Im Männer-Doppelsitzer gab es zum zweiten Mal nach 2003 (Andreas und Wolfgang Linger vor Tobias und Markus Schiegl) einen österreichischen Doppelsieg. Yannick Müller und Armin Frauscher belegten den fünften Platz. Bronze holten sich die deutschen Lokalmatadore Tobias Wendl und Tobias Arlt. ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler war sprachlos. „Freude pur, da fällt einem nichts mehr ein nach so einem sensationellen Tag. Das müssen wir mal alles sacken lassen“, sagte der Coach und lobte seine Schützlinge, Trainerkollegen und Mitarbeiter im Hintergrund.
Für Schöpf, der tags zuvor mit seinem Partner bereits Sprint-Bronze geholt hatte, ging ein Traum in Erfüllung. „Mit den eigenen Leuten am Podest stehen, das ist doppelt so viel wert. Mein Papa hat mich gerade weinend umarmt. Das sind Emotionen, die kann man nicht beschreiben, die überwältigen“, sagte der 22-jährige Tiroler.
Gatt/Schöpf krönen Tag mit WM-Gold
Zum Abschluss des zweiten Tages der Rodel-WM in Altenberg haben Juri Gatt und Riccardo Schöpf einen österreichischen Doppelsieg angeführt. Hinter den neuen Weltmeistern landeten Thomas Steu und Wolfgang Kindl auf Rang zwei. Österreich hat nach sieben Bewerben bereits sieben Medaillen gewonnen.
Kindl holte die Silberne mit einem Handicap, der Ex-Weltmeister ging in Altenberg mit einem gebrochenen Mittelfuß an den Start. „Ich habe es gut ausblenden können. Wenn man die Geschichte dazunimmt, ist die Medaille noch einmal geiler“, betonte der Tiroler. „Wir sind happy und haben zwei Medaillen bei unserer ersten gemeinsamen WM gewonnen.“
Erster WM-Titel für Egle/Kipp
Im Vorjahr hatte sich das ÖRV-Duo Egle/Kipp bei der WM in Oberhof noch Silber gesichert, nun sicherten sich die 21-jährigen Tirolerinnen erstmals den Titel. Egle/Kipp setzten sich am Samstag in Deutschland knapp vor Anda Upite/Zane Kaluma aus Lettland und den US-Amerikanerinnen Chevonne Forgan/Sophia Kirkby durch.
„Ich kann es noch nicht ganz fassen. Dass es so ausgeht, gewaltig. Nach dem gestrigen Rennen dann Weltmeisterin zu werden auf einer deutschen Bahn, das hätten wir uns echt nicht gedacht“, sagte Egle im ORF-Interview voller Freude. Tags zuvor hatte sich das Duo im nicht olympischen Sprint mit dem achten Platz zufriedengeben müssen.
Egle/Kipp erstmals Weltmeisterinnen
Die Rodlerinnen Selina Egle und Lara Kipp haben am Samstag bei der Kunstbahn-WM in Altenberg im Doppelsitzer der Damen triumphiert. Die beiden 21-jährigen Tirolerinnen ließen die Konkurrentinnen hinter sich und holten ihren ersten Weltmeistertitel.
Auch Kipp war überglücklich, obwohl das Duo nach der Zieleinfahrt zu Sturz kam und damit den goldenen Moment nach Platz zwei im ersten Lauf nicht direkt im Auslauf miterleben konnte. „Wir haben es gar nicht gescheit mitbekommen, weil wir nach unserem Sturz noch hochgegangen sind. Aber wir haben unseren Chefcoach schreien gehört, und dann haben wir gewusst, dass es Gold ist“, erklärte Kipp.
Fehler kostet David Gleirscher Podestplatz
Im Männer-Einsitzer hatte Favorit Max Langenhan nach zwei überragenden Läufen einen Vorsprung von 0,761 Sekunden auf Nico Gleirscher, Dritter wurde mit Felix Loch ein weiterer Deutscher. Sprint-Weltmeister David Gleirscher verspielte als Halbzeitzweiter mit einem späten Fehler einen Platz in den Medaillenrängen und wurde Siebenter. Titelverteidiger und Europameister Jonas Müller musste sich nach einem verpatzten ersten Lauf und einem Fehler im Finale mit dem sechsten Platz begnügen.
Nico Gleirscher rodelt zu WM-Silber
Nico Gleirscher hat bei der Rodel-WM in Altenberg für eine weitere österreichische Medaille gesorgt. Der Tiroler musste sich im Einsitzer der Herren nur dem Deutschen Max Langenhan geschlagen geben. Jonas Müller landete als zweitbester Österreicher auf Rang sechs.
„Vizeweltmeister, geil“, sagte Gleirscher im Ziel euphorisch. „Ich habe mich zuerst nicht gefreut, dass ich Zweiter wurde, sondern mich geärgert, dass er es verhaut hat. Schade, da ist auch für mich kurz eine Welt zusammengebrochen“, sagte Nico Gleirscher über seinen Bruder David.
Kindl erlebte im Einsitzer unterdessen eine Schrecksekunde. Der 35-Jährige vermied einen Sturz nur knapp und schaffte als 22. nicht die Qualifikation für das Finale. „Es war ein bisschen Glück im Unglück. Ich brauche mal ein bisschen Pause vom Einsitzer“, sagte der Tiroler. Wenig später holte er im Doppelsitzer Silber. Zum Abschluss der Titelkämpfe am Sonntag stehen noch der Frauen-Einsitzer sowie die Team-Staffel auf dem Programm.