Vermeulen musste sich im Rennen mit freier Technik nur dem norwegischen Sieger Simen Hegstad Krüger und dessen Landsmann und Weltcup-Spitzenreiter Harald Östberg Amundsen geschlagen geben. Auf den ersten Platz fehlten dem 24-Jährigen lediglich 10,3 Sekunden. „Es ist einfach nur ein Wahnsinn. Und es ist umso schöner, weil heute so ein Tag war, an dem ich nicht unbedingt daran geglaubt habe“, sage Vermeulen nach seinem Coup.
Der Steirer setzte sich über die gesamte Distanz in Szene. Bei der 4-km-Marke setzte Vermeulen zur Flucht an und hielt sich bis hinter die Halbzeit-Zeitnehmung solo an der Spitze, bei der es für ihn 15 Zusatzpunkte für den Weltcup gab. Bald nachdem Vermeulen vom Feld „geschluckt“ wurde, machte sich Krüger letztlich entscheidend auf und davon. Dahinter entbrannte ein Kampf um die Plätze.
Im Sprint passt alles zusammen
Vermeulen hielt sich trotz seiner anstrengenden Flucht danach weiter in der Topgruppe und sammelte bei einem weiteren Bonussprint noch zwei Zähler ein. Er hatte auch noch die Kraft, auf den letzten zwei Kilometern erneut Tempo zu machen. Im Finish zeigte der ÖSV-Athlet zudem Sprintqualitäten, indem er sich unter fünf Aktiven nur Amundsen geschlagen geben musste. Vermeulens Jubel bei der Zieldurchfahrt und auch danach über das für ihn historische Ergebnis war dementsprechend.
Der Steirer durfte sich damit über sein bestes Ergebnis im Weltcup freuen, nachdem er in dieser Saison bereits zweimal knapp einen Podestplatz verpasst hatte. „Am Ende hat alles zusammengepasst, und ich wusste, dass am Schluss alle am Limit sind und jeder ein anstrengendes Rennen in den Beinen hat. Der Zielsprint hat dann eine Sache klar bewiesen: Ich kann nur dann gut sprinten, wenn es um etwas geht“, so Vermeulen, der in dieser Saison davor zweimal Vierter geworden war.
„Richtig cooles Rennen“ von Stadlober
Auch Stadlober lag im Massenstart-Bewerb der Frauen nach 15 km nur 5,8 Sek. hinter der siegreich gebliebenen Gesamtweltcup-Führenden Jessica Diggins aus den USA. Auf die hinter der Französin Delphine Claudel (+2,6) drittplatzierte Norwegerin Heidin Weng (+3,3) fehlten der ÖSV-Athletin nur 2,5 Sekunden.
Stadlober hing sich wie so oft in Massenstart-Rennen an die Spitzengruppe an, verlor in der letzten von vier Runden aber etwas den Kontakt zu den Top Sechs. Mit der letztlich hinter der Norwegerin Astrid Oeyre Slind (+4,1) fünftplatzierten Französin Flora Dolci (+4,2) kämpfte sie sich aber vor dem Schlusssprint wieder heran und ließ noch zwei Konkurrentinnen hinter sich.
„Das war heute ein richtig cooles Rennen, und so ein Ergebnis hätte ich mir in Hinblick auf die letzten Skating-Rennen nie erwartet. Die Strecke hier ist sehr anspruchsvoll, und es war dadurch auch ein echtes Ausscheidungsrennen, bei dem immer wieder Athletinnen weggefallen sind“, sagte Stadlober, die sich auch bei ihrem Serviceteam bedankte, nach ihrem drittbesten Saisonergebnis, „auf der letzten Runde wurde dann noch einmal ordentlich Gas gegeben, aber ich konnte zweimal wieder zur Spitzengruppe aufschließen und habe mich richtig gut gefühlt.“
Klassik-Rennen am Sonntag
Die Olympiadritte im Skiathlon startet am Sonntag (18.40 Uhr, in ORF Sport +) in einem weiteren Massenstart-Rennen, und zwar über 20 km klassisch. Am Samstag (20.55 Uhr, live in ORF Sport +) und Dienstag stehen Sprints im freien und klassischen Stil auf dem Programm, in denen aus österreichischer Sicht bei den Männern Vermeulen, Benjamin Moser und Michael Föttinger antreten.