„Der vierte Platz beim Rennen auf die Alpe Cermis ist natürlich sehr gut, aber leider nicht ganz gut genug, weil ich mir einfach einen Stockerlplatz vorgenommen habe“, meinte Vermeulen. „Aber wenn man bedenkt, mit welcher Vorbereitung ich aufgrund meiner Erkrankung in die Tour gestartet bin, muss man am Ende mit den Ergebnissen und dem zehnten Platz in der Gesamtwertung auf jeden Fall zufrieden sein. Nichtsdestotrotz war das heute für mich persönlich der absolute Saisonhöhepunkt, und ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf dieses Rennen zurück.“
Den Tagessieg mit dem traditionellen Final Climb auf die Alpe Cermis mit bis zu 28 Prozent Steigung sicherte sich der Franzose Jules Lapierre vor dem Deutschen Friedrich Moch. Die TdS-Gesamtwertung entschied der Norweger Harald Östberg Amundsen klar mit 1:19,2 Minuten Vorsprung auf Moch für sich. Dritter wurde der Franzose Hugo Lapalus (+1:32,8). Vermeulen lag 3:56,6 Minuten hinter Amundsen. In der Weltcup-Gesamtwertung verbesserte sich Vermeulen als Neunter ebenfalls in die Top Ten.
Auf den ersten sieben relativ flachen Kilometern blieb das Feld zusammen, und Vermeulen positionierte sich innerhalb der Top Ten. Bereits auf den ersten Metern des legendären Final Climb setzte sich dann eine sechsköpfige Spitzengruppe mit dem Steirer ab. Erst auf den letzten Metern konnte Vermeulen das hohe Tempo des Spitzentrios nicht mehr ganz mitgehen. In der Tour de Ski hatte es bisher kein männlicher Langläufer aus Österreich in die ersten zehn geschafft. Der dritte Platz von Johannes Dürr 2014 wurde später wegen Dopings aberkannt, ansonsten war einst Christian Hoffmann als 17. bester ÖSV-Läufer.
Stadlober rutscht aus Top Ten
Kein Happy End gab es unterdessen für Stadlober. Die Salzburgerin hielt beim abschließenden Final Climb zwar lange mit der Spitze mit und führte das Feld sogar an, am Ende musste sich die 30-Jährige aber mit dem 13. Tagesrang begnügen und fiel in der Gesamtwertung vom zehnten auf den 13. Rang zurück. In der Endabrechnung fehlten Stadlober 24,5 Sekunden auf die Top Ten bzw. 3:05,7 Minuten auf die Siegerzeit der US-Amerikanerin Jessie Diggins.
Die letzte Etappe der Tour de Ski holte sich deren Landsfrau Sophia Laukli vor der Norwegerin Heidi Weng (+17,1) und der Französin Delphine Claudel (+37,7). Die Salzburgerin kam nach zehn Kilometern mit 1:41,2 Minuten hinter Laukli ins Ziel.
„Das war heute leider nicht mein Tag und wirklich ein zähes Rennen. Ich hatte super Material und habe dadurch das Feld zu Beginn sogar relativ locker anführen können. Am Berg habe ich aber vom ersten Meter gekämpft und mir auch technisch sehr schwergetan. Im Moment ist das natürlich ein wenig schade, weil ich in der Gesamtwertung ein paar Plätze verloren habe, aber die anderen waren heute einfach besser“, sagte Stadlober, die sich nun gut erholen möchte.