Djokovic hat auch in Runde zwei Probleme

In Runde eins hatte Djokovic gegen den 18-jährigen Qualifikanten Dino Prizmic über vier Stunden kämpfen müssen, gegen Popyrin begann die Partie nach Maß. Nach 40 Minuten hatte der Titelverteidiger Satz eins in der Tasche. Die Nummer 43 der Welt schlug aber zurück. Der Australier kassierte zwar nach 3:1-Führung das Rebreak zum 4:5, nahm Djokovic aber postwendend das Service zum Satzausgleich ab.

Im dritten Satz hätte Popyrin dann Kurs auf die Sensation nehmen können. Der 24-Jährige hatte beim Stand von 5:4 aus seiner Sicht ein 0:40 und insgesamt vier Satzbälle. Einen davon verschlug er mit einer einfachen Vorhand. Djokovic machte noch das Game und holte sich Satz drei im Tiebreak. Mit einem Break zum 4:2 stellte der zehnfache Australian-Open-Sieger die Weichen und verwandelte schließlich nach einer Spielzeit von 3:11 Stunden seinen fünften Matchball.

„Er hat eine einfache Vorhand vergeben, da habe ich nichts gemacht und hatte Glück. Im zweiten und dritten Satz war er der bessere Spieler. Es hat sich dann im Tiebreak gedreht. Ich habe nicht mein höchstes Niveau gespielt, aber Alexei hatte die richtige Taktik. Ich muss meine Form finden, das muss passieren. Aber in den frühen Runden spielt man gegen Spieler, die nichts zu verlieren haben. Hoffentlich kann ich auf die Siege aufbauen“, erklärte Djokovic, der nun auf den Argentinier Tomas Martin Etcheverry trifft.

Sinner siegt ohne Probleme

Sinner bestätigte unterdessen seine Rolle als Mitfavorit eindrucksvoll. Der Weltranglistenvierte fegte den niederländischen Qualifikanten Jesper de Jong am Mittwoch in der zweiten Runde von Melbourne mit 6:2 6:2 6:2 vom Platz. In der überdachten Margaret Court Arena ließ der 22-jährige Wien-Sieger keinen einzigen Breakball zu, servierte sieben Asse und 26 Winner. Nach dem Sieg über die Nummer 161 der Welt wartet in der dritten Runde der Kolumbianer Daniel Galan auf Sinner.

Ähnlich wie Djokovic hatte auch Stefanos Tsitipas gegen einen Australier einen sehr harten Arbeitstag. Er rang Jordan Thompson (AUS) in 3:36 Stunden mit 4:6 7:6 (8/6) 6:2 7:6 (7/4) nieder. Thompson hatte bei 6:5 im vierten Durchgang nicht weniger als vier Möglichkeiten, um in den fünften Satz zu kommen. Ein frühes Aus erlitt Publikumsliebling Frances Tiafoe. Die Nummer 17 des Turniers ging gegen den ungesetzten Tschechen Tomas Machac mit 4:6 4:6 6:7 (5/7) unter.

Andrejewa überrascht

Bei den Frauen sorgte die 16-jährige Russin Mira Andrejewa für die erste große Überraschung. Sie gewann in der zweiten Runde gegen die Wimbledon-Finalistin Ons Jabeur aus Tunesien mit 6:0 6:2 und feierte damit ihren ersten Sieg gegen eine Gegnerin aus den Top Ten. Die Russin, die im vergangenen Jahr bei den Juniorinnen im Finale gestanden war, benötigte lediglich 54 Minuten für ihren Erfolg.

„Im ersten Satz habe ich unglaubliches Tennis gespielt, das habe ich selbst nicht von mir erwartet“, sagte Andrejewa nach ihrer beeindruckenden Vorstellung. „Ich war sehr nervös vor dem Spiel, weil Ons mich sehr inspiriert. Bevor ich auf die WTA-Tour gekommen bin, habe ich immer all ihre Spiele gesehen.“

Gauff brauchte vier Matchbälle, um das Zweitrundenduell gegen ihre Landsfrau Caroline Dolehide mit 7:6 (7/2) 6:2 für sich zu entscheiden. „Es war sehr hart. Ich habe gut begonnen, aber sie schlägt den Ball so stark, dass es schwierig war, die Oberhand zu behalten“, sagte die amtierende US-Open-Siegerin nach dem Match. Die 19-Jährige trifft in der nächsten Runde auf ihre US-Landsfrau Alycia Parks, die sich gegen die Kanadierin Leylah Fernandez mit 7:5 6:4 durchsetzte.

Australian Open in Melbourne