Rennrodler Jonas Müller in Action
IMAGO/Fotostand/Wassmuth
Rodel-WM

Schwere Aufgabe für Österreichs Asse

Nach dem erfolgreichsten EM-Abschneiden der Geschichte wollen Österreichs Kunstbahn-Rodler bei der WM in Altenberg nachlegen. Mit den Sprintrennen starten am Freitag (13.50 Uhr, live in ORF Sport +) die dritten Titelkämpfe auf der deutschen Bahn nach 1996 und 2012. Österreich schickt im Einsitzer mit Jonas Müller den WM-Titelverteidiger an den Start. Durchwachsene Trainings mit Stürzen samt Blessuren dämpfen die Erwartungen jedoch etwas.

„Mir fehlt hier in Altenberg generell die Lockerheit und speziell im unteren Bereich die Linie, ich schaffe es viel zu selten, einen fehlerfreien und schnellen Lauf ins Ziel zu bekommen. Es ist zum Teil sicher ein Kopfthema. Ich weiß, dass meine Form sehr gut ist, tu mir aber auf dieser Bahn von Haus aus extrem schwer“, sagte Müller und verwies auf seine bisher nicht berauschenden Altenberg-Ergebnisse.

Madeleine Egle musste wegen Nackenproblemen zu Wochenbeginn im Training pausieren. „Neben der anhaltenden Schulterthematik kamen noch Probleme mit dem Nacken hinzu. Ich habe in der Vergangenheit bewiesen, dass ich mich im Wettkampf verglichen zum Training deutlich steigern kann, und hoffe natürlich, dass mir das auch an diesem Wochenende gelingt“, sagte Egle.

Schwierige WM-Vorbereitung für Österreichs Rodel-Asse

Ab Freitag wollen Österreichs Rodler bei der Weltmeisterschaft in Altenberg wieder Medaillen abräumen. Die Trainingswoche in Deutschland ist aber nicht ohne Zwischenfälle verlaufen. Gleich zwei Medaillenanwärter müssen stark angeschlagen an den Start gehen.

Die Europameisterin gilt aber trotzdem als Medaillenbank. Drei Weltcup-Siege holte die Tirolerin in diesem Winter bereits. In der Gesamtwertung liegt dennoch die Deutsche Julia Taubitz voran, sie hat in Altenberg noch dazu einen echten Heimvorteil.

Rennrodlerin Madeleine Egle in Action
GEPA/Daniel Schoenherr
Egle gibt sich trotz körperlicher Probleme kämpferisch

Kindl startet mit Verletzung

Wolfgang Kindl geht aufgrund eines am Montag bei einem Einschlag im Zielauslauf zugezogenen Mittelfußknochenbruchs lädiert an den Start. Der Ex-Weltmeister will aber im Ein- und gemeinsam mit Thomas Steu auch im Doppelsitzer reüssieren.

„Beim Rodeln sollte der gebrochene Mittelfußknochen kein Thema sein. Aufpassen muss ich trotzdem, jeder Kontakt ist ziemlich schmerzhaft. Es wird ein brutal intensives Wochenende, eine Medaille ist ganz klar das Ziel“, sagte der Weltmeister von 2017.

Deutsche in Favoritenrolle

Der Cheftrainer des Österreichischen Rodelverbands (ÖRV), Christian Eigentler, rechnet vor allem mit starker deutscher Konkurrenz. „Bei der EM in Igls haben wir den Heimvorteil sehr gut ausspielen können, jetzt haben die Deutschen diesen Bonus auf ihrer Seite. Sie sind klar zu favorisieren, speziell auf dieser Bahn. Wir werden uns sicher nicht verstecken, müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die Trauben an diesem Wochenende ein Stück weit höher hängen. So gesehen freuen wir uns über jede einzelne Medaille“, sagte Eigentler.

Vor allem der deutsche Saisondominator Max Langenhan will nach einem für seine Verhältnisse enttäuschenden dritten EM-Platz bei der WM ganz oben stehen. Auf der im vergangenen Sommer um rund 3,5 Millionen Euro erneuerten Anlage von Altenberg entschieden die deutschen Lokalmatadoren beim jüngsten Weltcup bis auf den Doppelsitzer der Frauen sowie die von Österreich gewonnene Teamstaffel alle Bewerbe für sich.

In Innsbruck-Igls bei der EM holten vor zwei Wochen neben Müller und Egle im Einsitzer auch Kindl/Steu im Doppelsitzer sowie die Teamstaffel (Egle, Steu/Kindl, Müller, Selina Egle/Lara Kipp) Gold. Dazu raste Nico Gleirscher im Einzel hinter Müller zu Silber.