Lara Gut-Behrami (SUI)
GEPA/Mario Buehner-Weinrauch
Ski Alpin

Gut-Behrami daheim auf „Big Points“ aus

Lara Gut-Behrami hat an diesem Wochenende in ihrer Schweizer Heimat die große Chance, ihre Führung im Gesamtweltcup einzuzementieren. Am Freitag und Samstag stehen in Crans-Montana zwei Abfahrten auf dem Programm, am Sonntag (jeweils 10.30 Uhr, live in ORF1) ein Super-G. Im Abschlusstraining wurde die 32-Jährige hinter Esther Ledecka Zweite. Aber auch die Österreicherinnen Stephanie Venier und Cornelia Hütter wollen ein Wörtchen mitreden.

Im letzten Training war Venier als Neunte ÖSV-Beste, Ariane Rädler landete im Training unmittelbar hinter ihrer Teamkollegin. Mirjam Puchner fuhr auf den 13. Rang, Christine Scheyer, Emily Schöpf und Cornelia Hütter belegten die Plätze 15 bis 17. Weiters im Einsatz waren für den ÖSV Nadine Fest (26.), Michaela Heider (28.), Christina Ager (30.), Lena Wechner und Sabrina Maier (ex aequo 32.), Franziska Gritsch (37.), Ricarda Haaser (39.) und Anna Schilcher (44.).

In Abwesenheit von Mikaela Shiffrin, die ihre Knieverletzung vollständig ausheilen lassen will, kann Gut-Behrami an diesem Wochenende einen großen Schritt auf dem Weg zu ihrer zweiten großen Kristallkugel machen. Aktuell liegt die in Bestform agierende Schweizerin nur fünf Punkte vor der US-Amerikanerin. Gut-Behrami hat die letzten drei Rennen, die sie bis Crans-Montana bestritten hat, jeweils gewonnen. In Crans-Montana selbst feierte sie in der Vergangenheit bereits drei Siege (zuletzt ein Super-G 2021).

Venier motiviert für Crans-Montana

Vor dem Speed-Wochenende in Crans-Montana zeigt sich Stefanie Venier motiviert und hoffnungsvoll. Im Abfahrtsweltcup liegt sie auf Platz zwei hinter der verletzten Sofia Goggia.

Venier kämpft um Kristall

Im Abfahrtsweltcup ist Goggia, die wegen einer Schienbeinfraktur länger ausfällt, 89 Punkte vor Venier und 141 vor Gut-Behrami. Venier gelang vor drei Wochen in Cortina d’Ampezzo der zweite Weltcup-Sieg ihrer Karriere, als sie in der Abfahrt am Freitag triumphierte. In der Super-G-Wertung liegt Gut-Behrami nur zehn Punkte vor Hütter und 74 vor der Italienerin Federica Brignone.

Stephanie Venier (AUT)
GEPA/Mario Buehner-Weinrauch
Stephanie Venier liegt derzeit auf Rang zwei im Abfahrtsweltcup

„Mein Ziel vor der Saison war, wieder einmal aufs Podest zu fahren. Jetzt ist mir das schon gelungen“, sagte Venier, die eine Anwärterin auf die Abfahrtskugel ist. „Ich will mir einfach nach der Saison nichts vorwerfen.“ Mit dem Weltcup-Stand im Kopf werde sie aber nicht fahren. In der Diskussion um zu hohe Belastungen meinte die Tirolerin, dass drei Rennen an einem Wochenende machbar seien. „Die Garantie hast du nie, dass du heil durch den Winter kommst. Rennfahren ist Rennfahren, da passieren Fehler, weil man mehr als 100 Prozent gibt.“

Belastung ein Thema

Die Abfahrt in Crans-Montana kann man laut Hütter hinsichtlich ihrer Länge nicht mit Wengen vergleichen, wo im Jänner unter anderen Aleksander Aamodt Kilde und Alexis Pinturault bei Stürzen schwere Verletzungen erlitten. Bei der Steirerin sind an dem Ort in der Schweiz „Freud und Leid ganz knapp beieinander“, wie sie ausführte. 2022 hatte sie sich in Crans-Montana bei einem Sturz ein Schädel-Hirn-Trauma mit partiellem Gedächtnisverlust zugezogen. „Aber heuer bin ich mit einem ganz anderen Gefühl hergekommen, weil ich weiß: Ich bin stärker geworden, ich bin reifer geworden, ich bin gewachsen.“

Rädler merkte an, es sei ein schmaler Grat. Generell würden die Läuferinnen, die auch Riesentorläufe bestreiten, noch mehr unter dem dichten Programm leiden. „Die Verletzungen sind eher denen passiert, die drei Disziplinen fahren“, sagte die Vorarlbergerin. „Dann wird es natürlich schon viel. Aber für uns ist es besser, wenn wir drei Rennen haben.“ Puchner war in der Vorwoche krank und muss sich erst wieder an die Belastungen gewöhnen. „Ich muss einfach gescheit attackieren und nicht fahren, als hätte ich keine Spannung“, betonte die Salzburgerin.

Hohe Temperaturen setzen Piste zu

Ein großes Thema sind in Crans-Montana – wie bei mehreren Weltcup-Orten in diesen Tagen – die hohen Temperaturen. Diese setzen der Piste Mont Lachaux vor allem im unteren Teil zu. „Gut war die Piste nicht“, sagte Gut-Behrami. „Es ist immer so zuckrig“, befand Puchner, während Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury meinte: „Extrem weich.“ Andere hingegen äußerten sich dahingehend, dass sie sich den Untergrund noch schlimmer vorgestellt hätten. „Ich glaube, ich war noch nie in Crans-Montana, als es anders war“, sagte Scheyer. „Es ist ein bisschen ein Murks, aber es ist halt so“, fasste es Venier zusammen.