Jusuf Gazibegovic (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Sturm trifft mit Rückenwind auf Rapid

Die Frühjahrsfestspiele gehen weiter: Nach der Wiener Austria (Cup), Red Bull Salzburg und Slovan Bratislava im Europacup misst sich Vizemeister Puntigamer Sturm Graz am Sonntag (17.00 Uhr) im Schlagerspiel der 19. Runde der Admiral Bundesliga mit Rapid. Mit viel Rückenwind nach dem 4:1 über Slovan sollen im Meisterschaftskampf drei Punkte eingefahren werden, während es für Rapid um wichtige Zähler im Rennen um das Meister-Play-off geht.

Den anspruchsvollen Auftakt nach der Winterpause haben die Grazer bisher glänzend bewältigt. Sturm tanzt weiter auf drei Hochzeiten und ist 2024 noch ungeschlagen. Die Vorfreude auf den Heimschlager ist trotz Doppelbelastung inklusive einiger Wehwehchen groß.

„Sturm – Rapid ist immer speziell. Wir haben drei Tage bis zu dem Spiel, um wieder möglichst fit zu werden. Der eine oder andere hat schon Kleinigkeiten. Es heißt, wieder ein Fokusspiel abzuliefern, wieder am Punkt da zu sein, damit wir uns eine Topausgangsposition für die Meistergruppe schaffen“, sagte Sturm-Sportdirektor Andreas Schicker nach dem Sieg gegen Slovan im Conference-League-Play-off-Hinspiel.

Die hohe Belastung direkt nach der Winterpause will Sturm-Trainer Christian Ilzer nicht überbewerten. „Wir haben einen guten, ausgewogenen Kader“, betonte der Trainer, der auch keine Prioritäten zwischen Meisterschaft und Europacup setzen möchte. „Wir wollen in allen Bewerben bestmögliche Leistungen abgeben. Jetzt ist am Sonntag wieder die Meisterschaft dran mit dem Topspiel gegen Rapid Wien. Das ist im Moment das allerwichtigste Spiel.“

Admiral Bundesliga, 19. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Sturm Graz – Rapid

Graz, Merkur Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Jaros – Gazibegovic, Wüthrich, Lavalée, Schnegg – Gorenc Stankovic – Horvat, Kiteishvili, Prass – Biereth, Sarkaria

Rapid: Hedl – Kasanwirjo, Hofmann, Kongolo, Auer – Sattlberger, Grgic – Lang, M. Seidl, Grüll – Mayulu

Schlechte Bilanz für Rapid in Graz

Das gilt genauso für Rapid. In Graz hängen die Trauben allerdings seit geraumer Zeit für die Hütteldorfer sehr hoch. Seitdem Ilzer das Sagen an der Mur hat, gab es in sechs Auswärtsspielen vier Niederlagen und zwei Remis für die Grün-Weißen. Zuletzt setzte es bei Sturm drei Pleiten in Folge.

„Auswärts ist es dort sehr schwierig, etwas zu holen. Aber dennoch wollen wir da gewinnen. Ich sehe das nicht als Bonusspiel, sondern als Spiel, wo es drei Punkte gibt, die wir holen wollen. Ich glaube nicht, dass wir so weit weg sind von Sturm“, meinte Rapid-Coach Robert Klauß.

Rapid braucht Dominanz und Kontrolle

Die Wiener wissen um die Schwere der Aufgabe bei Sturm. „Sie sind eine eingespielte Mannschaft, sie sind sehr intensiv. Gegenpressing, Umschaltmomente, Spiel auf den zweiten Ball – da sind sie einfach top in der Liga mit Salzburg. Wenn man das zulässt, wenn man da nicht wach ist, dann kriegt man ein Problem“, erklärte Klauß

Der Rapid-Coach will mit Dominanz und Kontrolle gegen den Tabellenzweiten dagegenhalten. „Die Chance ist, dass wir eher das Spiel spielen, was uns liegt. Genau um diese Balance wird es gehen. Wenn wir ihr Spiel mitspielen, sind wir sicher zweiter Sieger, weil sie das besser können.“

Heikle Ausfälle bei Rapid

In Graz muss der Deutsche auf den gelbgesperrten Innenverteidiger Leopold Querfeld sowie weiter auf seinen verletzten Kapitän Guido Burgstaller (Hüfte) verzichten. „Der Leo fehlt uns, weil er die Organisation kommuniziert, gerade bei Freistößen und Eckbällen. Er ist ein Verlust“, weiß Klauß. Bei Burgstaller besteht Hoffnung, dass der Stürmer für das Derby eine Runde später wieder fit ist. „Der Guido kann noch nicht alles mitmachen. Aber es gibt eine positive Tendenz.“

Mit Sturm und Rapid treffen übrigens die beiden torgefährlichsten Mannschaften nach Standards aufeinander. Die Steirer veredelten bereits 13 Standardsituationen, Rapid zehn. Gerade bei Eckbällen (sieben Tore) zeigte die Ilzer-Truppe auf. Der Tabellensechste aus Wien, der ein Dreipunktepolster gegenüber der siebentplatzierten Wiener Austria verteidigt, sieht sich hier gut gerüstet. „Wir sind sehr gut in der Verteidigung von Standards. Es geht darum, weniger Standards zuzulassen und diese dann hellwach zu verteidigen“, so Klauß.