Gerson Rodrigues (Bratislava) und Dimitri Lavalee (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Conference League

Verwalten für Sturm keine Option bei Slovan

Mit einem Dreitorevorsprung im Gepäck hat Sturm Graz die Reise in die Slowakei angetreten. Dort will Österreichs Vizemeister am Donnerstag (21.00 Uhr) gegen Slovan Bratislava den Aufstieg ins Achtelfinale der Conference League fixieren. Nach dem 4:1 im Play-off-Hinspiel zu Hause soll der slowakische Rekordmeister aber keinesfalls unterschätzt werden. „Wir haben nach wie vor großen Respekt“, versicherte Trainer Christian Ilzer und forderte gleichzeitig: „Wir dürfen nicht passiv sein und das Ergebnis verwalten.“

Die Busreise in die slowakische Hauptstadt haben die Grazer am Mittwoch „mit einem guten Gefühl“ angetreten, wie David Affengruber erklärte. In den Verwaltungsmodus wollen die Steirer aber nicht schalten. „Wir werden alles geben, um zu gewinnen“, betonte der Innenverteidiger. Ilzer ergänzte, dass das Hinspiel keinen Einfluss auf die Taktik habe.

Unterstützt werden die Grazer beim Risikospiel im 22.500 Zuschauer fassenden neuen Nationalstadion von etwa 2.200 Fans. Der Aufstieg wäre für Sturm der größte internationale Erfolg seit 23 Jahren, als in der Champions League der Sprung in die damals noch ausgetragene zweite Gruppenphase gelang. Im dritten Jahr der Conference League wäre der Cupsieger die zweite österreichische Mannschaft im Achtelfinale, in der Premierensaison vor zwei Jahren hatte es der LASK ebenfalls in die Top 16 geschafft.

Sturm trifft erneut auf Bratislava

Am Donnerstag kommt es zum Rückspiel zwischen Sturm Graz und Slovan Bratislava. Nach dem 4:1-Sieg im Hinspiel will man den slowakischen Rekordmeister jedoch nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Keine Personalprobleme bei Sturm

Personell kann Ilzer aus dem Vollen schöpfen. Angreifer Manprit Sarkaria ist nach Muskelproblemen wieder fit, Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic will trotz einer tiefen Fleischwunde am linken Knöchel, die er sich beim Spiel gegen Rapid zugezogen hat, durchbeißen. „Ich bin sehr froh, dass nichts Ernsteres passiert ist“, sagte Gazibegovic und betonte: „Keiner von uns denkt daran, den Gegner zu unterschätzen.“

Conference League, Play-off, Rückspiel

Donnerstag, 21.00 Uhr:

Slovan Bratislava – Sturm

Bratislava, Nationalstadion, SR Grinfeeld (ISR)

Mögliche Aufstellungen:

Slovan: Trnovsky – Pauschek, Bajric, Wimmer, Zmrhal – Kucka, Kankava, Savvidis – Barseghyan, Rodrigues, Strelec

Sturm: Jaros – Gazibegovic, Wüthrich, Affengruber, Schnegg – Gorenc Stankovic – Kiteishvili, Horvat, Prass – Biereth, Sarkaria

An Selbstvertrauen sollte es bei den Steirern jedenfalls nicht mangeln, nachdem der Frühjahrsstart mit souveränen Siegen gegen Slovan und Austria Wien (2:0) im Cupviertelfinale sowie zwei 1:1 in der Liga gegen Salzburg und Rapid durchaus erfolgreich gestaltet wurde.

Legionär Wimmer hofft auf „das Unmögliche“

Der überlegene slowakische Tabellenführer muss am Donnerstag unterdessen mindestens drei Tore erzielen, um eine Verlängerung zu erzwingen. „Wir dürfen auf kein Wunder hoffen“, betonte Slovan-Coach Vladimir Weiss. Es sei ein normales Spiel, und sein Team müsse an die gute erste Hälfte in Graz anschließen.

In der Innenverteidigung kann Weiss wieder auf Kevin Wimmer setzen, der Ex-Rapidler war im Hinspiel gesperrt. „Ich hoffe, dass wir das Unmögliche schaffen, aber wir können die Situation richtig einschätzen“, sagte Wimmer, der letzten Sommer nach Bratislava gewechselt war. „Es wird sehr schwer, drei Tore mehr als sie zu schießen. Aber im Fußball ist alles möglich.“

Sturm braucht „Topleistung“

Sollte Sturm der angepeilte Aufstieg gelingen – die UEFA schüttet 600.000 Euro als Prämie aus –, wartet im Achtelfinale ein Gruppensieger der Conference League. Bei der Auslosung am Freitag in Nyon wären Lille, Maccabi Tel Aviv, Viktoria Pilsen, FC Brügge, Aston Villa, Rapid-Bezwinger Fiorentina, PAOK Saloniki und Fenerbahce Istanbul die möglichen Gegner.

Doch zuerst soll in Bratislava der komfortable Vorsprung ohne großes Zittern über die Zeit gebracht werden, im Idealfall mit einem Sieg inklusive Punkte für die Fünfjahreswertung. „Das 4:1 ändert nichts am Respekt vor den Stärken des Gegners, eine Topleistung wird nötig sein“, sagte Ilzer.