Vanessa Herzog beim Eisschnelllauf
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Eisschnelllauf

Herzog läuft über 500 m zu EM-Bronze

Vanessa Herzog hat sich am Samstag bei der EM in Heerenveen die Bronzemedaille über 500 m gesichert. Die 28-jährige Tirolerin musste sich in ihrer Paradedistanz mit einer Zeit von 37,89 Sekunden nur den beiden Niederländerinnen Femke Kok (37,28) und Jutta Leerdam (37,70) geschlagen geben. Für Herzog war es ihre insgesamt siebente EM-Medaille.

Herzog war im vorletzten der zehn Paare in die Konkurrenz und mit ihrem Lauf in Führung gegangen. Da war dann schon klar, dass es zu einer Medaille reichen würde. „Den Einser wollte ich schon gerne sehen“, sagte sie und wusste um die Bedeutung der Führung beim Zieldurchlauf. Geärgert habe sie ihre schwächere Startzeit. „Da bin ich ein bisschen zu lange stehen geblieben. Dafür war die Runde sehr schnell, da habe ich meinen Speed wieder gefunden. Ich bin echt froh über den dritten Platz.“ Es ist ihre fünfte Einzel-EM-Medaille, dazu kommen zwei im EM-Sprint-Vierkampf.

Glücklich war die 28-Jährige auch, dass sie durch die Distanzierung von Marrit Fledderus um 0,11 Sek. einen niederländischen Triple-Sieg verhinderte. „Sie (Fledderus, Anm.) war in der Saison bisher bei jedem 500er schneller“, sagte die Tirolerin. Auch ihre erste Saisonmarke unter 38 Sekunden bereitete Herzog Freude. Und sie sieht sich auch mittlerweile näher an der absoluten Spitze. „Ich komme definitiv näher. Bei der Runde fehlt mir nicht mehr viel, am Start noch.“ Die Wahlkärntnerin war suboptimal in die Saison gestartet, steigerte sich dann aber sukzessive.

EM-Bronze für Herzog

Großer Erfolg für Vanessa Herzog: Bei der EM in Heerenveen erobert die Tirolerin Bronze über 500 Meter. Damit meldet sich Herzog nach durchwachsenem Saisonstart eindrucksvoll zurück.

„Die Stimmung ist ein Wahnsinn“

Nach einem mäßigen Saisonstart hatte Herzog zum Jahresende mit zwei sechsten Weltcup-Rängen über 500 m bereits einen Aufschwung erkennen lassen. Die Medaille kam für sie selbst deshalb nicht ganz überraschend. Die EM ist der erste Saisonhöhepunkt von Herzog, 2018 wurde sie in Kolomna 500-m-Europameisterin und holte zudem Silber über 1.000 m sowie Bronze im Massenstart. 2020 gab es Silber über 500 m, 2022 verzichtete sie im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking auf ein EM-Antreten.

Am Sonntag tritt Österreichs Sportlerin des Jahres 2019 über 1.000 m an, vor den Titelkämpfen hatte sie sich da einen Top-Fünf-Rang vorgenommen. Ebenfalls für den EM-Schlusstag bereiten sich ihre Landsleute Gabriel Odor (1.500 m, Massenstart), Ignaz Gschwentner (500 m) und EM-Debütantin Anna Molnar (Massenstart). Sie alle dürfen sich auf eine tolle Atmosphäre im Thialf freuen. Herzog: „Die Stimmung ist ein Wahnsinn, wenn die Holländer fahren. Es ist einfach so cool, da zu fahren.“