Felix Auböck
GEPA/Johannes Friedl
Schwimm-WM

Jagd nach Medaillen und Olympiatickets

Ein halbes Jahr nach Ende der Weltmeisterschaften in Fukuoka geht es für die internationale Schwimmelite nun in Doha für 16 Tage erneut um WM-Medaillen. Neben Synchron-Solistin Vasiliki Alexandri machen die Wasserspringer sowie Freiwasserschwimmer Jan Hercog am Wochenende den Auftakt. Die WM-Bewerbe sind ab Samstag täglich live in ORF Sport + zu sehen.

Katar ist ein hochkarätiger Auftakt des dichten Wettkampfkalenders 2024, in dem auch die Langbahn-EM im Juni, die Kurzbahn-WM im Dezember und natürlich die Olympischen Spiele aufscheinen. Für viele der Aktiven des Österreichischen Schwimmverbands (OSV) ist die Qualifikation für die Spiele daher auch bei der WM im Fokus. Nicht aber für die schon für Paris 2024 qualifizierten Beckenschwimmer Simon Bucher, Felix Auböck und Martin Espernberger.

Für die Wasserspringer geht es am Samstag los. Alexander Hart und Nikolaj Schaller treten alleine und gemeinsam in der 3-m-Konkurrenz an, Anton Knoll und Dariush Lotfi in den entsprechenden 10-m-Bewerben. Zudem ist Lotfi zum Auftakt am Samstag im 1-m-Bewerb engagiert: „Es ist ein perfektes Aufwärmen für die 10 m.“ Dort geht es direkt in das Finale, in den anderen beiden Solo-Konkurrenzen ist ein Semifinale zwischengeschaltet, in den Synchron-Bewerben gibt es wegen einer überschaubaren Zahl von Nennungen nur den Medaillenkampf. Leichter ist die Qualifikation für die Paris-Spiele im Duett deswegen aber keinesfalls.

Alexander Hart
GEPA/Philipp Brem
Auf Alexander Hart und Co. wartet gleich zu Beginn eine große Aufgabe

Denn von den acht Tickets pro Bewerb sind nur noch vier zu haben. Im Einzel ist man bei Erreichen des Zwölferfinales jeweils sicher bei Olympia dabei, es könnte sich aber auch mit einem Platz im Semifinale der Top 18 ausgehen. „Es wird nicht leicht, aber mit ein wenig Glück könnte es gelingen“, sagte OSV-Nationaltrainer Aristide Brun. Fünf Tage Vorbereitung an Ort und Stelle hatte die OSV-Crew. Zudem hatte Lotfi zuletzt mit den anderen in Wien statt bei sich daheim in Graz trainiert, da Coach Shahbaz Shahanazi Ende des Vorjahres von dort nach Deutschland abgewandert ist.

Schwierige Aufgabe auch für Hercog

Schwierig wird die Qualifikation am Sonntag auch für Hercog. Um sich den Traum zu erfüllen, muss er über 10 km unter den Top 13 oder nächstbester Europäer sein. Das ist ihm im Juli in Fukuoka als WM-17. gelungen, doch nun zählt es in Doha, es ist seine einzige Chance auf das Olympiaticket.

„Das ist das große Ziel“, sagte der Ausdauer-Athlet. In der vergangenen Woche habe es ihm an Lockerheit und Rutsch (im Wasser, Anm.) gefehlt. „Ich bin aber zuversichtlich, dass noch die Lockerheit reinkommt und es wirklich, wirklich gut wird. Die Trainingszeiten sind wesentlich besser als vor Fukuoka – und dort ist es ziemlich gerutscht und war locker.“ Der nichtolympische 5-km-Bewerb ist für Mittwoch angesetzt.

Beckenschwimmer müssen noch warten

Die Schwimmbewerbe im 50-m-Becken gehen erst am Sonntag los. Außer Auböck (200, 400, 800 m Kraul), Espernberger (200 m Delfin) und Christopher Rothbauer (200 m Brust) sind alle in den Staffeln im Einsatz. Iris Julia Berger, Marlene Kahler, Lena Opatril und Lena Kreundl müssen dabei über 4 x 200 m Kraul der Frauen sowie Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer, Simon Bucher und Heiko Gigler über 4 x 100 m Lagen mit der besseren Zeit von Fukuoka und Doha unter die Top 16 kommen.

Das Frauen-Quartett war in Japan 16. und ist damit auf dem Schleudersitz, die Männer-Staffel steht als Fukuoka-Elfte besser da und rechnet sich in Doha Finalchancen aus. Auf Teilnahmen in Endläufen sind auch Auböck und Bucher aus, Kurzbahn-Europameister Reitshammer und Espernberger hoffen darauf.

Motivationsschub für Auböck

Auböck ist auch deswegen zuversichtlich, da er seine Schulterprobleme gut in den Griff bekommen hat. Zudem hat er Mitte Jänner bei einem Meeting der Pro-Swim-Series in Knoxville drei wertvolle Siege gefeiert. „Ich bin da viel besser geschwommen, als ich gedacht habe, ich bin sehr zufrieden damit“, sagte der 27-Jährige. Bucher hatte die Kurzbahn-EM in Rumänien erkrankt verpasst, am Wochenende aber einen starken Testwettkampf in Luxemburg hingelegt. „Das war eine gute Bestätigung für meine Trainingsform“, sagte der Tiroler.

Espernberger hatte im Vorjahr mit starken Auftritten überzeugt, der 20-jährige Delfin-Schwimmer wird wieder nur über seine Paradedisziplin antreten. Espernberger studiert in Knoxville und hatte sich beim Meeting ebenso die wichtige Bestätigung geholt. „Das war sicher eine gute Vorbereitung für die WM.“ Laut Nennliste ist der Oberösterreicher als Elfter ein Außenseiter-Kandidat für das Finale. „Ich werde schauen, was geht. Es sind schon sehr schnelle Leute in Doha dabei.“ So ist es auch bei Reitshammer über 100 m Rücken, da geht der Tiroler auf die Paris-Norm los.