Ski alpin

Feller wahrt Chance auf Heimsieg in Kitz

Manuel Feller hat am Sonntag im Kitzbühel-Slalom auf dem Ganslernhang die Chance auf den Heimsieg gewahrt. Der Tiroler liegt als Dritter nach dem ersten Lauf nur 0,23 Sekunden hinter dem Führenden Kristoffer Jakobsen aus Schweden, Zweiter ist der Schweizer Titelverteidiger Daniel Yule (+0,18). Die Entscheidung fällt ab 13.30 Uhr, ORF1 überträgt ab 13.10 Uhr live.

50 Jahre nach dem Heimsieg von Hansi Hinterseer darf der formstarke Fieberbrunner Feller vom gleichen Erfolg träumen. Der dreifache Saisonsieger, der in Wengen Halbzeitdritter war und noch gewann, könnte eine ÖSV-Durststrecke beenden, liegt doch der letzte rot-weiß-rote Erfolg hier durch Marcel Hirscher bereits sieben Jahre zurück.

„Es ist erst die halbe Miete, aber die Ausgangsposition ist gut. Es ist ein harter Stock, die Kanten haben keine Einsinktiefe, da heißt es, aktiv zu sein und sich das zuzutrauen, um auf Zug zu kommen. Oben habe ich mich auch nicht so gut gefühlt, aber unten ging es besser“, sagte Feller im ORF-Interview. Dominik Raschner ist Neunter (+1,14), Johannes Strolz (+1,30) landete vor Adrian Pertl (+1,48) auf Platz 14.

Jakobsen überrascht mit Bestzeit

Der Schwede ist mit Startnummer 20 zur Halbzeitführung gefahren.

Fabio Gstrein schied aus, Michael Matt wurde nach einem Einfädler disqualifiziert. In einem Lauf mit vielen Ausfällen – von 70 Startern schafften es letztlich nur 37 Läufer ins Ziel – scheiterte auch Kilian Pramstaller, Joshua Sturm (32.) verpasst den zweiten Durchgang.

Im Vorjahr ging Feller als Halbzeitführender in das Finale, dort fädelte er in einer Haarnadelkombination ein. In dieser Saison präsentiert sich der 31-Jährige so konstant wie noch nie. Einige Konkurrenten haben sich aus dem Rennen genommen, der zuletzt zweimal Zweitplatzierte Atle Lie McGrath („Heute war das Equipment nicht gut genug“) schied wie sein norwegischer Landsmann Alexander Steen Olsen aus, auch Henrik Kristoffersen hatte mit dem Grip sehr viel Mühe (30./+ 2,51). Er startet im zweiten Durchgang wie im ersten mit der Nummer eins.

Jakobsen mit gutem Set-up

Wie bei der Hahnenkammabfahrt am Samstag strahlte auch am Sonntag in Kitzbühel wieder die Sonne, auf der eisigen Piste auf dem Ganslernhang kam Jakobsen, der bisher noch keinen Weltcup-Sieg zu Buche stehen hat und einmal Zweiter wurde, mit Startnummer 20 am besten zurecht. „Vielleicht war es Glück. Ich habe aber das Tempo gut mitnehmen können, das Set-up war auch gut. Vielleicht haben wir das beste Material für Eis.“ Mit demselben Ski fuhr der Tiroler Raschner auf Rang neun: „Es war noch ein bisschen mehr drin, aber ich bin mit der Platzierung zufrieden.“

Nicht zurecht kamen hingegen Gstrein („Ich habe mich verhaspelt, bin zu weit runtergekommen und gelegen“) sowie Matt, der einfädelte, aber seinen Lauf vollendete. „Normal bleibe ich stehen, ich habe es aber nicht gemerkt. Es hat nicht gepasst, ich muss mir das im Video noch einmal anschauen und in Schladming dann besser machen.“

ÖSV-Rekord möglich

Sollte der Kitzbühel-Slalom aber tatsächlich mit einem Heimerfolg enden, würde ein österreichischer Rekord egalisiert. Gemäß dem ORF-Sport-Archiv gab es in der Geschichte erst zweimal fünf rot-weiß-rote Slalom-Siege in Folge: Von Dezember 2017 bis Jänner 2018 gewann Hirscher,in der Saison 1996/97 gab es auch fünf in Folge durch den heutigen ORF-Experten Thomas Sykora (vier Siege) und Mario Reiter.