Neumayer beendet mit Weltcup-Bestmarke Karriere

Christopher Neumayer hat am Samstag nach dem besten Weltcup-Ergebnis seiner Karriere live im ORF einen Schlussstrich gezogen. Nach Platz zwölf in der zweiten Streif-Abfahrt beendete der 31-Jährige am Samstag in Kitzbühel seine aktive Laufbahn. Hinter Stefan Babinsky auf Platz vier und dem sechstplatzierten Vincent Kriechmayr war Neumayer damit drittbester Österreicher im derzeit um Form und ersten Saisonpodestplatz kämpfenden ÖSV-Abfahrtsteam.

„Ich war vom Kopf her nicht mehr bereit, Vollgas zu geben“, begründete der Salzburger seinen Schritt. Er habe sich nach den Verletzungen immer wieder zurückgerauft, zuletzt sei es aber schwierig gewesen, überhaupt mittrainieren zu können. „Es war ein Auf und Ab mit Europacup und Weltcup. Es war für mich extrem schwer, dass ich mich auf etwas konzentriere. Mich hat das dann immer so runtergezogen. Ich habe nicht mehr richtig trainieren können, weil mir das so nahe gegangen ist.“

Neumayer: „War mein letztes Rennen“

Er könne nicht mehr alles geben, er wolle einfach nicht mehr. Er habe sich überlegt, überhaupt noch nach Kitzbühel zu fahren oder gleich den Hut draufzuhauen, erzählte der Familienvater. „Ich habe mir dann gedacht, pack’ deine Sachen, fahr nach Kitzbühel, mach dein bestes Ergebnis und sage Danke. Und das war’s.“ Vor Kitzbühel war Neumayer im Weltcup nie besser als 17. gewesen. Seine größten Erfolge waren vier Siege im Europacup.

ÖSV-Cheftrainer Pfeifer überrascht

Cheftrainer Marko Pfeifer wurde vom Rücktritt überrascht. „Sehr schade, er hat hart gekämpft, dass er zurückkommt. Er war drei Jahre nicht in der Mannschaft, hat sehr viel investiert. Ich habe mich richtig, richtig gefreut, dass er ein Megaergebnis macht.“ Man müsse das akzeptieren, auch wenn es schade sei. Neumayer habe sich zuletzt in den Trainings schon sehr überwinden müssen, habe dieser erzählt. „Wenn du siehst, wie die alle fahren und du nicht parat bist, dass du zweifelst, will ich an das Limit gehen, dann bist auch nicht mehr vorne dabei“, sagte Pfeifer.