Ski alpin

Shiffrin carvt zu nächstem Rekord

Mikaela Shiffrin hat ihrer Erfolgsbiografie am Sonntag ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Ausnahmekönnerin aus den USA carvte beim Slalom von Jasna nicht nur zu ihrem 95. Sieg im Weltcup, sondern stieg mit ihrem 82. Podestplatz in ihrer Spezialdisziplin zu erfolgreichsten Person auf Slalom-Ski der Geschichte auf. Beste Österreicherin wurde Katharina Huber nach einem gehörigen Sprung nach vorn als Elfte.

In Abwesenheit der im Riesentorlauf am Samstag schwer gestürzten slowakischen Lokalmatadorin Petra Vlhova verwies Shiffrin auf dem Weg zu ihrem siebenten Saisonsieg und ihrem 58. in einem Slalom die Kroatin Zrinka Ljutic um 14 Hundertstel auf den zweiten Platz. Dritte wurde Anna Swenn-Larsson aus Schweden (+ 0,81 Sek.). Mit ihrem 82. Stockerlplatz in einem Slalom übernahm Shiffrin auch alleine die Spitzenposition in der ewigen Statistik. Bisher hatte sich die US-Amerikanerin diese Position mit der lebenden schwedischen Legende Ingemar Stenmark geteilt.

In der Stunde des Triumphes waren Shiffrins Gedanken aber bei ihrer ewigen Slalom-Konkurrentin Vlhova, deren Saison am Samstag mit einem Kreuz- und Seitenbandriss im rechten Knie geendet hatte. „Ich habe in den letzten 24 Stunden sehr viel an sie gedacht“, sagte Shiffrin im ORF-Interview. Die Verletzung Vlhovas, die heuer drei Slalom-Siege gefeiert hatte, sei „ein enormer Schlag für den Sport“.

Platz zwei für Ljutic

Die Kroatin warf Shiffrin mit einem starken zweiten Lauf den „Fehdehandschuh“ ins Gesicht und fuhr am Ende das beste Ergebnis ihrer Weltcup-Karriere ein.

Im zweiten Durchgang, als ihr an sich komfortabler Vorsprung auf Ljutic von mehr als einer halben Sekunde zusammenschmolz, „sei es schwierig gewesen. Ich wusste, dass ihr (Ljutic) ein guter Lauf gelungen war. Ich musste pushen, so hart ich konnte“, so Shiffrin. Die 19-jährige Ljutic, die das beste Ergebnis ihrer Weltcup-Karriere einfuhr und zum zweiten Mal nach Platz drei in Spindleruv Mlyn im Vorjahr auf einem Podest stand, fühlte sich ebenfalls wie eine Siegerin: „Der zweite Lauf ist mir noch besser gelungen als der erste. Ich kann vorne mitfahren, das nehme ich mit.“

Huber-Verbesserung als Lichtblick

Einen Tag nach der historischen Nullnummer schafften es die Österreicherinnen wieder in die Wertung. Huber, als 29. gerade noch in die Entscheidung gerutscht, nutzte ihre frühe Startnummer im zweiten Durchgang zu einem gehörigen Sprung nach vorn. Die Niederösterreicherin verbesserte sich mit der drittbesten Laufzeit um 18 Plätze. Adaptierungen beim Set-up wurden für Huber der Schlüssel zum Erfolg.

Huber katapultiert sich nach vor

Mit verändertem Set-up katapultierte sich Katharina Huber vom 29. auf den elften Platz und wurde damit beste Österreicherin.

„Ich habe beim Schuh etwas umgestellt und auch einen anderen Ski genommen“, sagte die 28-Jährige im ORF-Interview, „ich habe ziemlich alles über den Haufen geworfen, hatte nichts zu verlieren und bin froh, dass das so gut aufgegangen ist.“ In die andere Richtung ging es für Katharina Truppe. Die Kärntnerin nach dem ersten Durchgang als Achte noch beste Österreicherin, fiel nach einem schweren Fehler auf den 16. Platz zurück.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Zrinka Ljutic (CRO)
3. Anna Swenn-Larsson (SWE)

Bestes Ergebnis für Hörhager

Lisa Hörhager gelang hingegen eine Verbesserung. Die 22-Jährige landete nach einem 23. Platz zur Halbzeit am Ende auf dem 21. Rang und erzielte ihr bestes Weltcup-Ergebnis. „Ich bin sehr happy. Ich wollte den Ski voll runterlassen, das ist mir oben gelungen, dann habe ich ein wenig zurückgenommen, aber ich bin voll happy“, sagte die Tirolerin, die bisher einmal in einem Rennen – im Dezember 2022 auf dem Semmering als 27. – in die Punkteränge gefahren war. Katharina Liensberger, zur Halbzeit 21., kam am Ende als 24. in die Wertung.

Die anderen österreichischen Läuferinnen kamen so wie am Vortag, als erstmals seit 39 Jahren in einem Riesentorlauf keine ÖSV-Läuferin im Endergebnis nach zwei Läufen zu finden gewesen war, mit der Piste nicht zurecht. Marie-Therese Sporer, die 2,95 Sekunden auf die Zwischenbestzeit verlor, sowie Franziska Gritsch (4,09) und Katharina Gallhuber (4,26) verpassten die Entscheidung der besten 30 klar.