Stefan Brennsteiner während Riesentorlauf
Reuters/Albert Gea
Ski alpin

Auf Techniker kommt in USA einiges zu

Der alpine Weltcup der Männer versucht ein zweites Mal in diesem Winter sein Glück in den USA. Beim ersten Trip Anfang Dezember wurden alle drei Rennen – zwei Abfahrten und ein Super-G – wetterbedingt abgesagt. Nun sind die Techniker an der Reihe. Für dieses Wochenende sind in Palisades Tahoe je ein Riesentorlauf und Slalom angesetzt, nächste Woche in Aspen zwei Riesentorläufe und ein Slalom.

In Palisades Tahoe beginnen die Läufe um 19.00 und 22.00 Uhr MEZ, in Aspen die Riesentorläufe um 18.00 und 21.00 Uhr, die Slalom-Durchgänge um 17.00 und 20.00 Uhr MEZ (jeweils live in ORF1). Die Erinnerungen an das Vorjahr sind zwiespältig. Marco Schwarz holte ebenfalls Ende Februar in Palisades Tahoe seinen ersten Sieg im Riesentorlauf, im Slalom war Platz acht für Fabio Gstrein das Topresultat für den ÖSV.

Schneemassen hatten damals die Durchführung des Rennens verzögert. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Schnee gesehen“, sagte Manuel Feller über das Rennen, in dem es für ihn nur zu Rang 13 reichte. In dieser Saison läuft es viel besser für ihn, im Slalom-Weltcup war er immer in den Top fünf. „Es wäre cool, wieder auf ein Podium zu fahren“, sagte der Tiroler.

Manuel Feller während Slalom
GEPA/Harald Steiner
Der Erfolgslauf soll für Manuel Feller in den USA weitergehen

Slalom-Kugel für Feller in Griffweite

Seit seinem Wengen-Sieg Mitte Jänner hat Feller im Slalom die Plätze vier (Kitzbühel), fünf (Schladming) und vier (Chamonix) stehen. Im Disziplinweltcup liegt er 164 Punkte vor dem Deutschen Linus Straßer, nach den beiden Torläufen in den USA warten in Kranjska Gora und in Saalbach noch zwei weitere. Feller könnte in Übersee den Kugelgewinn also schon fixieren. Seit den Riesentorläufen vor zwei Wochen in Bansko habe er einen Schneetag mit Slalom-Training, mehrere Konditionseinheiten absolviert und sonst regeneriert, so der 31-Jährige.

Im RTL belegte Feller zuletzt in Schladming und Bansko die Ränge zwei und drei. „Es wäre cool, wenn ich so weitermachen könnte. Das waren schon ein paar gute Sachen, die ich gezeigt habe.“ In Palisades Tahoe gebe es einen extrem interessanten Riesentorlauf-Hang. „Eine ganz andere Charakteristik. Von den Übergängen her ist es sehr, sehr interessant.“ Ob er über die beiden Wochenenden aber alle drei Riesentorläufe bestreiten werde, stehe „noch ein bisschen in den Sternen. Es ist schon ein brutales Programm.“

Raschner peilt die Top 15 an

Auch Dominik Raschner fährt beide Disziplinen, sein Hauptaugenmerk liegt derzeit aber auf dem Slalom. Der Tiroler möchte über gute Ergebnisse seine Startposition verbessern. „Nach den zwei Slaloms wäre es das Ziel, dass ich mit der Startnummer in die Top 15 reinrutsche. Ich möchte meine stabile Fahrweise zeigen, einfach aktiv bleiben.“ Mit den Plätzen drei, fünf und sieben hat der 29-Jährige in dieser Saison drei Topergebnisse stehen. Anders im Riesentorlauf, in dem es noch zu keinem Weltcup-Punkt gereicht hat.

Dominik Raschner während Slalom
GEPA/Mario Buehner-Weinrauch
Im Slalom hat Dominik Raschner in dieser Saison schon einige starke Läufe gezeigt

Riesentorläufer Stefan Brennsteiner zeigte zuletzt in Bansko seine im Februar/März fast obligate Steigerung. Die in Palisades Tahoe 2023 mit Rang fünf gemachten Erfahrungen sollten ihm Zuversicht geben: „Das war ein richtig gutes Rennen.“ Ganz anders war das bei Michael Matt im Slalom mit Rang 24. „Das war ausbaufähig. Aber der Hang geht voll zu attackieren, er hängt in alle Richtungen. Oben steil weg, unten flach raus. Ich möchte schon da anknüpfen, wo ich Anfang der Saison gestartet bin.“ Im November war Matt in Gurgl Dritter gewesen.

Eine gewisse Stabilität hat Johannes Strolz in seine Slalom-Leistungen gebracht. Nach seinem Gurgl-Ausfall kam der Vorarlberger auf die Ränge 16, 18, 15, 15, 17 und 14. Nun soll es weiter nach vorne gehen. „Es wäre jetzt dann langsam einmal gut, wenn ich ein Top-Ten-Ergebnis fahren würde.“

Pfeifer will „Schritt nach vorne“ sehen

ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer erwartet sich vom Olympiasieger, aber auch von der „sogenannten zweiten Garde einen Schritt nach vorne. Dass wir ein paar in den 30 haben.“ Die Riesentorlauf-Strecke sei interessant, der Slalom-Hang „nicht wirklich allzu schwierig“.

Siegesanwärter im Riesentorlauf ist wieder Marco Odermatt. Saisonübergreifend hält der Schweizer bei neun Siegen, mit dem zehnten würde er die neun im Slalom von Alberto Tomba (ITA) von Jänner 1994 bis Februar 1995 übertreffen. In Aspen könnte Odermatt zudem den Spezialweltcup holen. Seine bisher letzte „Riesen“-Niederlage kassierte er 2023 in Palisades Tahoe gegen Schwarz.