Guido Burgstaller (Rapid)
GEPA/Johannes Friedl
Fußball

Burgstaller hat mit Rapid noch einiges vor

Nach einer von Verletzungen beeinträchtigten Herbstsaison ist Rapid-Kapitän Guido Burgstaller zum Start ins neue Fußballjahr wieder voll da. Der Goalgetter zog die Vorbereitung im Winter durch und ist wieder voll Tatendrang.

Der Start ins Frühjahr war mit dem hart erkämpften 3:1-Sieg im Uniqa-ÖFB-Cup am Sonntag gegen den Zweitligisten SKN St. Pölten holprig. Immerhin steht Rapid damit aber bereits im Halbfinale. Und der Cup ist die einzige halbwegs realistische Chance der Hütteldorfer auf den ersten Titel seit der Meisterschaft 2008.

Im Vorjahr schaffte es Rapid bis ins Finale, dort zog man gegen Puntigamer Sturm Graz mit 0:2 den Kürzeren. Hätten die Wiener damals gewonnen, wäre Burgstallers Karriere möglicherweise schon beendet. Der Angreifer dachte damals darüber nach, im Falle eines Finaltriumphs aufzuhören. „Das wäre ein Moment gewesen, wo man sagt: Okay, was gibt es Schöneres, als zu meinem Verein zurückzukommen und gleich nach langer Zeit wieder einen Titel zu holen. Das wäre eine schöne Geschichte gewesen“, sagte Burgstaller.

Guido Burgstaller (Rapid) nach dem Cupfinale
GEPA/Daniel Goetzhaber
Der Titel im Cup war für Guido Burgstaller im Vorjahr zum Greifen nah

Verlängerung nicht ausgeschlossen

Es kam anders, und Burgstaller spielt nach wie vor für Rapid – möglicherweise sogar noch über diese Saison hinaus. Sein Vertrag endet im Sommer, über eine Verlängerung wird regelmäßig mit Geschäftsführer Steffen Hofmann, Geschäftsführer Sport Markus Katzer und Trainer Robert Klauß gesprochen. „Ich tausche mich mit ihnen auf freundschaftlicher Ebene aus. Sie wissen, dass ich nicht auf etwas hin pokere, nur weil ich ablösefrei bin.“ Ein längerer Verbleib bei Rapid sei auf jeden Fall vorstellbar. „Es spricht nichts dagegen, dass ich noch ein Jahr spiele“, erklärte der 34-Jährige.

Robert Klauß (Rapid)
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Trainer Robert Klauß wird wohl weiter auf seinen Kapitän setzen können

Eine Deadline für die endgültige Entscheidung will sich Burgstaller nicht setzen. „Früher war ich eher der, der eine gewisse Sicherheit gebraucht hat, aber jetzt habe ich überhaupt keinen Stress. Ich werde aber auch so fair sein und den Verein früh genug informieren, wenn ich nicht weitermachen sollte, damit sie darauf reagieren können“, versprach der Bundesliga-Torschützenkönig der Vorsaison.

Weitere Entwicklungsschritte im Team nötig

Derzeit liegt der Fokus auf den anstehenden Aufgaben im Cup und in der Liga, wo Rapid auf Rang sechs liegt. Die Teilnahme an der Meistergruppe ist nur einen Zähler vor dem WAC, am 11. Februar in Wolfsberg erster Ligagegner des Jahres, abgesichert. Eine bessere Ausgangsposition wurde durch viele unnötige Punkteverluste verspielt. „Da hat man gesehen, dass wir Potenzial haben, aber auch, dass wir es nicht immer auf den Platz bringen. Wir haben viele junge, hungrige Spieler, die aber noch Entwicklungsschritte machen müssen. Sonst hätten wir nicht so viele Partien leichtfertig hergegeben und wären nicht in dieser Drucksituation“, sagte Burgstaller.

Gerade bei Rapid sei der Druck ein spezieller, betonte der Angreifer. „Man muss wissen, wenn man zu Rapid geht, ist das anders als bei anderen Vereinen.“ Damit müsse man als Profi umgehen können. „Jeder muss das ausblenden beziehungsweise für sich nutzen, damit er Leistung bringt.“ Oberstes Gebot sei nun, zu einer gewissen Konstanz zu finden. „Doch genau das ist das Schwierigste im Fußball.“

Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Frühjahr sind laut Burgstaller gegeben. „Das Trainerteam ist in der ganzen Mannschaft super angekommen. Sie machen sich sehr viele Gedanken, wie sie uns verbessern können. Jetzt liegt es an uns, das umzusetzen.“ In diesem Zusammenhang sieht Burgstaller die „Rapid-Tugenden“ wie Kampfgeist und Leidenschaft als wesentliche Faktoren. „Entscheidend wird sein, das Herz auf dem Platz zu lassen. Der Fan spürt, ob das eine Mannschaft macht. Wir haben das im Herbst immer gemacht, auch wenn die Ergebnisse nicht immer gestimmt haben.“