„Ich weiß nicht, mir fehlen die Worte. Ich bin so unglaublich glücklich über die erste Medaille. Ich werde sie mit meiner Mutter feiern. Die letzten 15 Meter waren wirklich hart, dafür haben wir viel trainiert. Jetzt habe ich es geschafft“, freute sich Bucher im Siegerinterview direkt nach dem Rennen. Die Mutter des in Linz trainierenden Athleten erlebte den Triumph ihres Sohnes in der Halle mit, auch Buchers Teamkollegen waren auf den Rängen versammelt.
Bucher, der sich als Drittschnellster für den Endlauf qualifiziert hatte, war bei der Wende auf Rang drei gelegen, drohte auf der zweiten Länge aus den Medaillenrängen zu fallen, zeigte aber ein gutes Finish mit gutem Anschlag. Letztlich fehlten ihm nur 0,11 Sekunden auf den ersten österreichischen Langbahn-WM-Titel. Zudem blieb er mit seiner Zeit nur um 0,10 Sekunden über seinem österreichischen Rekord.
Bucher erobert Silber über 100 m Delfin
Simon Bucher hat bei der Schwimm-WM in Doha für eine Sensation gesorgt. Der 23-jährige Tiroler eroberte über 100 m Delfin die Silbermedaille.
Für Bucher ist es nach der Bronze bei der EM 2022 in Rom über 4 x 100 m Lagen die zweite Medaille bei einem Großereignis, die erste in einem Einzel-Bewerb. Für Österreich war es nach Bronze durch Martin Espernberger (200 m Delfin) bereits die zweite Medaille bei den Titelkämpfen in Doha. Dieser Erfolg habe ihn beflügelt. „Ich habe die Medaille vom Martin in der Hand gehabt und habe gewusst, so ein Ding will ich auch haben.“ Als Erstes habe er an seinen verstorbenen Großvater gedacht. „Der ist sicher megastolz auf mich. Ich habe gewusst, dass ich es draufhabe.“ Dabei habe er sich beim Einschwimmen nicht so gut gefühlt. „Aber am Sockel war alles gut.“
Reitshammer über 50 m Rücken out
Bereits am Vormittag war Bernhard Reitshammer über 50 m Rücken im Einsatz. Der Tiroler schied allerdings als 31. in der Zeit von 26,33 Sekunden aus. Am Sonntag zogen die OSV-Männer über 4 x 100 m Lagen ins Finale (18.37 Uhr, live in ORF Sport +) ein. Damit schafften sie auch die Qualifikation für das 16er-Teilnehmerfeld bei den Olympischen Spielen in Paris.
Von der Medaillenanzahl und -wertigkeit auf der Langbahn sind die Weltmeisterschaften in Doha die insgesamt zweiterfolgreichsten für Rot-Weiß-Rot. Besser lief es 2001 in Fukuoka, als Maxim Podoprigora über 200 m Brust und Markus Rogan über 200 m Rücken davor noch nie erreichte OSV-Ergebnisse erzielt hatten. Bucher und Espernberger sorgten für die ersten Langbahn-WM-Medaillen Österreichs im Delfinstil bzw. Bucher für überhaupt den ersten nicht auf einer 200-m-Distanz errungenen Podestplatz.