Kraft geht nach Sprüngen über 225,5 und 219,0 Meter mit 12,3 Punkten Rückstand in die beiden entscheidenden Durchgänge am Samstag (14.00 Uhr, live in ORF1). Weitere 4,8 Punkte fehlen Forfang. Schon 29,1 bzw. 40,2 Zähler büßten Hayböck und Hörl auf den Führenden ein.
„Der zweite Sprung hat mir besser gefallen, ich bin einmal zufrieden. Beim Skifliegen braucht es keine 100 Prozent, man muss es elegant lösen“, sagte Kraft im ORF-Interview. Schon nach Durchgang eins war er Zweiter hinter Zajc gewesen. „Aber zwölf Punkte oder zehn Meter sind im Skifliegen nicht viel, es ist noch alles drinnen“, so Kraft.
Skiflug-WM: Kraft geht als Jäger in Entscheidung
Der Weg zu Skiflug-WM-Gold auf dem Kulm führt über Timi Zajc. Der Slowene führt nach den ersten Durchgängen am Freitag vor dem Salzburger Stefan Kraft, der sich für die Medaillen in Position brachte, und dem Norweger Johann Andre Forfang.
Hayböck gab sich selbstkritisch. „Meine Leistung muss ich in Ruhe analysieren, im ersten Sprung war ich ein Alzerl zu früh, das war im zweiten nicht der Fall. Bei diesen Verhältnissen bekomme ich die Rechnung halt doppelt präsentiert. Es ist immer der linke Ski, der mag nicht.“ Hörl, 15. nach dem ersten Sprung, sagte: „Der zweite war aggressiver, und in diese Richtung muss es auch gehen.“
Zajc in Führung
Der Slowene Timi Zajc ist auf dem Kulm nach dem ersten Tag der große Gejagte.
Fettner nicht mehr dabei
Routinier Manuel Fettner verpasste nach einem verpatzten Sprung auf 158,0 m als 35. die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Die Skiflug-Heim-WM ist für 38-Jährigen somit vorzeitig vorbei. Bei der WM in Vikersund (NOR) vor zwei Jahren war er 16. geworden.
„Ich habe alles auf eine Karte gesetzt. Ich habe nach dem Tisch noch etwas draufgetan, was ich nicht hätte machen sollen“, sagte Fettner. Ausgeschieden nach nur einem Flug ist auch der vorjährige Kulm-Weltcup-Sieger Halvor Egner Granerud. Der Norweger war einer von drei Athleten, die nach der Anzugsmessung disqualifiziert wurden.