Odor Gabriel (AUT) jubelt
IMAGO/Pro Shots
Eisschnelllauf-EM

Silber und Bronze für Österreich

Für Österreich ist die Eisschnelllauf-EM in Heerenveen mit zwei weiteren Medaillen zu Ende gegangen. Während Vanessa Herzog nach Bronze über 500 Meter auch über 1.000 Meter Bronze und damit ihre insgesamt achte Medaille bei einer EM eroberte, durfte sich Gabriel Odor als Zweiter im Massenstart am Sonntag über seine überhaupt erste EM-Medaille in der Eliteklasse freuen.

Der 23-Jährige, Ex-Junioren-Weltmeister im Massenstart, musste sich zum Abschluss der Titelkämpfe in 8:13,99 Minuten nur dem Belgier Bart Swings (8:13,71) geschlagen geben. Bronze ging an Allan Dahl Johansson (NOR), der 0,06 Sekunden hinter Odor blieb.

Herzog blieb hinter den Niederländerinnen Jutta Leerdam (1:14,45) und Antoinette Rijpma-de Jong (1:15,04). Isabel Grevelt (NED) verwies sie um 0,2 Sekunden auf Platz vier.

Silber und Bronze bei Eisschnelllauf-EM

Gabriel Odor wird bei der Eisschnelllauf-EM in Heerenveen im Massenstart sensationell Zweiter, Vanessa Herzog erreicht über 1.000 Meter den dritten Platz.

Odor mit neuer Taktik

Odor brachte seine neue Taktik Erfolg, indem er sich auf den Schlusssprint statt auf die Punktesprints konzentrierte. „Das habe ich mir die ganze Saison vorgenommen.“ Dabei machte er in der letzten Runde einige Plätze gut, und das nach einem Spezialtraining. „Ich habe es fest trainiert, dass ich die letzte Kurve einen engeren Radius fahre als das Feld. Ich bin ein bisschen enger reingefahren, habe so ein bisschen mehr Druck auf der Schiene gehabt, habe das aber halten können. Ich bin so einen kürzeren Weg gefahren und habe ordentlich Plätze gutgemacht.“

„Die Emotionen sind gerade unglaublich“, sagte Odor. „Jetzt ist es mir vier Jahre nach meiner Junioren-Zeit endlich gelungen, wieder auf das Podest zu fahren. Vizeeuropameister ist natürlich genial.“ Der Massenstart liege ihm, weil er ein Verständnis für diese Rennen habe. „Ich bewege mich geschickt im Feld und kann zum richtigen Zeitpunkt die Attacke setzen.“

Sechste Einzel-Medaille

Während Odor erstmals auf dem EM-Podest stand, war es für Herzog die sechste EM-Medaillle im Einzel. Neben 500-m-Gold 2018, -Silber 2020 und -Bronze 2024 hatte sie 2018 in Kolomna auch Silber über 1.000 m und Bronze im Massenstart geholt. Dazu kamen Gold und Bronze im Sprint-Vierkampf 2019 bzw. 2023.

Das Podest mit Antoinette Rijpma-De Jong, Jutta Leerdam und Vanessa Herzog
IMAGO/Pro Shots
Herzog (r.) mit Europameisterin Leerdam und Rijpma-de Jong (l.)

Europameisterschaften werden in geraden Jahren als Einzelstrecken-Bewerbe und in ungeraden als Mehrkampf ausgetragen. 2022 war die Wahlkärntnerin nicht am Start gewesen. Der doppelte Bronze-Coup – vor allem die 1.000er-Medaille – zeugt nach mäßigem Saisonstart von einem klaren Aufwärtstrend. Die EM 2024 war der erste Saisonhöhepunkt von Herzog.

„Habe viel dafür trainiert“

Über 1.000 Meter war Herzog ins letzte Paar gelost worden und hatte so den Vorteil, über die Zeiten der Konkurrenz informiert zu sein. Im Gegensatz zum 500er erwischte sie den Start besser, war bei der ersten Zwischenzeit sogar die Schnellste. In Folge setzte sich Herzog von der mit ihr gestarteten Belgierin Isabell van Elst ab, verlor zwar auf die Spitze etwas an Terrain, brachte den dritten Rang aber sicher ins Ziel.

„Ich habe viel dafür trainiert – extra im Olympiazentrum noch ein Radprogramm, damit ich das Laktat besser vertrage. Das hat sich bezahlt gemacht“, meinte Herzog über ihre gute Schlussrunde. Sie habe direkt vor ihrem Lauf gewusst, dass sie Grevelt besiegen könne, auch wenn sie in dieser Saison noch nicht unter 1:16 gelaufen war.

Grund für die Zuversicht war ein laut Herzog gutes Training in Inzell u. a. mit Männern. Zweimal Bronze stimmte sie für die restliche Saison u. a. mit der WM sehr positiv: „Ich gehe jetzt mit sehr viel Selbstvertrauen auf die Amerikareise.“