Joel Schwärzler
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Tennis

Schwärzler bereit für größere Aufgaben

Seit Ende Jänner ist er die Nummer eins der Welt bei den Junioren: Österreichs große Nachwuchshoffnung Joel Schwärzler, der als ÖTV-Vertragsspieler in der Südstadt von Jürgen Melzer betreut wird, hat im Nachwuchsbereich den Sprung an die Spitze geschafft. Doch der seit Samstag 18-Jährige hat noch mehr vor.

Denn der jetzige Erfolg soll nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu einer größeren Karriere sein. Schwärzler will heuer bei den Männern durchstarten. Kommende Woche beginnt er im tunesischen Monastir seine Saison mit einem ITF-Turnier.

Der Sprung von Platz zwei auf eins gelang Schwärzler ohne ein Antreten beim Juniorenturnier der Australian Open. „Was gibt es Besseres, als das zu schaffen, ohne irgendwas dafür zu machen?“, hatte Schwärzler danach gescherzt, um dann doch ernst zu werden. „Ich habe am Ende des Jahres wirklich sehr gut gespielt. Natürlich hätte ich bei den Jugend-Grand-Slams gerne viel besser gespielt. Ich freue mich extrem, dass ich jetzt die Nummer eins der Welt bin. Das ist ein Traum, den jeder Jugendliche hat.“

„Hauptaugenmerk beim Herren-Tennis“

Für ÖTV-Sportdirektor Melzer ist es ein „Riesenerfolg, auf dem man aufbauen kann“. „Schön wäre es, wenn er heuer noch einen Jugend-Grand-Slam gewinnen könnte.“ Ein Kunststück, das Melzer 1999 in Wimbledon gelungen war. „Aber das Hauptaugenmerk liegt definitiv schon beim Herren-Tennis.“

Jürgen Melzer
GEPA/Walter Luger
Jürgen Melzer hat die weitere Karriereplanung seines Schützlings schon im Kopf

Schwärzler hat sich da einiges vorgenommen. „Natürlich so weit wie möglich nach vorne spielen, bei den Futures wirklich gut spielen und dann auch bei den ATP-Challengern und einfach den Sprung ins Herren-Tennis nehmen. Und ich bin davon überzeugt, dass ich das schaffen kann und werde“, sagte er selbstbewusst. Die Basis wurde in einem achtwöchigen Trainingslager gelegt, in dem alles nach Plan verlaufen sei. „Ich entwickle mich körperlich schon sehr gut weiter, das Level hat sich gesteigert, vor allem in der Stabilität“, erklärte Schwärzler.

Wildcards für Challenger

Als Top-Ten-Spieler des Vorjahres bei den Junioren hat Schwärzler dieses Jahr allein acht Wildcards für Challenger-Turniere sicher. Das eine oder andere Ticket wird er wohl auch in Österreich bekommen. So hatte zuletzt auch Kitzbühel-Turnierdirektor Alexander Antonitsch von einer ATP-Neuerung berichtet, die bei 250er-Heimturnieren einen Direktzugang sogar ohne Wildcard für Schwärzler möglich macht.

Schwärzler ist nicht Österreichs erste Nummer eins bei den Junioren, das gelang auch Thomas Muster 1985 und dessen steirischem Landsmann Gilbert Schaller 1986. Muster wurde am 12. Februar 1996 Österreichs bisher einzige Nummer eins bei den Herren, auch Schaller kletterte in seiner ATP-Karriere bis auf Rang 17. Dominic Thiem, der bei seinem höchsten ATP-Ranking Platz drei einnahm, war als Junior bis auf Position zwei geklettert.