Die neu eingeführte Marathonetappe der Rallye Dakar hat den Vorjahressieger die Chance auf seinen dritten Triumph in Serie gekostet. Der Katarer Nasser al-Attija musste wegen einer gebrochenen Lenkung an seinem Prodrive Hunter am Freitag in den Dünen lange auf den Assistenztruck warten und fiel auf Rang 16 zurück. Sein Rückstand auf Auto-Spitzenreiter Carlos Sainz im Audi beträgt vor dem Ruhetag am Samstag in Riad bereits mehr als 2:40 Stunden.
549 Wertungskilometer mussten die Piloten in dem neuen Format auf der 48-Stunden-Etappe in der Rub-al-Chali-Wüste zurücklegen und dort in jenem Biwak übernachten, das sie kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Donnerstag erreicht hatten. 50 Kilometer vor dem Ziel passierte Attija sein Malheur. Er werde nun seinem drittplatzierten Markenkollegen Sebastien Loeb helfen, meinte der fünffache Sieger.
Loeb fehlen als Gesamtdrittem 29:31 Minuten auf Sainz. Der dreimalige Dakar-Sieger aus Spanien führt 20:21 Minuten vor seinem Teamkollegen Mattias Ekström aus Schweden. Der neunfache Rallye-Weltmeister Loeb scheint der einzige Pilot, der den elektrisch betriebenen Audis noch gefährlich werden könnte. „Es ist ein schöner Moment. Aber es ist noch ein langer Weg zu gehen“, sagte Sainz vor der zweiten Woche des Rallye-Klassikers.
Spannendes Duell bei der Rallye Dakar
Enges Rennen bei den Motorrädern
Bei den Motorrädern liegt der US-Amerikaner Ricky Brabec auf Honda nur 51 Sekunden vor Hero-Pilot Ross Branch aus Botsuana in Führung. Die KTM-Werkspiloten Toby Price (AUS) und Kevin Benavides (ARG) folgen mit 27:00 bzw. 28:33 Minuten Rückstand auf den Plätzen fünf und sechs.
Ebster weiter stark
Ausgezeichnet schlägt sich weiterhin auch Debütant Tobias Ebster. Der Tiroler führt als Gesamt-21. auch nach sechs Etappen die „Malle Moto“-Wertung an, bei der keine fremde Hilfe durch Begleitpersonal erlaubt ist. Auf der Marathonetappe kam Ebster am ersten Tag zu Sturz, kämpfte sich aber durch und behauptete seine Klassenführung trotz einiger Zeitstrafen. Der 26-Jährige, Neffe von Motorradlegende Heinz Kinigadner muss seine in Mitleidenschaft gezogene KTM in allen Fällen selbst reparieren.
In der Challenger-Buggyklasse T3 liegt Lukas Lauda auf Rang 21. Dem Dakar-Neuling fehlen nach der ersten Woche mehr als zehn Stunden auf Spitzenreiter Eryk Goczal aus Polen.