Ski alpin

Bassino rast zu Abfahrtspremiere

Die ewige Siegerinnenliste in der Abfahrt ist seit Samstag um einen Namen reicher. Marta Bassino raste im zweiten Rennen in Crans-Montana zu ihrem ersten Erfolg in dieser Disziplin. Die bisherige Riesentorlauf-Spezialistin aus Italien verwies dabei ihre Landsfrau Federica Brignone und Freitag-Siegerin und Lokalmatadorin Lara Gut-Behrami auf die Plätze. Als beste Österreicherin zeigte Ariane Rädler als Sechste auf.

Bassino, die bisher sechs Siege im Riesentorlauf zu Buche stehen hat, legte mit Startnummer drei jene Zeit hin, an der die Konkurrenz zerbrach. Ihre Teamkollegin Brignone hatte am Ende 0,54 Sekunden Rückstand, Gut-Behrami kam überhaupt mit 1,11 Sek. Verspätung auf die Siegerin ins Ziel. Elf Hundertstel hinter der Schweizer Weltcup-Spitzenreiterin, die nach vier disziplinübergreifenden Rennsiegen en suite wieder geschlagen wurde, reihte sich sensationell Elvedina Muzaferija aus Bosnien-Herzegowina als Vierte ein.

„Es ist unglaublich, ein großartiger Lauf. Alles, was wir gestern analysiert haben, habe ich perfekt umgesetzt“, sagte eine mit der Sonne um die Wette strahlende Bassino im ORF-Interview, „ich versuchte einfach schnell zu sein. In den wichtigen Kurven hatte ich die richtige Position. Die Schneebedingungen liegen mir, und die Startnummer war auch kein Nachteil.“ Die 27-Jährige, die die sechste Siegerin im sechsten Abfahrtsrennen in dieser Saison ist, verwies auch auf das starke italienische Ergebnis mit drei Läuferinnen in den Top Fünf: „Das ganze Team ist super gefahren.“

1. Marta Bassino (ITA)
2. Federica Brignone (ITA)
2. Lara Gut-Behrami (SUI)

Bestes Ergebnis für Rädler

Rädler, die bisher nur im Super-G auf das Podest bzw. in die Top Fünf gefahren war, holte 1,25 Sek. hinter Siegerin Brignone ihr bisher bestes Resultat in einer Abfahrt. Auf das Podest fehlten Rädler lediglich 14 Hundertstelsekunden. Cornelia Hütter, am Freitag auf etwas kürzerer Strecke noch Zweite, musste sich diesmal mit dem elften Platz begnügen.

Mirjam Puchner und Stephanie Venier kamen über die Ränge 15 und 16 nicht hinaus. Christine Scheyer, Christina Ager und Sabrina Maier waren in der Wertung als 20. bzw. 26. und 27. zu finden. Ricarda Haaser verpasste einen Weltcup-Punkt als 31. um lächerliche zwei Hundertstel. Lena Wechner (33.) und Nadine Fest (41.) gingen leer aus, Anna Schilcher fiel aus.

Mit ihrem Platz in den Top Sechs überraschte sich Rädler jedenfalls selbst. „Vor der Saison hätte ich nicht gedacht, dass es jetzt schon so gut geht in der Abfahrt. Ich habe nicht alle Passagen gut getroffen, aber es wird immer besser. Auch vom Gefühl her“, sagte die Vorarlbergerin, die die vergangene Saison nach einer Finger- und Wadenbeinverletzung vorzeitig beenden musste. Am Sonntag im Super-G (Übertragung ab 10.15 Uhr, live in ORF1) hat sie die nächste Chance auf einen Spitzenplatz.

Ariane Rädler beste Österreicherin

Die Vorarlbergerin fuhr mit Platz sechs ihr bestes Abfahrtsergebnis ein und klassierte sich damit als beste Österreicherin.

Hütter zu aufrecht

Im Super-G will auch Hütter, die heuer bereits das Rennen in Zauchensee für sich entscheiden konnte, wieder um die Podestplätze mitmischen. Mit der zweiten Abfahrt war die 31-jährige Steirerin nur mäßig zufrieden. „Gestern war ich schöner über dem Ski, heute aufrechter. Beim Zielsprung habe ich mich ein bisschen angeschwitzt“, sagte Hütter mit Hinweis auf ihren schweren Sturz vor zwei Jahren kurz vor der Ziellinie, „richtig zufrieden bin ich natürlich nicht. Im Super-G werde ich wieder voll attackieren und das beste Rennfahren auspacken.“

Venier lag lange auf Podiumskurs, bei einer Kurve vermied die Tirolerin laut eigener Aussage jedoch mit Mühe einen Sturz. „Ich wusste, dass es heute viel besser war als gestern. Ich habe mich gut gefühlt, bin sauberer und besser Ski gefahren“, sagte Venier, die im Abfahrtsweltcup nun 68 Punkte hinter Gut-Behrami zurückliegt. Im Gesamtweltcup baute die Schweizerin ihre Führung auf die verletzte US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin auf 165 Punkte aus.