Bobbahn in Altenberg (Deutschland)
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Bob

Schweiz fordert Sicherheitskommission

Der Schweizer Bobverband Swiss Sliding fordert nach dem schweren Unfall des Viererbobs in Altenberg vom Weltverband IBSF die Gründung einer Sicherheitskommission und die Einsetzung eines Sicherheitsdelegierten. „Der größtmögliche Schutz der Athletinnen und Athleten muss für einen Weltverband einer Rennsportart die allerhöchste Priorität haben“, sagte Swiss-Sliding-Präsident Sepp Kubli in einer Pressemitteilung am Montag.

Er verlange in diesem Gremium unabhängige Experten aus verschiedenen Bereichen wie Technik, Material, Bahnbau und Medizin sowie einen Athletenvertreter und eine Athletinnenvertreterin. Zudem solle ein ständiger Delegierter für Sicherheitsfragen an Ort und Stelle sein. „Es reicht uns nicht, wenn man uns beteuert, dass man sich darum kümmert“, sagte Kubli und schlug mit dem ehemaligen Weltklassepiloten Christian Reich eine in allen Bereichen kompetente Person vor.

Laut den Schweizern, die nach dem schweren Trainingssturz am 13. Februar in Altenberg lange um das Leben des schwer verletzten Anschiebers Sandro Michel bangen mussten, seien die Sicherheitsrisiken, die zum Unfall in Altenberg führten, „seit Jahren bekannt, ohne dass die IBSF hinreichende Maßnahmen ergriffen hat“. Die geforderte Sicherheitskommission soll auf dem Jahreskongress des Weltverbandes in Lake Placid im Juni beschlossen werden.

Michel zurück in Heimat

Anschieber Michel hatte sich beim Sturz seines Piloten Michael Vogt schwere Verletzungen im Brustkorb und Beckenbereich zugezogen. Der 210 kg schwere Schlitten war mit drei gut hundert Kilogramm schweren Crewmitgliedern von der ansteigenden Zielkurve unkontrolliert zurück in die Bahn gerutscht und hatte den herausgeschleuderten liegenden Michel mit voller Wucht getroffen.

Mittlerweile konnte Michel nach drei Operationen in die Schweiz zurückgebracht werden. Pilot Vogt, der selbst bewusstlos war und sich kaum erinnerte, möchte seinen Anschieber in den nächsten Tagen besuchen.