Skifahrer Manuel Feller (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Feller liefert im Kampf um Kristall ab

Mit seinem vierten Saisonsieg im Slalom am Sonntag in Palisades Tahoe hat Manuel Feller seine Hochform erneut unter Beweis gestellt und den Vorsprung in der Disziplinwertung wohl vorentscheidend ausgebaut. 204 Punkte Guthaben hat der Tiroler auf seinen ersten Verfolger Linus Straßer (GER), drei Rennen stehen noch auf dem Programm. „Das kann man sich nicht schöner vorstellen“ kommentierte Feller, der im Kampf um Kristall erneut ablieferte.

Als Dritter des ersten Durchgangs überholte er bei kalifornischem Sonnenschein im Finale Clement Noel und Straßer noch und setzte sich mit 0,28 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen durch. „Es war ein sehr schwieriger Lauf. Es war die richtige Dosierung gefragt“, sprach er danach die tückische Kurssetzung auf dem teilweise weghängenden Gelände an. „Dass es dann so aufgeht, dafür muss schon alles zusammenpassen.“

Nur drei Läufer können Feller die Slalom-Kugel theoretisch noch streitig machen: Straßer, Noel und der Norweger Timon Haugan. Noel liegt 238 Punkte zurück, Haugan schon 280. Bei der Ausgangssituation sollte in den drei verbleibenden Rennen eigentlich nichts mehr anbrennen, wenngleich Feller sich nicht aus dem Fenster lehnen will. „Es sind noch drei Rennen, es kann sehr viel passieren, vor allem im Slalom. Fokus auf das nächste Rennen, dann schauen wir mit welchem Resümee wir wieder heimfliegen“, sagte der 31-Jährige, der in allen bisherigen acht Saisonslaloms in die Top Fünf gefahren ist.

Feller gewinnt Palisades-Tahoe-Slalom

Nach Platz drei im ersten Durchgang findet Manuel Feller in Lauf zwei die richtige Mischung aus Angriff und Taktieren.

Stärkste Saison trotz schlechter Vorzeichen

Insgesamt hält Feller jetzt bei sechs Siegen im Weltcup. Dass er zwei Drittel davon in knapp drei Monaten dieses Winters schaffte, zeigt, wie außergewöhnlich seine Saison ist. Dabei stand sie bis in den Sommer unter keinem guten Stern, plagte ihn doch ein Knochenmark-Ödem an der rechten Hüfte – die Folge eines Sturzes beim Einfahren für den WM-Slalom 2023 in Courchevel. Feller spielte sogar schon mit dem Gedanken, eine längere Auszeit zu nehmen, entschied sich dann aber dagegen und nahm am Trainingslager in Südamerika teil.

Nun kann er schon bald das letzte Puzzlestück setzen. Neben WM-Silber im Slalom 2017 wäre die Kristallkugel der größte Erfolg in Fellers Karriere. Im besten Fall könnte sogar schon nächste Woche in Aspen im US-Bundesstaat Colorado die Entscheidung fallen. Danach geht es noch nach Kranjska Gora und Hinterglemm, wo das Weltcup-Finale steigt.

Riesentorlauf rückt in den Hintergrund

Dem Slalom ordnet Feller alles unter. Riesentorlauf-Training sei für ihn zurzeit kaum möglich, da er viel Zeit und Aufwand für die Regeneration benötige. In Aspen will er auch auf einen der beiden Riesentorläufe verzichten, um für den Slalom optimal gerüstet und fit zu sein.

„Das Programm ist für einen, der zwei Disziplinen fährt, schon fast ein bisschen fahrlässig, muss man sagen“, sagte er im ORF-Interview. „Vor allem mit der Höhe, mit den Reisen und allem ist es ein großes Risiko, dass da irgendwas passiert“, legte er in der Diskussion über den Kalender nach. „Von dem her werde ich am Freitag agieren, Samstag Pause und am Sonntag noch einmal einen guten Slalom fahren.“