Ski alpin

Grenier wiederholt Sieg in Kranjska Gora

Valerie Grenier hat den verregneten Riesentorlauf der Damen am Samstag in Kranjska Gora wie im Vorjahr für sich entschieden. Die Kanadierin setzte sich bei unwirtlichen Bedingungen vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami (+ 0,37) und der Italienerin Federica Brignone (0,51) durch. Als beste Österreicherin belegte Franziska Gritsch (1,69) den siebenten Platz.

Nach einem weiteren „sehr soliden Riesentorlauf-Ergebnis“ jubelte die außerhalb der ÖSV-Strukturen trainierende Solistin Gritsch nicht groß, obwohl sie ihr bestes Karriereergebnis (Rang sechs) in dieser Disziplin beinahe einstellte. „Grundsätzlich sind gute Teilabschnitte dabei, noch gelingt es mir aber nicht, oben und unten frech zu fahren“, sagte die Halbzeitzehnte nach dem ersten Rennen des Jahres 2024 im ORF-Interview.

„Beide Läufe waren sehr solide, darauf möchte ich jetzt aufbauen“, so Gritsch weiter. „Skifahren ist ein Freiluftsport, es ist auch im Training nicht immer Sonnenschein und ‚happy, peppy‘. Man muss schauen, dass man seine sieben Sachen beieinander hat. Ich bin froh, dass gefahren wurde. Riesenlob an die Veranstalter.“

Der zweite Lauf von Franziska Gritsch

Franziska Gritsch konnte sich in der Entscheidung deutlich verbessern

„Wir kämpfen uns alle runter“

Zweitbeste ÖSV-Läuferin wurde Stephanie Brunner, die vom 23. auf den 13. Rang fuhr. „Die letzten Tage waren im Großen und Ganzen nicht ganz einfach“, sagte die Tirolerin. „Im ersten Durchgang waren gute Ansätze da, im zweiten ist es dann richtig gut gelaufen. Die Bedingungen sind für alle gleich, wir haben unser Bestes gegeben.“

„Es ist am Limit, wenn das Gewand schon gefühlt zehn Kilo mehr hat, die Handschuhe waschelnass sind. Aber wir kämpfen uns alle runter und versuchen das Beste“, beschrieb Brunner die schwierigen Verhältnisse.

1. Valerie Grenier (CAN)
2. Lara Gut-Behrami (SUI)
3. Federica Brignone (ITA)

Steigerungen im zweiten Durchgang

Auch die zuletzt erkältete Katharina Liensberger verbesserte sich vom 26. deutlich auf den 14. Platz, Ricarda Haaser vom 22. auf den 16. Rang. Die nach dem ersten Durchgang zwölftplatzierte Julia Scheib rutschte hingegen im zweiten Lauf weg und kam zu Sturz. Nach sechs Rennen stehen für die Steirerin ein fünfter und siebenter Rang, aber auch eine 50-Prozent-Ausfallquote zu Buche.

Das ÖSV-Quintett Elisabeth Kappaurer (+ 3,03), Elisa Mörzinger (3,50), Nina Astner (3,57), Katharina Truppe (4,09) und Lisa Hörhager (4,76) hatte das Finale der Top 30 verpasst.

Mit Laufbestzeit zum Sieg

Die große Siegerin des Tages war aber Grenier. Die 27-Jährige drehte mit einer furiosen Fahrt im zweiten Durchgang und Laufbestzeit das Ergebnis um und katapultierte sich vom vierten Platz nach Durchgang eins zu ihrem zweiten Sieg im Weltcup. „Mein Trainer hat den zweiten Lauf gesetzt, das kam mir entgegen. Ich freue mich und bin sehr stolz“, sagte die Kanadierin.

Während die jeweils zweifachen Saisonsiegerinnen Gut-Behrami und Brignone ebenfalls auf das Stockerl fuhren, verspielte die am Ende viertplatzierte Petra Vlhova erneut eine Halbzeitführung und muss auf den ersten Saisonsieg weiter warten.

Slalom am Sonntag

Am Sonntag steht in Slowenien noch ein Slalom auf dem Programm (9.30/12.30 Uhr, live in ORF1). Die Österreicherinnen rechnen sich bei Teil zwei der Rennen um den „Golden Fox“ doch mehr aus. „Im Slalom freuen wir uns wieder auf ein Spektakel. Die vier Kathis sind gut drauf, wir wollen einen draufsetzen“, sagte Truppe, die heuer schon einmal auf dem Podest stand. Auch Liensberger visiert einen Spitzenplatz an. Das Potenzial auf das Podium sei gegeben, erklärte die Weltmeisterin von 2021.