Mario Stecher
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Wintersport

Stecher wird zum starken Mann im ÖSV

Der als Favorit für den Posten gehandelte Mario Stecher übernimmt ab 1. Mai das seit zwei Jahren vakante Amt als ÖSV-Sportdirektor. Das teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Freitag mit. Der 46-Jährige ist derzeit als Sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination im ÖSV tätig. Künftig steht der gebürtige Steirer allen Sparten vor und leitet gemeinsam mit Generalsekretär Christian Scherer die Geschicke des mächtigen Verbandes.

„Es ist eine große Ehre, diese Position zu bekleiden, und ich werde mit vollem Einsatz daran arbeiten, dass der ÖSV auch in Zukunft erfolgreich ist“, wurde Stecher in einer Aussendung zitiert. Der in Tirol lebende Ex-Kombinierer gab an, dass er auch neue Wege beschreiten möchte. „Mein Fokus wird in den nächsten Wochen einerseits bei der Erfüllung meiner bisherigen Aufgabe und einer entsprechenden Nachbesetzung meiner aktuellen Position liegen, und andererseits werde ich die Tage und Wochen auch für einen Austausch nutzen.“

Der von einem fünfköpfigen Verbandsgremium aus ursprünglich 35 Bewerbern ausgewählte Stecher zeigte sich geehrt. „Ich freue mich auf diese Aufgabe und die große Herausforderung – das ist es zweifelsohne“, sagte Stecher am Freitag bei einem Medientermin. Der Ex-Weltklassekombinierer will seine im nordischen Bereich erfolgreich erprobten Visionen gemeinsam mit einem schlagkräftigen Team entlang eines „roten Fadens“ umsetzen.

Mario Stecher wird ÖSV-Sportdirektor

Mario Stecher übernimmt ab 1. Mai das seit zwei Jahren vakante Amt als ÖSV-Sportdirektor. Das teilte der Skiverband am Freitag mit. Der 46-Jährige ist derzeit als Sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination im ÖSV tätig. Künftig steht der gebürtige Steirer allen Sparten vor und leitet gemeinsam mit Generalsekretär Christian Scherer die Geschicke des mächtigen Verbandes.

Ob das auch Neubesetzungen an Schlüsselpositionen im Betreuerstab mit sich bringen könnte, werde sich erst zeigen. Der mit der früheren Skirennläuferin Carina Raich verheiratete Stecher möchte in seiner neuen Funktion auch einige frische Akzente setzen. Vorzugsweise mit rot-weiß-rotem Personal. „Ich will definitiv einen österreichischen Weg gehen, in allen Sparten, das ist mir extrem wichtig.“

„Wir haben sicher einige Baustellen“

Dass es in gewissen Bereichen beträchtlichen Aufholbedarf gibt, verhehlt er nicht. „Es ist viel vorhanden, das gut funktioniert, aber auf der anderen Seite haben wir sicher einige Baustellen. Es ist zu erkennen, dass nicht alles so eitel Wonne funktioniert.“ Als Beispiele nannte er den Frauen-Riesentorlauf und auf Nachfrage den Biathlon, wo derzeit zwei nicht österreichische Cheftrainer tätig sind.

Gleichzeitig glaubt er aber auch an kurzfristige Trendwenden, sagte Stecher nicht zuletzt im Hinblick auf die alpine Heim-WM 2025. Im Alpinbereich sieht er sich unter anderem durch seine familiäre Situation mit eigenen Kindern im Rennbetrieb gut aufgestellt. „Ich bin der Meinung, dass ich mir vom Skifahren sehr viel Ahnung angeeignet habe. Trotzdem will ich mir nicht anmaßen, der große Experte zu sein.“ Trotz seines „Alpin-Faibles“ werde er natürlich einen intensiven Austausch mit den Verantwortlichen pflegen. In den nächsten Wochen will er sich insbesondere mit den Sportlichen Leitern aller Sparten beraten, um bereits erste wichtige Weichen stellen zu können.

Eine wichtige Personalie, die bis spätestens Ende April fix neu besetzt wird, ist sein eigener Nachfolger als Sportlicher Leiter für Skispringen und Kombination. Auch dieser wird wohl aus den eigenen Reihen kommen. „Aber das ist eine Sache, die gar nicht so leicht ist, weil man intern das gut funktionierende System nicht schwächen will.“ In anderen Sparten werde er sich natürlich verstärkt auf die jeweiligen Experten verlassen und diese in Entscheidungen einbinden, so Stecher.

Stadlober: „Er hat den Ehrgeiz“

Seiner Kür war ein monatelanges Auswahlprozedere vorausgegangen. Letztlich fiel die Wahl aus fünf Kandidaten auf den Mann aus den eigenen Reihen. „Mit Mario Stecher haben wir einen Sportdirektor, der nicht nur über fundierte Fachkenntnisse verfügt, sondern Leidenschaft und Ehrgeiz hat, den österreichischen Ski- und Snowboardsport international zu stärken“, sagte Roswitha Stadlober.

Die ÖSV-Präsidentin entschied sich gemeinsam mit Finanzreferent Patrick Ortlieb, den Landesverbandspräsidenten Karl Janovsky (Tirol) und Walter Hlebayna (Vorarlberg) sowie Scherer nach einem Hearing für Stecher. „Ich bin zuversichtlich, dass er einen bedeutenden Beitrag zur Erfolgsgeschichte unseres Verbandes leisten wird“, so Stadlober.

Mario Stecher und Roswitha Stadlober
GEPA/Thomas Bachun
ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und der zukünftige Sportdirektor Mario Stecher

„Mario hat in den vergangenen Jahren außerordentliche Erfolge als Verantwortlicher in den Sparten Sprunglauf und Nordische Kombination gemeinsam mit seinem Team feiern dürfen, und daher bin ich zuversichtlich, dass er auch zukünftig einen bedeutenden Beitrag zur Erfolgsgeschichte unseres Verbandes leisten wird“, so Stadlober.

Das Amt des Sportdirektors war seit April 2022 vakant, bis dahin hatte Anton Giger die damals noch anders ausgestaltete Funktion ausgeübt. Stecher wird künftig mit Generalsekretär Scherer das Leitungsorgan des ÖSV bilden. „Mario zeichnet für den gesamten Hochleistungssport inklusive Technologie im ÖSV verantwortlich, ich bin zuversichtlich, dass wir die anstehenden Herausforderungen gemeinsam als Team zur Freude der österreichischen Skifamilie meistern werden“, so Scherer.