Kraft gewann vor dem Deutschen Andreas Wellinger (+4,5 Punkte) und dem Slowenen Anze Lanisek. Michael Hayböck belegte Rang vier. Jan Hörl, nach dem ersten Durchgang noch Zweiter, fiel auf Platz sechs zurück. Manuel Fettner rundete als Siebenter das mannschaftlich abermals starke Ergebnis der Österreicher in Polen ab. Das Tiroler Talent Stephan Embacher schaffte es als 13. auch in die Top 15. Die ÖSV-Adler sicherten sich zudem den Sieg bei der neuen Polen-Tour.
„Ich hab das jetzt oft gehört, 109. Ganz locker bin ich nicht geblieben, ein bisserl nervös war ich schon. Trotz der Nervosität waren es wieder zwei richtig coole Sprünge. In dieser Liste allein ganz oben zu stehen ist schon etwas ganz Besonderes, ganz was Schönes. So konstant über so viele Jahre, so viele Podien zu sammeln, ist ein Wahnsinn. Ich bin ein bisserl sprachlos“, so Kraft nach seinem siebenten Saisonsieg im ORF.
Kraft über seinen neuen Rekord
Stefan Kraft nahm sich kurz nach seinem Sieg in Zakopane Zeit für ein Interview im ORF.
Kraft hatte mit einem 137-Meter-Satz die Halbzeitführung inne und gab sie mit 134 Metern nicht mehr her. „Es waren sehr solide, sehr gute Sprünge. Das letzte Risiko habe ich heute nicht genommen, vom Gefühl her habe ich mich nicht so getraut, weil ich gewusst habe, wenn ich mein Ding mache, kommt etwas Gutes heraus. Es waren sehr saubere, sehr gute Sprünge. Ich bin froh, dass es gelungen ist.“
Kraft behält in Zakopane die Nerven
In Zakopane landete Kraft zunächst bei 137 m und sprang drei Meter kürzer als Hörl. Aufgrund der schlechteren Rückenwindverhältnisse erhielt der Pongauer aber mehr Windpunkte und sicherte sich damit die Halbzeitführung vor seinem Landsmann. Clemens Aigner verpatzte indes seinen ersten Sprung und schaffte als 42. nicht den Sprung ins Finale der besten 30. Dort behielt Kraft die Nerven und blieb mit einem Satz auf 134 m souverän vor Wellinger (-4,5 Punkte) und Lanisek (-5,0). Hörl verpasste mit einem Sprung auf 133 m indes das Podium.
Österreich gewann zudem die Gesamtwertung der „PolSKI Tour“ nach den Bewerben in Wisla und Zakopane mit einem Vorsprung von 9,9 Punkten auf Slowenien. Das Springen in Szczyrk hatte am Mittwoch wegen des starken Windes abgebrochen werden müssen.
In Topform zur Skiflug-WM
Damit sammelten Kraft und Co. von ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl reichlich Selbstvertrauen für die anstehende Skiflug-WM auf dem Kulm ab Freitag in der Steiermark. „Ich hoffe, dass es da so gut geht, dass ich die Abstimmung für das Skifliegen finde. Jetzt werden wir in den nächsten Tagen gut arbeiten. Ich freue mich riesig auf das Skifliegen, das mache ich am liebsten. Das wird sicher eine coole Show dort. Jetzt bin ich aber schon sehr müde, ich habe den Probedurchgang auch ausgelassen. Die Krankheit steckt noch ein bisserl in den Knochen.“