Zweikampf im Testspiel Frankreich – Österreich
IMAGO/PanoramiC/Elyxandro Cegarra
Eishockey

Österreichs Teams schlittern in Testpleiten

Für Österreichs Eishockeynationalteams hat es am Freitag sowohl bei Damen als auch Herren bittere Testspielpleiten zu verdauen gegeben. Während sich die Österreicherinnen den Niederlanden in Zell am See mit 1:3 geschlagen geben mussten, gingen die Männer zum Auftakt des Testturniers in Epinal gegen Gastgeber Frankreich mit 0:6 baden.

Die Österreicher, die heuer bei der A-WM in Prag zum dritten Mal den Klassenerhalt schaffen wollen, mussten sich den Gastgebern deutlich und in der Höhe verdient geschlagen geben. In jedem Drittel kassierte die Mannschaft von Roger Bader zwei Treffer. Die ersatzgeschwächten Österreicher ließen vor allem defensiv viel vermissen und leisteten sich zahlreiche Fehler, die die Franzosen ausnutzten. Gegner im Spiel um Platz drei im Turnier ist am Samstagnachmittag (16.00 Uhr, live in ORF Sport +) Norwegen.

Teamchef Bader stieß die Abfuhr ordentlich auf. „Es ist schwierig, dieses Resultat zu akzeptieren, denn es ist nicht so, wie es die Leistung im Spiel gezeigt hat. Ich weiß, dass das komisch klingt, aber wir waren die ersten 30 Minuten gut bis sehr gut und die bessere Mannschaft. Trotzdem waren wir 0:3 hinten“, sagte der Schweizer und haderte mit der Abschlussschwäche: „Wir sollten vier, fünf Tore schießen“, sagte Bader mit Hinweis auf das Plus von zehn Torschüssen im Vergleich mit den Franzosen.

Jubel der Spieler von Frankreich
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Die Franzosen nutzten die Fehler der Österreicher eiskalt zu einem Kantersieg aus

Mit Abwehrfehlern hätte man sich aber selbst ins Knie geschossen. „Ich bin aber sehr unzufrieden mit den zweiten 30 Minuten, insbesondere mit den Geschenken, die wir ihnen zu Beginn des letzten Drittels gemacht haben. Das hat mich richtig verärgert. In den ersten 30 Minuten haben wir vieles umgesetzt. Aber die Scheibenverluste, die wir in der Abwehr hatten, haben uns mindestens drei Tore gekostet“, so Bader.

Frankreich zeigt Effizienz vor

Die Auswahl des Österreichischen Eishockeyverbands (ÖEHV), bei der Stürmer Julian Metzler von den Vorarlberg Pioneers sein Teamdebüt gab, kam nicht gut in die Partie. Chancen blieben Mangelware, auf der anderen Seite zeigten sich die Franzosen eiskalt und effizient: Tomas Simonsen nutzte ein Überzahlspiel der Gastgeber zur Führung (15.), die Kevin Bozon noch vor der ersten Drittelpause ausbaute (19.).

In dieser Tonart ging es auch im zweiten Abschnitt weiter. Während die Bader-Truppe offensiv nicht anschreiben konnte, verwerteten Aurelien Dair (31.) und Charles Bertrand (34.) – der einen schweren Wechselfehler der Österreicher nutzte – ihre Möglichkeiten. Im Schlussdrittel war es erneut Dair, der bereits 15 Sekunden nach Pausenende zuschlug (41.).

Die Partie war spätestens jetzt gelaufen. Die rot-weiß-roten Spieler wirkten jedoch weiter oft überfordert im Spielaufbau. Der 19-jährige Vinzenz Rohrer, der von den Montreal Canadiens gedraftet wurde und derzeit in der Schweiz spielt, wies als einer der wenigen Österreicher Normalform auf. Die Gastgeber konnten nach Belieben schalten und walten, Bozon durfte daher ebenfalls noch einen Doppelpack schnüren (43.).

Österreicherinnen geben Spiel aus der Hand

Die Damen erzielten im Gegensatz zu den Männern in Zell am See immerhin einen Treffer. Die Österreicherinnen gingen gleich in der ersten Minute durch Tamina Schall in Führung und hielten diese auch lange. Doch die Niederländerinnen kamen im zweiten Drittel durch Bieke van Nes (29.) zum Ausgleich und drehten im Schlussabschnitt die Partie vollends. Jet Milders (47.) und Bobbi Strople per Empty-Net-Tor (60.) sorgten für den Sieg der Gäste. Am Samstagnachmittag folgt ein weiterer Test gegen das „Oranje“-Team (14.00 Uhr).