Österreichs Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer rechnet nach dem in Wengen eingefahrenen vierten Slalom-Saisonerfolg im vierten Rennen – einen hatte der derzeit verletzte Marco Schwarz beigesteuert – mit einer „Megastimmung“ beim Klassiker. „Der Heimvorteil sollte uns nach vorne pushen, der Druck wird nicht weniger. Jeder erhofft sich vielleicht einen Sieg, wir auch. Aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen, uns auf das Skifahren konzentrieren. Wenn das alles zusammenpasst, sind wir sicher wieder stark genug für ein Podium.“
Feller kann sich derzeit auf sein Skifahren verlassen, einen „normalen“ ersten Durchgang runterlegen und im zweiten das draufpacken, was benötigt wird. Angetrieben wird er unter anderen vom Norweger Atle Lie McGrath. „Danke und Gratulation“, meinte der Tiroler, der sich durch das Andrücken der Konkurrenz zu Höchstleitungen gepusht sieht. „Ich hoffe, dass er mir nicht dafür Heimpodium oder Heimsieg wegschnappt“, fügte der Träger des Roten Trikots an.
Feller ist Favorit für Slalom
Beim Slalom, der traditionell den Abschluss des Hahnenkamm-Wochenendes darstellt, ist Manuell Feller Favorit für den Sieg. Aller Augen sind daher auf die Fahrt des dreifachen Saisonsiegers am Ganslerhang gerichtet.
Als Halbzeitführender eingefädelt
Im Vorjahr ging Feller als Halbzeitführender in das Finale, dort fädelte er in einer Haarnadelkombination ein. „Es ist nicht so, dass einem solche Gedanken nicht in den Kopf kommen. Die Gedanken hat man nicht unter Kontrolle. Aber ich habe sehr viel dazugelernt. Ich gehe das so lange im Kopf durch, bis ich die Passage fehlerfrei fahre.“ Wenn die Gedanken kommen, sei es wichtig, sich darauf zu konzentrieren, was man als Nächstes denkt. „Das sind gute Schwünge. Viele gute Schwünge.“
Für die neue Chance auf einen Heimsieg des Fieberbrunners stehen die Vorzeichen noch besser. „Letztes Jahr habe ich gesagt, ich weiß nicht, ob ich nochmals in so einer Form herkomme. Jetzt ist sie noch besser. Das Material gibt mehr Spielraum, die Schwünge sind harmonischer, alles ist geschmeidiger und runder.“
Matt schrammt 2022 an Podestplatz vorbei
Für jeden aus dem siebenköpfigen österreichischen Team, das auch noch Michael Matt, Fabio Gstrein, Dominik Raschner, Johannes Strolz, Adrian Pertl, Joshua Sturm und Kilian Pramstaller umfasst, wäre ein Podest in Kitz eine Premiere. Am nächsten dran waren 2022 Matt als Vierter sowie Strolz als Fünfter, auf Platz fünf kam auch Feller 2018.
„Bei mir ist noch mehr drinnen“, sagte Matt nach dem siebenten Rang am Lauberhorn. Als Gurgl-Dritter feierte er im November sein Comeback auf dem Stockerl. Gstrein erklärte, er müsse noch seine Stabilität finden. „Ich bin nicht weit weg vom Podium, da muss nur mal an einem Tag alles zusammenpassen.“ Pertl meinte, dass das „Auf und Ab zurzeit brutal“ sei, auch er ist auf der Suche nach zwei konstant guten Läufen.
Strolz muss „noch geduldig bleiben“
Strolz schreibt nach einer schwierigen Saison mit vielen Ausfällen wieder regelmäßig an, er weiß, woran es noch zu arbeiten gilt. „Ich merke, dass ich es mir noch nicht hundertprozentig zutraue. Wenn es ins Steile reingeht, nehme ich den Druck vom Ski noch nicht voll auf. Aber ich habe jetzt eine gute Basis, jetzt kann ich versuchen, eine Schaufel zuzulegen, aber ich muss trotzdem sicher noch geduldig bleiben.“
Viel Anerkennung hat Strolz für Feller über: „Wie er die Übergänge attackiert, ist unglaublich stark. Die Stabilität ist beeindruckend. Ich wünsche ihm, dass er das bei seinem Heimrennen in Kitzbühel genauso umsetzen kann.“