Der 26-jährige dreifache Weltmeister zog mit der 33. Pole in der ewigen Bestenliste auf dem fünften Platz mit Jim Clark und Alain Prost gleich. „Wir haben das sehr gut gemacht und alles herausgeholt“, funkte der Triple-Weltmeister zufrieden an die Box. Sergio Perez landete im zweiten Red Bull auf dem fünften Platz (+0,358), knapp hinter dem Vierten Carlos Sainz im Ferrari (+0,328).
Alle Fahrer hatten mit den Bedingungen auf dem Bahrain International Circuit zu kämpfen. So meinte Verstappen: „Mit dem Wind war es sehr schwierig, ich musste in Q3 alles rauspressen. Die Poleposition war unerwartet. Aber wir haben immer in die richtige Richtung gearbeitet und sind jetzt wieder einen Schritt weiter.“
Knappes Rennen erwartet – hinter Verstappen
Allgemein erwarten die Fahrer ein knappes Rennen – wenn es auch um die Plätze hinter dem Dominator der letzten Jahre geht. Aber die Konkurrenz ist zuversichtlich, im Vergleich zum Vorjahr, als Red Bull alle bis auf ein Rennen gewonnen hatte, besser mithalten zu können.
Deshalb war Ferrari-Fahrer Leclerc auch „ein bisschen enttäuscht. Wir haben in Q3 mit den neuen Reifen ein bisschen verloren. Wir haben einiges ausprobiert, aber wir sind definitiv in einer besseren Position als letztes Jahr. Wir werden sehen, wie nahe wir dran sind. Red Bull ist sicher vor uns, aber wir werden uns teuer verkaufen und schauen, was passiert.“
Ähnlich sah Mercedes-Pilot George Russell die Lage: „Ich fühle mich gut im Auto, und darauf können wir aufbauen. Wir haben viel im Simulator gearbeitet, wir werden im Rennen sehen, ob wir in die richtige Richtung gehen. Unser Renntempo ist heuer besser, aber Max (Verstappen, Anm.) ist natürlich noch vor uns. Wir werden alle um den zweiten Platz kämpfen.“
Bei Red Bull stehen die Zeichen auf Sieg
Trotz der zeitweiligen Schwierigkeiten von Verstappen in den ersten Trainings am Donnerstag und Freitag mit der Schaltung und des dazugehörigen Wutausbruchs ist Red Bull weiter jenes Team, das es zu schlagen gilt. Davon ist auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko überzeugt.
„Wir waren nach den Tests optimistisch, haben aber festgestellt, dass hier die Streckentemperatur geringer war, und wir konnten unsere Reifen vorerst nicht darauf einstellen. Auch der Wind war deutlich stärker, aber er soll im Rennen nachlassen. Im Qualifying kam dann wieder der ‚Max-Faktor‘ zum Tragen. Wir wissen, dass unsere Longruns in Relation zur Qualifying-Pace noch besser waren. Also wir können für morgen optimistisch sein.“
Mercedes nimmt zu viel Tempo raus
Bei Temperaturen um 18 Grad Celsius und böigem Wind auf dem Bahrain International Circuit deckten die zehn Teams ihre Karten erstmals in diesem Jahr auf, an der Spitze änderte sich aber wenig. Auch Mercedes, im zweiten Training doppelt voran, durfte zufrieden sein. Allerdings änderten die Silberpfeile ihr Set-up mit Blick auf eine bessere Leistung im Rennen.
„Wir haben vermutlich ein bisschen zu viel Performance rausgenommen. Jugend forscht, es ist ein neues Auto und wir lernen gerade“, sagte Mercedes-Boss Toto Wolff. Der Wiener sprach von einem guten Anfang. „Ich hoffe, dass sich das bewahrheitet, was wir glauben, und wir einfach mehr Rennperformance haben.“
Rekordweltmeister Lewis Hamilton kam allerdings nicht über Platz neun hinaus und startet hinter dem McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri. Die größte Enttäuschung erlebte Alpine, die beiden Franzosen Esteban Ocon (19.) und Pierre Gasly (20.) gehen aus der letzten Startreihe ins erste Saisonrennen.
Dichtes Programm
Der Saisonauftakt am Persischen Golf findet bereits am Samstag statt, da das zweite Rennen in Saudi-Arabien wegen des muslimischen Fastenmonats Ramadan (ab 10. März) um einen Tag nach vorne verschoben wurde und die F1-Regeln eine Pause von einer Woche vorschreiben. Verstappen peilt dieses Jahr seinen vierten WM-Titel in Serie an, der Austrorennstall Red Bull will an die abgelaufene Saison mit 21 Siegen aus 22 Rennen anschließen.