Manuel Feller schnauft im Zielbereich durch
APA/AFP/Kerstin Joensson
Ski alpin

Durchschnaufen nach Klassikerstress

Den Nimbus der Unbesiegbarkeit im Slalom haben die ÖSV-Rennläufer ausgerechnet in Österreich verloren, dennoch schaut speziell Manuel Feller auf einen überaus erfolgreichen Jänner zurück. Den Monat will er „einmal sacken lassen“, meinte er. „Wichtig ist, dass wir bei der Weltspitze sind“, fasste Cheftrainer Marko Pfeifer die Technik-Events in Kitzbühel und Schladming aus ÖSV-Sicht zusammen. Der Nightrace-Doppelpack soll in der jetzigen Form im Weltcup-Kalender bleiben.

Zwei Slaloms in Adelboden und Wengen gewonnen, ein vierter Platz in Kitzbühel, Rang fünf in Schladming, das Rote Trikot im Slalom-Weltcup, zusätzlich der zweite Platz im Nachtriesentorlauf auf der Planai – die Liste der sportlichen Errungenschaften Fellers in den vergangenen drei Wochen kann sich durchaus sehen lassen. Am Mittwochabend zog der Tiroler eine positive Zwischenbilanz, wenngleich die Schattenseiten sich zuletzt immer deutlicher bemerkbar machten, wie er sagte.

„Ich bin eigentlich nach jedem Rennen, wenn es funktioniert hat, nur im Auto gesessen, irgendwann mitten in der Nacht heimgekommen und habe am nächsten Tag schon wieder weitergearbeitet“, rekapitulierte er. „Es war ein anstrengender und erfolgreicher Monat“, nun brauche er vor seinem nächsten Einsatz in Chamonix in eineinhalb Wochen erst einmal eine Pause. „Dann gehen wir die nächste Etappe an.“

Feller mit positiver Schladming-Bilanz

Manuel Feller hat nach seinem zweiten Platz im RTL und seinem fünften Platz im Slalom von Schladming eine positive Bilanz gezogen.

Halbzeitführung im Weltcup

Nach sechs von zwölf Slalom-Entscheidungen in diesem Winter führt Feller die Weltcup-Spezialwertung mit 132 Punkten Vorsprung auf den Deutschen Linus Straßer an, der in Kitzbühel und Schladming gewann. „Der Linus lässt sich nicht lumpen, der startet da noch eine gehörige Aufholjagd“, sagte Feller. Auch deswegen sei die kleine Kristallkugel bei ihm noch kein Thema. „Nach Amerika kann man sich einmal Gedanken darüber machen.“

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickte Pfeifer auf die Technik-Heimrennen zurück. „Natürlich, vor der vollen Hütte zu Hause zu gewinnen, wäre auch einmal cool. Aber die Saison geht weiter. Wichtig ist, dass wir bei der Weltspitze sind“, sagte er. „Manu hat das Rote Trikot, die anderen fahren auch passabel. Man kann schon zufrieden sein.“ Am Mittwoch im Slalom habe man sich „vielleicht ein bisschen verspekuliert mit der Abstimmung“.

Lob für Organisatoren

Sowohl Feller als auch Pfeifer zollten den lokalen Organisatoren in Schladming Lob für die investierte Arbeit. „Für das, was es da vom Himmel runterhaut, war die Piste gewaltig beieinander“, sagte Feller. OK-Chef Andreas Schwab bedankte sich explizit bei seinem Pistenteam, das unter schwierigen Bedingungen Gewaltiges geleistet und „15 Zentimeter nassen Neuschnee rausgeräumt“ habe.

„Das sind zwei super Events. Ich glaube, das braucht der Skisport, diese Rennen hier“, sagte Pfeifer. „Ich glaube, an dem Konzept werden wir noch ein bisschen feilen“, kündigte Schwab an. Dass es grundsätzlich bei zwei Rennen bleiben soll und der Riesentorlauf am Dienstag das Vorspiel für den Slalom macht, stehe jedoch fest. „Es gibt dabei sehr viele Gewinner“, meinte Schwab. „Wenn es die FIS will und der ÖSV an uns als durchführendem Verein festhält, stehen wir parat.“