Völlig aus dem Häuschen waren auch die Fans im Ford Field – dem Heimstadion der Lions –, nachdem Amon-Ra St. Brown zwei Minuten vor Schluss den entscheidenden Pass von Quarterback Jared Goff gefangen hatte. Danach konnten die Gastgeber die Zeit ablaufen lassen. Davor waren die Lions stets in Führung gelegen. Die Gäste aus Los Angeles ließen sich aber nie abschütteln und sorgten angeführt von Spielmacher Matthew Stafford für ein hochklassiges und vor allem enges Spiel.
367 Yards und zwei Touchdowns von Stafford auf die Receiver Puka Nacua (181 Yards) und Tutu Atwell waren am Ende aber nicht genug. „In so einem Spiel gegen eine so starke Offensive muss man seine Chancen nutzen. Wir haben in der letzten Zone einfach keine guten Spielzüge gemacht“, sagte Stafford, der insgesamt elf Jahre seiner Karriere in Detroit verbracht hatte, aber trotzdem von den Fans ausgebuht wurde. „Damit habe ich kein Problem. Es war ein Play-off-Duell. Ich freue mich für die Lions-Spieler.“
„Das bedeutet so viel für diese Stadt“
Und diese ließen nach der Partie ihrer Freude freien Lauf. Detroit kam im ersten Viertel durch die Runningbacks David Montgomery und Jahmyr Gibbs zweimal in die Endzone. Ein Pass von Goff auf Rookie-Tightend Sam LaPorta war der dritte Touchdown der Lions in der Partie. Den Deckel auf die Partie machte dann St. Brown (110 Yards), der südlich von Los Angeles zur Schule gegangen war und in der Metropole für die University of Southern California gespielt hatte.
Lions-Stars nach historischem Play-off-Sieg
Quarterback Jared Goff und Trainer Dan Campbell analysieren den historischen Play-off-Sieg der Detroit Lions in der National Football League (NFL) am Sonntag über die Los Angeles Rams.
Auch für Quarterback Goff war es nicht irgendein Gegner – bis vor drei Jahren spielte er für die Rams und stand mit dem Team in der Super Bowl. „Das bedeutet mir viel. Dieses Team ist etwas Besonderes. Natürlich habe ich eine persönliche Verbindung zu LA, aber es geht um die Lions, es geht um uns“, sagte Goff. „Das bedeutet so viel für diese Stadt. Das ist erst der Anfang für uns.“ Die Lions haben in der nächsten Runde am 21. Jänner wieder ein Heimspiel und treffen entweder auf die Philadelphia Eagles oder die Tampa Bay Buccaneers, die in der Nacht auf Dienstag aufeinandertreffen.
Green Bay hat in Dallas „Spaß“
Den letzten Sieg im Play-off hatten die Lions am 5. Jänner 1992 gegen die Dallas Cowboys gefeiert. Für das hoch gehandelte Team aus Texas kam am Sonntag das frühe und überraschende Aus gegen die Packers. Das 48:32 war deutlicher, als das Endergebnis vermuten lässt. Noch im Schlussviertel führten die Gäste aus Green Bay mit 48:16, ehe die Cowboys noch zu einer aussichtslosen Aufholjagd ansetzten.
Überragend bei den Packers waren Quarterback Jordan Love und Runningback Aaron Jones. Der Nachfolger von Aaron Rodgers überzeugte mit drei Touchdown-Pässen. Jones erlief 118 Yards und kam dreimal in die Endzone und trifft mit seinem Team am Samstag auf die San Francisco 49ers. „Das hat Spaß gemacht. Wir haben eine fantastische Leistung gezeigt, ich könnte nicht glücklicher sein“, sagte Packers-Coach Matt LaFleur.
Dallas im Schockzustand
Für Dallas warf Quarterback Dak Prescott zwar über 400 Yards und drei Touchdowns, aber auch zwei Interceptions, von denen die Packers eine zurück in die Endzone trugen. „Ehrlich gesagt bin ich schockiert. Wir sind von Anfang an verprügelt worden. Es gibt keine Möglichkeit, das zu beschönigen. Es ist ein Schock“, sagte ein fassungsloser Prescott nach der Partie.
Die Niederlage bedeutet womöglich auch das Ende von Trainer Mike McCarthy bei den Cowboys. Besitzer Jerry Jones bezeichnete das Aus als „eine der größten Überraschungen, seit ich im Sport bin“, wollte sich über mögliche personelle Konsequenzen aber noch nicht äußern. US-Medien handeln Bill Belichick bereits als favorisierten Nachfolger, der in der vergangenen Wochen nach 24 Jahren und sechs Super-Bowl-Siegen bei den New England Patriots aufhörte.