Ski alpin

Venier triumphiert erstmals in Super-G

Österreich hat seit Sonntag dank Stephanie Venier eine neue Siegerin im Super-G. Die Tirolerin setzte sich in Crans-Montana in einem Hundertstelkrimi gegen die beiden Italienerinnen Federica Brignone und Marta Bassino durch und feierte ihren ersten Erfolg abseits einer Abfahrtsstrecke. Im Kampf um die kleine Kristallkugel machte Cornelia Hütter als Fünfte etwas Boden auf Lara Gut-Behrami gut.

Venier setzte sich als insgesamt 19. Österreicherin an die Spitze eines Super-G. Der Vorsprung auf die zweitplatzierte Brignone war jedoch denkbar knapp: Lediglich vier Hundertstel entschieden zugunsten der Tirolerin. Bassino, die am Samstag ihren ersten Abfahrtssieg eingefahren hatte, komplettierte mit nur 15 Hundertstel Rückstand die Top Drei. Hütter hatte als Fünfte 0,45 Sek. Rückstand auf ihre Teamkollegin, Ariane Rädler (12.) und Mirjam Puchner (13.) verpassten die Top Ten knapp, Michaela Heider fuhr auf Platz 18.

Mit ihrem insgesamt dritten Weltcup-Sieg und dem zweiten in dieser Saison nach der Abfahrt von Cortina d’Ampezzo sorgte Venier auch für den dritten österreichischen Erfolg der heimischen Damen. Davor hatte Hütter den Super-G von Zauchensee für sich entschieden. In Crans-Montana war Veniers Sieg allerdings eine rot-weiß-rote Premiere: Im sechsten Rennen in dieser Disziplin im WM-Ort von 1987 und 2027 war es der erste österreichische Erfolg.

1. Stephanie Venier (AUT)
2. Federica Brignone (ITA)
3. Marta Bassino (ITA)

Perfekter Mittelteil

Den Grundstein zu ihrem zweiten Saisonsieg legte Venier im Mittelteil, wo sie zuerst die Einfahrt perfekt erwischte und den Schwung ins Flache ideal mitnahm. Im Zielhang verlor sie dank eines Fehlers zwar noch viel an Zeit, rettete aber vier Hundertstel über die Ziellinie. „Der Lauf war tricky zu fahren, man musste die Ski laufen lassen, gleichzeitig ein paar Passagen aber mit Kopf fahren“, war Venier im ORF-Interview die Erleichterung über das Glück der Tüchtigen ins Gesicht geschrieben: „Es war am Ende knapp, zum Glück ist es sich ausgegangen. Jetzt bin ich megahappy.“

Schon der Blick auf die Startliste hätte ihre Konzentration entscheidend geschärft, sagte die 30-Jährige: „Ich war schon vor dem Rennen nervös, weil ich zwischen Brignone und Gut-Behrami startete und wusste, dass ich mich anstrengen muss, um gut auszuschauen.“ Ihr erster Sieg in einem Super-G sei zudem ein weiterer Beweis, dass sie etwaige Probleme zu Beginn der Saison endgültig hinter sich gelassen hat: „Ich fahre einfach wieder gerne Ski. Das sieht man, glaub ich, auch an den Resultaten“, sagte Venier.

Hütter sitzt Gut-Behrami im Nacken

Im Schatten ihrer Teamkollegin durfte sich aber auch Hütter wie eine kleine Siegerin freuen. Die Steirerin kam nämlich hauchdünn um eine Hundertstel vor Gut-Behrami ins Ziel und halbierte damit ihren Rückstand auf die Schweizerin in der Spezialwertung für den Super-G. Hütter geht nun mit nur noch fünf Punkten Rückstand auf Gut-Behrami in die noch ausstehenden vier Saisonrennen in dieser Disziplin. Tagessiegerin Venier schob sich mit ihrem Sieg hinter Brignone auf Platz vier, auf Spitzenreiterin Gut-Behrami fehlen ihr 94 Zähler.

Hütter fährt in Top Fünf

Die Steirerin konnte zwar in den Kampf um den Sieg nicht eingreifen, fuhr aber mit Platz fünf das nächste Topergebnis ein.

Hütter, die in der ersten Abfahrt am Freitag Zweite geworden war, hakte das Wochenende im Schweizer Kanton Wallis auch generell als Erfolg ab. „Crans-Montana hat mir viel Kraft und Energie gekostet, allerdings im positiven Sinn. Weil ich sehr nervös war. Jetzt kann ich das abhaken“, sagte die 31-Jährige mit Hinweis auf ihren schweren Sturz im Zielhang vor zwei Jahren. Der Blick auf die Super-G-Wertung würde das Energielevel aber gleich wieder heben, so Hütter: „Ich fahre mit einem guten Gefühl zu den nächsten Rennen.“

Insgesamt holten acht von zwölf gestarteten Österreicherinnen Weltcup-Punkte. Neben Venier, Hütter, Rädler, Puchner und Heider schafften es auch Ricarda Haaser (24.), Christine Scheyer (26.) sowie die ex aequo auf Rang 28 klassierten Nadine Fest und Christina Ager in die Top 30. Sabrina Maier als 33. und Lena Wechner auf dem 38. Platz gingen ebenso leer aus wie Franziska Gritsch – die Tirolerin war einer von acht Ausfällen.