Zum Abschluss der Titelkämpfe fuhr die österreichische Team-Staffel nach mehreren Fehlern auf Platz sechs deutlich am Edelmetall vorbei. Der Österreichische Rodelverband (ÖRV) gewann den Medaillenspiegel nach neun Bewerben mit neun Medaillen (viermal Gold, dreimal Silber, zweimal Bronze) dennoch klar vor Deutschland (3/2/2) und durfte sich über die erfolgreichste Weltmeisterschaft der Geschichte freuen.
„Ein megageiles Wochenende“, sagte Nico Gleirscher. Auch Riccardo Schöpf war überglücklich: „Man muss ein Lob an das ganze Team aussprechen.“ Gold holten sich neben Schulte auch die Doppelsitzer Juri Gatt und Schöpf sowie Selina Egle und Lara Kipp, im Sprint-Einsitzer jubelte David Gleirscher über den Sieg. Im vergangenen Jahr in Oberstdorf hatte Deutschland noch acht Goldene und insgesamt 16 Medaillen gewonnen. Der ÖRV kam damals auf einen Titel und achtmal Edelmetall.
„Ich bin gerade überglücklich“
Schultes bisheriges bestes Einsitzer-Ergebnis im Weltcup war ein zweiter Platz beim Saisonfinale letztes Jahr in Winterberg. „Ich bin gerade überglücklich“, freute sich Schulte im ORF-Interview über den Titel. Im Ziel wurde sie von Betreuern und Kollegen noch auf dem Schlitten gefeiert. „Wie sie mich empfangen haben, war einfach megaschön.“ Ihr Ziel sei gewesen, zwei gute Läufe ins Ziel zu bringen. „Ich glaube, das habe ich ganz gut umgesetzt. Es war echt ein richtig schöner zweiter Lauf.“
Sensationsgold für Schulte im Einzel
Lisa Schulte hat im Damen-Einsitzer mit ihrem Weltmeistertitel eine 64 Jahre lange österreichische Durststrecke beendet. Schulte siegte klar vor Julia Taubitz, Bronze holte mit Madeleine Egle eine weitere ÖRV-Rodlerin. Für Österreich war es die bereits vierte Goldmedaille bei der WM in Altenberg.
Auch Egle freute sich für ihre Kollegin. „Lisa als Weltmeisterin, absoluter Wahnsinn. Für mich ist es auch voll gut, weil mein Körper am Ende war. Die Medaille ist echt mega.“ Die 25-jährige Europameisterin, die gesundheitlich angeschlagen an den Start ging, hängte sich mit Bronze ebenfalls ihre erste WM-Einzel-Medaille um.
Hannah Prock musste sich mit dem zehnten Platz zufriedengeben. Barbara Allmaier belegte nach einer Schrecksekunde im ersten Lauf den 18. Rang. Die 20-Jährige kam kurz vor dem Ziel schwer zu Sturz, konnte aber wenig später wieder an den Start gehen. „Ich bin einfach froh, dass ich ganz bin“, sagte Allmaier erleichtert.
Staffel leistet sich mehrere Schnitzer
In der Team-Staffel leisteten sich Schulte sowie Gatt/Schöpf kurz vor dem Ziel einen Fehler, auch Egle/Kipp brachten nach Nico Gleirscher keinen Lauf ohne Schnitzer ins Ziel. „Das Rennen war nicht auf unserer Seite, aber wir haben das ganze Wochenende super Leistungen abgeliefert“, sagte Gleirscher.
Der Rückstand auf den siegreichen Lokalmatador Deutschland betrug 3,776 Sekunden. Silber holte sich die USA (+0,358) vor Lettland (+0,406). Vor zwei Wochen hatte die rot-weiß-rote Staffel in Innsbruck-Igls noch EM-Gold geholt.
Rodel-WM in Altenberg
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