Der Oberösterreicher, in dieser Saison noch ohne Podestplatz in der Abfahrt, verlor als bester Österreicher 0,37 Sekunden auf Allegre. Christopher Neumayer (+ 0,48) schwang unmittelbar hinter Kriechmayr als Sechster ab. Raphael Haaser überraschte mit der hohen Nummer 71 mit der neuntschnellsten Zeit und landete mit 0,61 Sek. Rückstand auf die Bestzeit unmittelbar vor Daniel Danklmaier (+ 0,68) auf dem neunten Platz.
Zuverlässige Rückschlüsse für die Rennen brachte das Training nicht, zumal alle Topfahrer nur in einzelnen Abschnitten die Linie testeten, weit vor dem Ziel abschwangen. Kriechmayr markierte davor allerdings in fast allen Teilstücken gute Zeiten.
Bestzeit für Allegre
Die Bestzeit im Abschlusstraining auf der Streif schnappte sich überraschend der Franzose Nils Allegre.
„Ich habe versucht, in manchen Passagen ans Limit zu gehen, weil ich ein Erfolgserbnis wollte“, sagte Kriechmayr im ORF-Interview. „Ich habe aber noch Reserven, es ist auch eine Steigerung nötig, um im Rennen mitzuhalten. Der Grundspeed war wieder besser. Wir wissen, was zu tun ist, jetzt müssen wir’s nur umsetzen. Vielleicht geht der Knopf auf.“
Odermatt zurückhaltend
Wengen-Doppelsieger Marco Odermatt (1,19) deckte seine Karten noch nicht auf. Der Gesamtweltcup-Führende aus der Schweiz verlor auch im Flachstück viel Zeit. „Der Ruhetag tut sicher gut, dann greifen wir noch einmal an“, sagte Odermatt. Die Steilhangausfahrt habe er in beiden Trainings nicht gut erwischt.
Der Vortageszweite Otmar Striedinger verlor nach einem weiten Sprung in der Mausefalle und folgendem Fehler viel Zeit und schwang 2,83 Sekunden hinter Allege ab. Stefan Babinsky, Vierter im ersten Training, blieb bei einem Sturz unverletzt. „Ich bin froh, dass nichts passiert ist“, sagte der Steirer. Für die Rennen sei er trotz allem bereit. „Da gibt es volle Attacke.“
Sturz von Babinsky
Stefan Babinsky wurde im Training von der Streif abgeworfen – er blieb unverletzt.
Neben Babinsky kamen auch andere Fahrer zum Sturz – und hatten dabei nicht so viel Glück, wie der Steirer. Bei Remi Cuche, dem Neffen des ehemaligen Abfahrtsstars und Kitzbühel-Rekordsiegers Didier Cuche, besteht Verdacht auf eine Bänderverletzung. Ihm hatte es nach einem Schlag das Knie verdreht. Der Israeli Barnabas Szollos kam nach der Mausefalle zu Sturz und verlor schon beim Aufprall den Helm. Informationen über seinen Gesundheitszustand stehen noch aus.
Nach einem Ruhetag am Donnerstag stehen am Freitag und am Samstag (jeweils 11.30 Uhr, live in ORF1) in Kitzbühel zwei Abfahrten auf dem Programm, am Sonntag (10.30/13.30 Uhr, live in ORF1) folgt der Slalom auf dem Ganslernhang. Das ÖSV-Aufgebot für die erste Abfahrt besteht aus Kriechmayr, Hemetsberger, Striedinger, Danklmaier, Babinsky, Christopher Neumayer, Raphael Haaser und Stefan Eichberger, der sein Weltcup-Debüt gibt.