Jubel von Alexander Zverev (Deutschland)
Reuters/Issei Kato
Australian Open

Alcaraz findet in Zverev seinen Meister

Alexander Zverev hat bei den Australian Open nach einer beeindruckenden Leistung das Halbfinale erreicht. Der Olympiasieger aus Deutschland gewann am Mittwoch in Melbourne gegen Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz mit 6:1 6:3 6:7 (2/7) 6:4 und zeigte dabei eine fast fehlerlose Vorstellung. In der Rod Laver Arena verwandelte Zverev gegen den spanischen Weltranglistenzweiten nach 3:06 Stunden seinen ersten Matchball.

Zverev startete in der voll besetzten Rod Laver Arena furios. Der gebürtige Hamburger wirkte anders als in den Runden zuvor von Beginn an hoch konzentriert und beeindruckte Alcaraz mit druckvollen Grundschlägen und einem starken Service. Zverev gelang ein frühes Break, nach nur 29 Minuten holte er sich den ersten Satz mit einem Ass.

Auch im zweiten Satz hielt er sein hohes Niveau. Zwar steigerte sich Alcaraz nun, doch Zverev hielt dagegen. Beim Stand von 2:3 überstand er den ersten kritischen Moment der Partie und wehrte zwei Breakbälle ab. Direkt danach nahm er dem Spanier selbst das Service ab – nach nur etwas mehr als 70 Minuten führte Zverev mit 2:0 Sätzen.

Zverev im Australian-Open-Halbfinale

Alexander Zverev hat bei den Australian Open nach einer beeindruckenden Leistung das Halbfinale erreicht. Der Olympiasieger aus Deutschland gewann am Mittwoch in Melbourne gegen Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz mit 6:1 6:3 6:7 (2/7) 6:4.

Zverev zeigt im dritten Satz Nerven

Im dritten Durchgang gelang dem Deutschen das nächste Break zur 3:1-Führung. Doch als er beim Stand von 5:3 zum Matchgewinn aufschlug, zeigte Zverev plötzlich Nerven. Alcaraz schaffte das Rebreak, nun war der Spanier auf einmal voll da und holte sich den dritten Satz im Tiebreak. Doch Zverev fightete zurück und stemmte sich gegen die Wende. Im vierten Satz war Alcaraz einige Male nahe am Break, doch Zverev hielt dagegen und gewann.

„Ich habe gegen einen der besten Spieler der Welt gespielt. Wenn du so kurz vor dem Sieg stehst, fängst du an zu denken. Ich denke, das ist menschlich“, sagte Zverev nach der hochklassigen Partie. „Ich habe einiges an Blut unter den Fußnägeln. Aber ich habe lieber ein paar Schmerzen und stehe hier im Halbfinale, als dass ich schmerzfrei zu Hause auf dem Sofa sitze.“

der spanische Tennisspieler Carlos Alcaraz
APA/AFP/William West
Alcaraz musste sich Zverev in vier Sätzen geschlagen geben

Zverev nahm damit auch Revanche für die klare Niederlage im Viertelfinale der US Open im vergangenen Jahr. Es war Zverevs erster Sieg über einen Top-Fünf-Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier und sein insgesamt siebenter Einzug in ein Major-Halbfinale. Sein nächster Gegner ist am Freitag Daniil Medwedew. Im anderen Semifinale treffen Titelverteidiger Novak Djokovic und der Italiener Jannik Sinner aufeinander.

Medwedew muss kämpfen

Medwedew hatte in seinem Viertelfinale den Polen Hubert Hurkacz nach 3:59 Stunden mit 7:6 (7/4) 2:6 6:3 5:7 6:4 niedergerungen und damit zum dritten Mal in Melbourne das Halbfinale erreicht. „Ich bin völlig am Ende. Nicht, dass mir im zweiten Satz schon das Benzin ausgegangen wäre, aber ich war schon da ziemlich müde“, sagte Medwedew nach seinem 100. Spiel bei einem Grand-Slam-Turnier.

Im vierten Satz habe sich der Russe kaum mehr konzentrieren können. „Ich habe mich schon damit abgefunden, dass ich nach dem Match nach Hause fahre. Aber irgendwie habe ich es geschafft“, meinte der 27-jährige Moskauer. 2021 und 2022 stand Medwedew am Yarra River sogar im Finale, musste sich aber erst Djokovic und dann Rafael Nadal geschlagen geben.

Australian Open in Melbourne

Viertelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Taylor Fritz (USA/12) 7:6 (7/3) 4:6 6:2 6:3
Jannik Sinner (ITA/4) Andrej Rublew (RUS/5) 6:4 7:6 (7/5) 6:3
Daniil Medwedew (RUS/3) Hubert Hurkacz (POL/9) 7:6 (7/4) 2:6 6:3 5:7 6:4
Alexander Zverev (GER/6) Carlos Alcaraz (ESP/2) 6:1 6:3 6:7 (2/7) 6:4
Achtelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Adrian Mannarino (FRA/20) 6:0 6:0 6:3
Taylor Fritz (USA/12) Stefanos Tsitsipas (GRE/7) 7:6 (7/3) 5:7 6:3 6:3
Jannik Sinner (ITA/4) Karen Chatschanow (RUS/15) 6:4 7:5 6:3
Andrej Rublew (RUS/5) Alex de Minaur (AUS/10) 6:4 6:7 (5/7) 6:7 (4/7) 6:3 6:0
Hubert Hurkacz (POL/9) Arthur Cazaux (FRA) 7:6 (8/6) 7:6 (7/3) 6:4
Daniil Medwedew (RUS/3) Nuno Borges (POR) 6:3 7:6 (7/4) 5:7 6:1
Alexander Zverev (GER/6) Cameron Norrie (GBR/19) 7:5 3:6 6:3 4:6 7:6 (10/3)
Carlos Alcaraz (ESP/2) Miomir Kecmanovic (SRB) 6:4 6:4 6:0