter vorne sitze, und dann wird der Sprung bisschen aggressiver, und das hilft mir dann in der Luft enorm. Ich muss sagen, ich bin echt zufrieden. Alle drei Sprünge waren auf einem guten Niveau“, erklärte der Tiroler.
Aigner landet bei 134,5 Metern
Der Tiroler zeigte in der Bischofshofen-Qualifikation auf.
Hörl musste sich mit 129 Metern begnügen. „Natürlich möchte ich auch hier sehr gut sein, keine Frage. Der Sprung war sehr spät, da habe ich noch ein paar Reserven. Von der Platzierung passt es aber ganz gut“, sagte der Qualiachte. Sieben Plätze weiter hinten rangierte Manuel Fettner: „Ich wollte mich auf einen guten Sprung konzentrieren. In der Quali bin ich nach vorne rausgestolpert. Ich weiß nicht, warum ich da die Balance verloren habe.“ Michael Hayböck, in Innsbruck Dritter, hat noch Arbeit vor sich. „Es war viel Leichtigkeit. Innsbruck hat sehr gutgetan. Diese Schanze ist natürlich wieder eine Umstellung. Das ist mir noch nicht perfekt gelungen. Es war eine solide Qualifikation.“
Wellinger springt hinterher
Im Kampf um den Tourneesieg stehen nun noch mehr Zeichen auf den nächsten Triumph von Kobayashi. Der Deutsche Wellinger kam in der Qualifikation über 18 Zähler hinter Kobayashi auf Rang neun. Während der Japaner vor seinem dritten Triumph nach 2018/19 und 2021/22 beim Schanzenspektakel rund um den Jahreswechsel steht, hofft der vom Tiroler Stefan Horngacher betreute Wellinger auf den ersten deutschen Tournee-Sieg seit Sven Hannawald vor 22 Jahren.
Wellinger in Quali nur Neunter
Andreas Wellinger landete in der Bischofshofen-Quali bei 128 Metern.
„Ich war viel zu spät an der Kante. Ich war nicht in dem Rhythmus, den ich kann. Meine Formkurve ist aber super. Ich bin gut drauf und werde morgen die Geschwindigkeit in Weite umsetzen. Ich bin der Jäger in der Gesamtwertung, schaue aber einfach auf mich“, so Wellinger.
Zehn Österreicher im Hauptbewerb dabei
Aus der nationalen Gruppe schafften Huber (22.), Wörgötter (31.), Steinberger (43.) und Haagen (47.) im Feld von 59 Startern den Sprung in den Bewerb der besten 50. Für Team-Olympiasieger Huber wird es ein kleines Comeback im Weltcup, nachdem der Salzburger im Dezember der Weltspitze noch ein wenig hinterhergesprungen war. Huber, vor zwei Jahren noch Sieger in Bischofshofen, hatte sich seitdem Operationen am Knie sowie an der Hüfte unterziehen müssen.
Huber gibt Weltcup-Comeback
Der Bischofshofen-Sieger von 2022 ist nach einer Pause am Samstag wieder dabei.
Nicht dabei in Bischofshofen ist unterdessen Talent Stephan Embacher. Der 17-jährige Tiroler, der von Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer unterstützt wird, überzeugte bei seinem Weltcup-Debüt am Bergisel mit Platz 13. Am Wochenende geht Embacher allerdings im Rahmen des Kontinentalcups in Garmisch-Partenkirchen an den Start, um sich nach dem jüngsten Sieg sowie einem zweiten Platz in Engelberg einen Quotenplatz für den Weltcup zu sichern.
Luxusproblem wartet auf Widhölzl
Auf ÖSV-Cheftrainer Widhölzl wartet damit bei den nächsten Weltcup-Stationen ein Luxusproblem. Da in dieser Saison nur noch fünf ÖSV-Adler sowie ein weiterer über einen Quotenplatz im Kontinentalcup starten dürfen, muss Widhölzl bei den nächsten Weltcup-Stationen zumindest einen starken Springer aus dem Kader werfen. Denn derzeit gibt es mit Kraft, Hörl, Hayböck, Fettner, Tschofenig und Aigner sowie eben Embacher sieben Österreicher in ausgezeichneter Form.
„Ich muss einen rausstellen, und das ist nie fein“, so Widhölzl. „Es ist schade, weil den Startplatz vom vergangenen Jahr hätte ich gerne. Da sind wir in der glücklichen Lage, weil wir so viele Gute haben.“ Hayböck ergänzte: „Es ist zach, dass ein Platz genommen wurde. Da machst du für den Sport nichts Gutes. Das ist ein ziemlicher Kampf intern.“