David Affengruber, Alexander Prass und David Schnegg (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Sturm trainiert für „knackigen Februar“

Puntigamer Sturm Graz ist am Freitag mit einer gehörigen Portion Optimismus, aber noch ohne neuen Torhüter in die Vorbereitung fürs Frühjahr gestartet. Die Grazer sind in der Admiral Bundesliga mit zwei Punkten Rückstand erster Jäger von Serienmeister Red Bull Salzburg und tanzen als einziger ÖFB-Club im Frühjahr noch auf drei Hochzeiten. „Es geht im Februar knackig los, ohne viel Anlaufzeit“, erklärte Sportdirektor Andreas Schicker, laut dem Abgänge derzeit nicht geplant sind.

Nach dem Cupviertelfinale gegen die Austria (2. Februar) warten auf Sturm zum Auftakt die Ligaschlager in Salzburg (9. Februar) und gegen Rapid (18. Februar). Dazwischen geht es in der Zwischenrunde der Conference Leage gegen Slovan Bratislava (15./22. Februar). „Wir gehen voller Elan ins neue Jahr, haben große Ziele“, ergänzte Kapitän Stefan Hierländer. Europäisch überwintert zu haben sei eine große Sache für den Club. „Wir werden die rot-weiß-roten Fahnen hochhalten und wollen weiterkommen.“

Trainer Christian Ilzer warnte vor Slovan als sehr routiniertem Team. „Wir müssen schnell in Form kommen und uns top vorbereiten, damit wir in Reichweite sind“, meinte der Steirer. „Wir haben K.-o.-Spiele – Cup, dazu Salzburg und Rapid im Sandwich der Conference-League-Spiele. Das ist ein sehr attraktives Auftaktprogramm, das uns sehr herausfordern wird. Es ist wesentlich, dass die besten Spieler vom Start weg verfügbar und in guter Form sind.“

Christian Ilzer (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Sturm-Coach Christian Ilzer glaubt an das eine oder andere Highlight im Frühjahr

Die Ausgangslage in der Meisterschaft sei gut. „Salzburg ist der große Favorit, wir wollen aber unser volles Potenzial ausschöpfen“, erklärte Ilzer. Der Herbst sei ob der hohen Belastung mit 28 Spielen und vielen Nationalteameinberufungen eine Herausforderung gewesen. „Selbst nach diesem herausfordernden Herbst sind wir in allen drei Bewerben in Schlagdistanz. Das gibt mir Mut, dass wir im Frühjahr das eine oder Highlight erleben werden. Wir haben ein gewachsenes Kollektiv, das mit Widrigkeiten umgehen kann.“

Auf der Suche nach Scherpen-Ersatz

Im Frühjahr fehlen wird Kjell Scherpen. Der Sturm-Goalie hatte sich kurz vor Weihnachten einer Operation seines gerissenen Kreuzbandes im Knie unterzogen. „Kjell war für mich der beste Torhüter in Österreich. Er war ein Glücksgriff für uns“, betonte Schicker. Den Leihvertrag für den Niederländer, der seine Reha ab Samstag bis März in der Heimat absolvieren wird, mit dem englischen Premier-League-Club Brighton will der Sturm-Sportdirektor vorzeitig für die kommende Saison verlängern.

Der gesuchte Ersatzmann ist eine Übergangslösung für ein halbes Jahr. „Wir wollen im Trainingslager in der Türkei unsere neue Nummer eins haben“, erklärte Schicker. Sturm fliegt nach einem Kurzcamp in Catez (SLO) am 15. Jänner nach Belek. Mit zwei Kandidaten sei man laut Schicker in intensiven Gesprächen. Bei einem Keeper würden sich diese bereits in der finalen Phase befinden.

Keine Zugänge bei Feldspielern geplant

Konkrete Angebote für Feldspieler gebe es derzeit nicht. „Unser Ziel ist es, so zusammenzubleiben“, betonte Schicker. Dann werde es abgesehen von der Torhüterposition auch keine Zugänge geben. „Wir hatten eine gute Herbstsaison, in der wir unsere Ziele erreicht haben.“ Als mögliche Verleihoptionen nannte der Sportchef Niklas Geyrhofer, Vesel Demaku, Bryan Teixeira und Mohamed Fuseini. „Es muss aber sportlich auch Sinn machen.“ Aus dem Offensivduo Fuseini/Teixeira werde zumindest einer im Frühjahr in Graz bleiben.

Teixeira und Amadou Dante fehlten beim Trainingsstart wegen der Vorbereitung auf den Afrikacup, Javi Serrano und Jon Gorenc-Stankovic krankheitsbedingt. Dafür steht Abwehrchef Gregory Wüthrich nach zwei Monaten Pause wegen eines Knieödems kurz vor dem Comeback. Der Schweizer trainierte diese Woche bereits individuell und soll in den nächsten Wochen beim Team einsteigen.

Den im Sommer auslaufenden Vertrag mit einem anderen Leistungsträger will Schicker verlängern: Otar Kiteishvili. Wie bei David Affengruber und Kapitän Stefan Hierländer sei er diesbezüglich in guten Gesprächen. „Ja, er ist ein absoluter Schlüsselspieler, aber in einem Alter, wo er auch für sich noch andere Möglichkeiten offenhalten will“, sagte Schicker über den 27-jährigen Georgier. Er werde alles versuchen, um Kiteishvili bei Sturm zu halten. „Wir haben aber auch unsere Grenzen, wie viel man investieren kann.“