„Wahnsinn, dass das heute passiert, das hätte ich nicht ganz geglaubt. Die Vorzeichen waren nicht sehr gut. Jetzt bin ich drei Tage nur im Bett gelegen, mit Ausnahme der zwei Sprünge am Freitag. Sonst nur gegessen, spazieren gegangen und im Bett gelegen. Megacool, dass ich 108 Stockerln habe, das ist eine brutale Zahl“, sagte Kraft im ORF-Interview.
Nun mit laut Kraft „Skisprunggott Ahonen“ gleichgezogen zu haben sei etwas Besonderes. „Das ist wunderschön. Für das bin ich sehr froh, dass immer so viel funktioniert. Ich hoffe, dass noch ein paar (Podestplätze, Anm.) folgen.“
Höhepunkte in Krafts Karriere
Am Sonntag ist Stefan Kraft zum 108. Mal auf einem Weltcup-Podest gelandet und hat damit die Bestmarke des Finnen Janne Ahonen eingestellt. Der ORF wirft einen Blick auf die Meilensteine in dieser Ausnahmekarriere.
Weltcup-Führung ausgebaut
Nach rund 40 Prozent der Weltcup-Saison baute der ÖSV-Star durch seine Sprünge auf 132,0 und 129,5 Meter die Weltcup-Führung auf einen Vorsprung von 242 Punkten auf den Deutschen Andreas Wellinger aus. Kobayashi folgt weitere 66 Zähler dahinter. Dieser holte seinen überfälligen ersten Saisonerfolg, nachdem er bei der Tournee viermal Zweiter geworden war.
Kraft fehlt damit nun nur noch eine Top-Drei-Platzierung, um zum alleinigen Rekordhalter zu avancieren. Damit kann Kraft, nach sechs Saisonsiegen derzeit überlegener Gesamtweltcup-Führender, bei den Bewerben in Wisla, Szczyrk und Zakopane zum konstantesten Stockerlspringer der Skisprunghistorie aufsteigen.
Beeindruckende Statistik
In 282 Weltcup-Starts sprang der Team-Olympiasieger von Peking nun insgesamt 108-mal aufs Stockerl und feierte dabei 36 Siege. Ahonen ging 412-mal an den Start und jubelte ebenfalls über 36 Einzel-Erfolge. Rekord-Weltcup-Sieger Gregor Schlierenzauer kam in 275 Einsätzen auf 53 Siege und 88 Podestplätze.
Die ÖSV-Adler boten eine mannschaftlich ansprechende Leistung: Jan Hörl, Michael Hayböck und Manuel Fettner belegten die Ränge sechs bis acht, Clemens Aigner landete an der 16. Stelle. Lediglich Stephan Embacher (34.) hatte die Quali für den Finaldurchgang nicht geschafft.
ÖSV-Adler zufrieden
Hörl und Fettner hatten auf der Auftaktstation der Polen-Tour am Vortag mit Rang zwei im Super-Team-Bewerb aufgezeigt. Beide freuten sich auch über ihr Einzel-Abschneiden. Der zwischen den beiden Teamkollegen platzierte Hayböck stimmte da ein, umso mehr ob seiner während der Woche ebenfalls angeschlagen gewesenen Fitness. „Ich war nicht vollkrank, aber nicht in der Lage, mich körperlich zu betätigen. Ich habe viel Zeit im Bett verbracht.“ Clemens Aigner belegte Rang 16, der 18-jährige Stephan Embacher hatte als 34. die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst.
Die Polen-Tour wird am Dienstag und Mittwoch mit Qualifikation und Bewerb- (17.30 Uhr, live in ORF1 und im Livestream) in Szczyrk fortgesetzt und von Freitag bis Sonntag in Zakopane abgeschlossen. Im Anschluss daran geht es zu den Skiflugweltmeisterschaften auf dem Kulm in Bad Mitterndorf.