Für die ÖFB-Kicker ist es ein Wiedersehen mit den Norwegern. Bereits in der zweiten Ausgabe der Nations League 2020/21 waren Haaland und Co. Gegner der Österreicher. Damals setzte sich die ÖFB-Auswahl auswärts in Oslo mit 2:1 durch, daheim in Wien gab es ein 1:1. Damit stieg Österreich als Gruppensieger in die Liga A der Nations League auf. Damals aber gegen eine norwegische Notelf. Den Skandinaviern hatten wegen Coronavirus-Quarantäneregeln fast alle Akteure mit Länderspielerfahrung gefehlt.
Norwegen und Slowenien scheinen die schärfsten Kontrahenten im Kampf um den Gruppensieg. Die Norweger liegen in der Weltrangliste als 44. zwanzig Positionen hinter Österreich. Die Slowenen sind auf Platz 54, die Kasachen als Aufsteiger aus Liga C auf Position 100 zu finden. Mittlerweile verfügen die Norweger neben Haaland mit dessen ManCity-Kollegen Oscar Bobb und Dortmund-Verteidiger Julian Ryerson über weitere Akteure von Format.
Nur wenige Vergleiche mit Slowenien
Bei Slowenien ist neben Torhüter Jan Oblak mit Benjamin Sesko wie Haaland ein früherer Salzburg-Stürmer der Star. Mit dem südlichen Nachbarn gab es bisher erst vier Länderspielduelle, die beiden jüngsten in der EM-Qualifikation gewann das ÖFB-Team 2019 jeweils mit 1:0. Gegen die Kasachen sind die Österreicher in vier Vergleichen noch ungeschlagen, auswärts gab es aber zweimal nur ein 0:0.
Dass Kasachstan in Gruppe 3 rutschte, löste bei Teamchef Ralf Rangnick angesichts der langen Anreise keine Freudensprünge auf. Nicht nur der fünfstündige Flug, sondern auch die fünf Stunden Zeitverschiebung zwischen Kasachstan und Österreich seien eine Belastung. „Das ist schon grenzwertig, was man den Spielern da zumutet. Aber es nutzt nichts, wir müssen es nehmen, wie es ist“, sagte der Deutsche im ORF-Interview.
Reise nach Kasachstan „grenzwertig“
Bei ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ist nach der Auslosung der kommenden Ausgabe der Nations League am Donnerstag in Paris vor allem Kasachstan als Gegner sauer aufgestoßen.
„Es ist keine einfache Gruppe, aber man kann sich die Gegner nicht aussuchen. Unsere Mannschaft hat Qualität, Leidenschaft und Herz, und daher bin ich überzeugt, dass wir das gut bewerkstelligen werden“, meinte auch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer. Die Kasachen wurden übrigens auch deshalb nur in Gruppe 3 gelost, weil in den anderen Gruppen etwa England und Irland sowie Wales und Island noch längere Anreisen gehabt hätten.
WM-Play-off als Zuckerl
Der Aufstieg in Gruppe 3 der zweiten Stufe ist auch diesmal das erklärte Ziel von Teamchef Rangnick. Wann und gegen wen im Herbst der Auftakt erfolgt, ist noch offen. Die Österreicher bestreiten jeweils zwei Spiele im September, im Oktober und im November. Den genauen Spielplan will die UEFA am Freitag bekanntgeben. Die Gruppensieger steigen in Liga A auf, die Gruppenzweiten kämpfen in Play-offs um den Aufstieg.
Ein gutes Abschneiden in der Nations League hätte für Österreich nicht nur Duelle mit Europas Topauswahlen zur Folge. Die Nations League ist mit der WM-Qualifikation verzahnt, dadurch wäre ein Gruppensieg wohl praktisch gleichbedeutend mit der Teilnahme am Play-off für die Endrunde 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, sofern man es nicht über den WM-Quali-Weg nach Nordamerika schafft.
Europa hat für dieses Turnier 16 Startplätze. Zwölf davon gehen an die Sieger der zwölf Gruppen in der WM-Quali, die 2025 ausgespielt wird. Die zwölf Gruppenzweiten und die vier besten Nations-League-Teams, die in der WM-Quali nicht unter die Top Zwei kommen, bestreiten im März 2026 Play-offs um die letzten vier Tickets.
Spannende Gruppen in Liga A
Auch sonst ergab die Auslosung in Paris interessante Gruppen – wenig überraschend vor allem in Liga A. Titelverteidiger Spanien bekommt es in Gruppe 4 mit Dänemark, der Schweiz und Serbien zu tun. In Gruppe 1 stehen sich Kroatien, Portugal, Polen und Schottland gegenüber.
Spannung verspricht auch Gruppe 3 mit Noch-Europameister Italien, Vizeweltmeister Frankreich, Belgien und Israel. EM-Gastgeber Deutschland trifft in Gruppe 3 im Prestigeduell auf die Niederlande. Dazu kommen Duelle mit Ungarn und Bosnien-Herzegowina. Der Sieger der Nations League 2024/25 wird im Juni 2025 gekrönt.