Die Austria, die zuvor im Winter keinen Spieler geholt hatte, lieh den deutschen Defensivspieler Krätzig von Bayern München bis Saisonende aus. Der 21-jährige Nachwuchsteamspieler hatte beim deutschen Rekordmeister im Herbst seine ersten sieben Profieinsätze erhalten. Nun soll der Deutsche in der heimischen Bundesliga Einsatzminuten sammeln und den strauchelnden Wienern im Frühjahr weiterhelfen.
„Ich bin überzeugt, dass er uns im Frühjahr verstärken wird. Er ist ein ballsicherer und technisch guter Fußballer, der aufgrund seiner Qualität sehr variabel einsetzbar ist: links, halblinks oder auch auf der linken Achter- oder Sechserposition – er gibt uns mehr Flexibilität“, sagte Austria-Trainer Michael Wimmer.
Auch Sportdirektor Manuel Ortlechner ist von Krätzigs Qualitäten überzeugt. „Nicht ohne Grund war er in dieser Saison immer Teil des Kaders von Thomas Tuchel. Die Bayern planen langfristig mit ihm, haben seinen Vertrag erst im Oktober bis 2027 verlängert“, betonte Ortlechner. Die Münchner wollen vom Leihgeschäft profitieren. „Bei Austria Wien hat er die Chance, die nächsten Schritte im Profibereich zu machen. Wir werden seine Entwicklung in den kommenden Monaten sehr genau beobachten“, sagte der bei den Bayern verantwortliche Sportdirektor Christoph Freund.
Rapid reagiert auf Ausfälle
Rapid hat unterdessen mit der leihweisen Verpflichtung des Schweden Isak Jansson bis Saisonende auf mehrere Verletzte in der Offensive reagiert. Der 22-Jährige wurde vom spanischen Zweitligisten FC Cartagena geholt, für den er seit seinem Wechsel aus seiner Heimat von Kalmar FF im Sommer 2022 in 50 Pflichtspielen drei Tore erzielt hat. Rapid sicherte sich für den Sommer eine Kaufoption auf den mehrfachen Nachwuchsnationalteamspieler Schwedens.
„Er ist auf beiden Flügelpositionen, auch als zweite Spitze einsetzbar und bringt viel Dynamik, Speed und eine gute Mentalität mit. Wir sind zuversichtlich, dass er bei uns auch auf längere Sicht eine Verstärkung sein kann“, erklärte Rapids Sport-Geschäftsführer Markus Katzer.
Auch Hartberg, Klagenfurt und WAC justieren nach
Der TSV Hartberg lieh den ehemaligen Admiraner Onurhan Babuscu leihweise vom türkischen Erstligisten Gaziantep FK aus. Der 20-jährige Niederösterreicher unterschrieb laut Clubangaben einen Vertrag bis Jahresende 2024 mit Option auf Verlängerung. Babuscu absolvierte im Herbst kein einziges Spiel für die Gaziantep-Profis. Der Mittelfeldmann war 2022 von der Admira in die Türkei gewechselt. Babuscu hatte im Juni 2020 mit 16 Jahren sein Debüt in der Bundesliga gegeben, für die Admira absolvierte er 14 Einsätze (zwei Tore) im Oberhaus. „Mit seinen Qualitäten kann er uns was geben, was wir in dieser Form nicht haben und uns bereichert“, meinte Hartbergs Sportchef Markus Schopp.
Eine Rochade gibt es im zentralen Mittelfeld bei Austria Klagenfurt: Während Turgay Gemicibasi endgültig in die Türkei abwandert, wechselte der Deutsche Max Besuschkow leihweise bis Saisonende am letzten Transfertag nach Kärnten. Der 26-Jährige und 1,88 m große Besuschkow spielte zuletzt bei Hannover 96 in der zweiten Liga, wo er den Großteil seiner Karriere verbracht hat, keine Rolle. Er war in dieser Saison nur einmal über 90 Minuten im Einsatz.
„Nach vier Jahren als Stammspieler in Regensburg und Hannover hatte er es heuer nach einer Verletzung im Herbst schwer und brennt nun darauf, sich wieder neu zu beweisen“, sagte Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel. Gemicibasi indes, der erst im Sommer nach einem missglückten Leihengagement aus der Türkei zurückkehrt war, wechselt zum türkischen Zweitligisten Göztepe. Bei einem halben Jahr Restvertragslaufzeit bringt sein Verkauf dem Tabellenfünften noch eine kolportierte niedrige sechsstellige Summe ein. Der WAC verpflichtete bereits zuvor den ivorischen Innenverteidiger Cheick Mamadou Diabate. Der 20-Jährige erhielt einen Vertrag bis Juni 2027.