Ski alpin

Shiffrin hat eine Hand am 95. Sieg

Mikaela Shiffrin hat das verletzungsbedingte Saisonende ihrer schärfsten Konkurrentin Petra Vlhova im ersten Durchgang des Slaloms von Jasna eiskalt ausgenutzt. Die US-Amerikanerin setzte sich am Sonntag zur Halbzeit souverän an die Spitze und greift in der Entscheidung (12.15 Uhr live in ORF1) nach ihrem 95. Weltcup-Sieg. Als beste Österreicherin wahrte Katharina Truppe einen Tag nach der RTL-Nullnummer als Achte die Chance auf das Podest.

Shiffrin ließ auf dem eisigen Hang in Jasna, der ihrer slowakischen Konkurrentin Vlhova im Riesentorlauf zum Verhängnis geworden war, nichts anbrennen und geht mit 0,52 Sek. Vorsprung auf die erneut starke Kroatin Zrinka Ljutic in den zweiten Durchgang. Auf Rang drei klassierte sich mit Respektabstand die mit Nummer 20 gestartete Schweizerin Melanie Meillard (+ 1,35), die Riesentorlauf-Siegerin Sara Hector aus Schweden um eine Hundertstelsekunde aus den Top Drei verdrängte.

Truppe verlor zwar 1,64 Sek. auf Shiffrin, auf die drittplatzierte Meillard fehlen der Kärntnerin allerdings nur 29 Hundertstel. Für die restlichen ÖSV-Läuferinnen lief es einen Tag nachdem im Riesentorlauf erstmals seit 39 Jahren keine ÖSV-Läuferin klassiert gewesen war, auch im Slalom nicht nach Wunsch. Kathrina Liensberger verlor 2,96 Sek. auf die Bestzeit und landete damit knapp vor Lisa Hörhager (2,97). Während es Katharina Huber (+ 3,31) gerade noch in die Entscheidung schaffte, war das Rennen für Marie-Therese Sporer (2,95) Franziska Gritsch (4,09) und Katharina Gallhuber (4,26) nach einem Lauf vorbei.

Truppe beste Österreicherin

Die Kärntnerin erwischte im Gegensatz zum Riesentorlauf diesmal eine bessere Linie und wahrte als beste Österreicherin ihre Podestchance.

Im Gegensatz zu ihren Teamkolleginnen hatte Truppe die Erfahrungen des Riesentorlaufs richtig umgesetzt. „Ich habe von gestern gelernt, dass ich auf diesem Schnee aktiv arbeiten muss. Man darf nur nicht nichts tun, dann fängt man zum Schwimmen an. Gerade am letzten Hang muss man drauf bleiben, sonst wird es schwierig“, sagte die Kärntnerin, die im Dezember in Courchevel als Dritte bereits auf dem Podest gestanden war, im ORF-Interview.

Shiffrin winkt Bestmarke

Der Sieg im achten Saisonslalom dürfte jedoch für Shiffrin reserviert sein, die nach dem fünften Saisonerfolg in dieser Disziplin greift. „Es ist wirklich gut zu fahren, wenn du schön in Bewegung bleibst und den Druck hast. Aber wenn du einmal in einer Kurve draußen bist, bist du wirklich draußen“, sagte die Amerikanerin, der auch ohne Sieg eine neue Bestmarke winkt. Denn schafft es die 28-Jährige in die Top Drei, würde sie zum 82. Mal auf einem Slalom-Stockerl stehen. Bisher teilt sich Shiffrin den Rekord mit dem Schweden Ingemar Stenmark.

Die Gedanken Shiffrins waren aber nicht bei Bestmarken, sondern auch bei ihrer ewigen Slalom-Rivalin Vlhova, welche die restlichen drei bisherigen Slaloms gewonnen hatte. Für die Slowakin endete die Saison jedoch mit einem am Samstag erlittenen Kreuz- und Innenbandriss ausgerechnet bei ihrem Heimrennen. „Ich habe in den letzten 24 Stunden viel an sie gedacht, es ist schlimm für den Sport und zipft mich auch wirklich an“, sagte Shiffrin.