Die Bills um Quarterback Josh Allen waren zum ersten Mal im Play-off Gastgeber gegen die Chiefs, konnten den Heimvorteil aber nicht nutzen, obwohl sie insgesamt viermal in der Partie in Führung lagen. Die Chiefs fanden aber jedes Mal eine Antwort und machten der von Verletzungen geplagten Bills-Defensive das Leben schwer. Zu Beginn des vierten Viertels lief Chiefs-Runningback Isiah Pacheco über vier Yards in die Endzone und stellte auf 27:24 für die Gäste.
Ein von Tyler Bass vergebenes Field-Goal aus 44 Yards nahm den Bills 107 Sekunden vor dem Ende die Chance auf die Verlängerung. Dabei wurden Erinnerungen an das Jahr 1991 wach, als bei der Super-Bowl-Niederlage gegen die New York Giants (19:20) Scott Norwood mit auslaufender Uhr aus 47 Yards ebenfalls rechts vorbei kickte, was unter dem Begriff „wide right“ in die NFL-Geschichtsbücher einging. „Ich fühle mich schrecklich. Das schmerzt furchtbar“, sagte Bass.
Damit platzte einmal mehr der Traum der Bills, die Anfang der 90er Jahre vier Finalspiele in Serie verloren haben, auf ihren ersten NFL-Titel. Und das, obwohl sie mit Josh Allen einen der besten Quarterbacks der Liga in ihren Reihen haben. „Ob wir bei ihnen oder bei uns verlieren, das macht keinen Unterschied. Verlieren stinkt einfach. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll“, sagte ein frustrierter Allen, der für alle drei Touchdowns der Bills gesorgt hatte.
Chiefs zum sechsten Mal in Serie im AFC-Finale
Aufseiten der Chiefs war der Jubel natürlich groß. Vor zwei Jahren hatten sie sich gegen die Bills drei Sekunden vor Schluss mit einem Field-Goal in die Verlängerung gerettet und anschließend mit 42:36 gewonnen. Auch diesmal hatte Kansas City das bessere Ende. Die Chiefs stehen damit zum sechsten Mal in Folge im Finale der American Football Conference (AFC), in dem sie auf die Baltimore Ravens treffen.
Chiefs und Lions weiter im NFL-Titelrennen
Die Kansas City Chiefs und die Detroit Lions haben sich die letzten Tickets für die Conference Championships der NFL gesichert. Chiefs-Head-Coach Andy Reid und Quarterback Patrick Mahomes sowie Jared Goff (Detroit) erklären, warum.
Zum Siegesgaranten gegen die Bills avancierte beim Titelverteidiger einmal mehr Patrick Mahomes. Der Quarterback warf imm ersten Play-off-Auswärtsspiel seiner Karriere zwei Touchdowns – beide auf Tight End Travis Kelce. „Wir haben bewiesen, dass wir überall gewinnen können“, sagte Mahomes, der auch tröstende Worte für Allen hatte: „Er hat sich den Allerwertesten aufgerissen, um ihnen noch eine Siegeschance zu geben. Am Ende waren wir die Glücklicheren.“
Lions setzen sich gegen Buccaneers durch
Vor den Chiefs hatten die Lions zum ersten Mal seit 32 Jahren und zum zweiten Mal in ihrer Clubgeschichte den Einzug ins Finale der National Football Conference (NFC) geschafft, in dem sie nächstes Wochenende in Santa Clara auf die San Francisco 49ers treffen werden. „Ich wusste, dass das unser letztes Heimspiel in dieser Saison werden wird. Ich habe alles gegeben“, sagte Detroit-Quarterback Jared Goff, der mit 287 Yards und zwei Touchdowns eine fehlerfreie Leistung zeigte.
In einem ersten Viertel ohne große Höhepunkte gab es Field-Goals für beide Mannschaften und sonst wenig zu sehen in der Offensive. Die Lions-Verteidiger preschten ein ums andere Mal schnell zu Buccaneers-Quarterback Baker Mayfield und rissen ihn insgesamt viermal zu Boden. Mayfield warf zwar 349 Yards und drei Touchdowns, allerdings unterliefen ihm auch zwei Interceptions. „Es kommt darauf an, Fehler zu minimieren. Und das habe ich nicht geschafft“, sagte Mayfield.
Auf der anderen Seite kamen die Lions nur schleppend in ihren Rhythmus. Nach einem 10:10 zur Halbzeit änderte sich das aber nach der Pause. Die Gastgeber hatten die Partie immer besser im Griff. Die Touchdowns von Jahmyr Gibbs und Amon-Ra St. Brown im Schlussviertel vergrößerten den Vorsprung dann erstmals auf mehr als sieben Punkte und sorgten für ausgelassene Stimmung im Ford Field von Detroit. „Goff hat im vierten Viertel wirklich aufgezeigt und einige großartige Würfe gemacht“, sagte Lions-Coach Dan Campbell.