Sebastian Frimmel in Aktion
GEPA/Armin Rauthner
Handball-EM

Österreich sieht Chance in „brutaler Gruppe“

Zwei Jahre nach der enttäuschenden EM in der Slowakei und Ungarn wollen Österreichs Handballer bei der EM in Deutschland für Highlights sorgen. Das Selbstvertrauen ist nach einer makellosen Qualifikation ebenso groß wie die Herausforderung. In einer laut Teamchef Ales Pajovic „brutalen Gruppe“ muss zumindest eine der beiden Topnationen Spanien und Kroatien bezwungen werden, damit der erhoffte Aufstieg in die Hauptrunde gelingt.

Erster Gegner ist am Freitag (18.00 Uhr, live in ORF1) Rumänien. In der Qualifikation setzte man sich bereits zweimal gegen die Rumänen durch, daran soll sich auch in Mannheim, dem Spielort von Vorrundengruppe B, nichts ändern. Gute Stimmung und eine breite Brust für die folgenden Duelle mit Kroatien (Sonntag, 20.30 Uhr, live in ORF Sport +) und Vizeeuropameister Spanien (Dienstag, 20.30 Uhr, live in ORF Sport +) wären dann garantiert.

„Wir wissen, dass es eine echt harte Gruppe ist. Es muss viel passen, wenn wir Kroatien oder Spanien schlagen wollen, da muss viel funktionieren“, sagte Rückraum-Mitte-Spieler Lukas Hutecek, mit 23 Jahren schon der verlängerte Arm von Teamchef Pajovic auf dem Platz.

Handballteam fiebert EM entgegen

Österreichs Handballnationalteam fiebert der beginnenden Europameisterschaft in Deutschland entgegen.

Hutecek und Bilyk in Schlüsselrolle

Viel wird am Deutschland-Legionär des TBV Lemgo Lippe hängen, er zeigte sich gerade im letzten der beiden Island-Tests am Montag von seiner stärksten Seite. Gemeinsam mit Kiels Rückraumspieler Mykola Bilyk spielt Hutecek die Schlüsselrolle, beide werden viele Einsatzminuten absolvieren müssen.

Das gilt auch für die Oldies Janko Bozovic (Rückraum) und Robert Weber (Flügel), die sich mit 38 Jahren aber noch voll fit fühlen. Generell kommt auf die erste Sieben eine große Belastung zu, in der Breite ist der Kader nicht mit jenen von Kroatien oder Spanien zu vergleichen.

Hauptrunde für Pajovic nicht außer Reichweite

Das ist auch Pajovic klar, der die Kaderlisten der Gruppenfavoriten „lieber nicht“ durchgeht, wie er scherzhaft meinte. Der 45-jährige Slowene blickt seiner vierten Endrunde entgegen, bei der Premiere 2020 führte er das ÖHB-Team vor Heimpublikum zum historischen achten Rang. Pajovic weiß um die Schwierigkeit der Aufgabe, gab sich aber optimistisch. „Wir haben eine brutale Gruppe, aber meine Jungs glauben daran, in die Hauptrunde kommen zu können.“

Ales Pajovic gestikuliert
GEPA/Gintare Karpaviciute
ÖHB-Teamchef Ales Pajovic will auch in Mannheim so oft wie möglich jubeln

Im Gegensatz zur EM 2022 in der Slowakei, als man drei Niederlagen gegen Deutschland, Polen und Weißrussland bezog, ist der Druck diesmal wesentlich kleiner. „Das hat uns reifen lassen, in den Köpfen ist das aber nicht mehr“, betonte Flügelakteur und Szeged-Legionär Sebastian Frimmel – neben Bilyk einer von zwei aktuell in der Champions League spielenden Österreichern – im Rückblick. „Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft agieren und unsere Leistung über 60 Minuten bringen.“

„Eine richtig geile Halle“

Gespielt wird in der SAP-Arena mit einer Kapazität von 13.000 Personen, die Topstimmung ist quasi eingebaut. „Wenn sie komplett gefüllt ist, ist das eine richtig, richtig geile Halle. Wir können uns nur darauf freuen“, meinte Bilyk den drei Gruppenspielen entgegenblickend. Auch wenn die Herzen der Fans gerade im zweiten Match vor allem den Kroaten zufliegen werden.

„Ich bin überzeugt, dass sehr, sehr viele Kroaten in der Halle sein werden, dementsprechend wird das sicher auch für die anderen Nationen richtig geil werden. Es ist ja nicht immer nur cool, wenn alle auf deiner Seite sind“, sagte Bilyk.