Ski alpin

Brignone jubelt nach Super-G-Farce

Federica Brignone hat den von Nebel und Regen beeinträchtigten zweiten Super-G in Kvitfjell für sich entschieden und das Rennen um die kleine Kristallkugel noch spannender gemacht. Die Italienerin setzte sich am Sonntag 0,61 Sekunden vor der Schweizer Weltcup-Spitzenreiterin Lara Gut-Behrami durch, die Tschechin Ester Ledecka (+0,79) wurde Dritte. Stephanie Venier belegte als beste Österreicherin Platz sieben (1,26).

Wechselnder Nebel hatte immer wieder zu Unterbrechungen geführt, die Bodensicht blieb nicht optimal. Das Rennen wurde zur nervlichen Zerreißprobe. Gleich mit Startnummer eins hatte die Französin Laura Gauche eine Welle übersehen und war gestürzt, sie blieb unverletzt. Erst nach 2:25 Stunden waren die für die Wertung notwendigen 30 Läuferinnen im Ziel, nach 41 Starterinnen wurde abgebrochen.

Brignone hatte sich vom Nebel davor nicht irritieren lassen. Wie auf Schienen fuhr die 33-Jährige durch die Nebelbank zur Bestzeit und zu ihrem 25. Weltcup-Sieg, den vierten in dieser Saison und den zweiten im Super-G. Mit Nummer 19 stürmte Ledecka noch überraschend auf das Podest und stupste die Norwegerin Kaja Vickhoff Lie hinunter. Cornelia Hütter wurde hinter Venier und vor Ariane Rädler Siebente (1,27) und blieb damit wie Brignone im Rennen um die kleine Kristallkugel.

Brignone gewinnt chaotisches Rennen

Federica Brignone hat den von Nebel und Regen beeinträchtigten zweiten Super-G in Kvitfjell für sich entschieden und das Rennen um die kleine Kristallkugel noch spannender gemacht.

„Es war nicht einfach, ich hatte viel Nebel. Ich sah den Boden nicht, hatte den Kurs aber im Kopf und habe probiert, so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen. Mit voller Attacke, einfach drauflosfahren“, sagte Brignone nach langem Warten im ORF-Interview. „Dass die Bestzeit hält, hätte ich aber nicht gedacht. Mit den Verzögerungen hatte ich jedenfalls kein Problem.“

Kugelkampf bleibt spannend

Hütter liegt im Super-G-Weltcup ein Rennen vor Schluss 69 Punkte hinter Gut-Behrami auf Platz zwei. Siegerin Brignone verringerte ihren Rückstand auf die Schweizerin auf 74 Zähler. Die Entscheidung fällt beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm am 22. März (10.00 Uhr, live in ORF1).

1. Federica Brignone (ITA)
2. Lara Gut-Behrami (SUI)
3. Ester Ledecka

Hütter wäre übrigens die erste österreichische Gewinnerin des Super-G-Weltcups seit Renate Götschl vor 17 Jahren, Gut-Behrami würde mit ihrer fünften Super-G-Kugel zu den Rekordhalterinnen Lindsey Vonn (USA) und Katja Seizinger (GER) aufschließen.

„Ich hätte ein paar Passagen kompromissloser fahren müssen. Wenn ich beim Fahren zum Nachdenken anfange, ist es meistens nicht so schnell“, so Hütter nach ihrem schwächsten Super-G-Ergebnis in diesem Winter. Über den Kugelkampf sagte sie: „Es ist bis zum letzten Rennen alles möglich. Das war mein Saisonziel.“

Vier Chancen für Gut-Behrami

In der Weltcup-Gesamtwertung liegt Gut-Behrami nun 326 Punkte vor Brignone und 385 vor US-Star Mikaela Shiffrin, die nach ihrer Verletzung am kommenenden Wochenende bei den Technik-Rennen in Aare ihr Weltcup-Comeback geben könnte. Auch den Abfahrts- und Riesentorlauf-Weltcup führt Gut-Behrami an.

„Es war ein spezielles Rennen. Ich habe wenig gesehen, aber auch Zeit, die Spuren zu suchen, weil das Tempo nicht hoch war. Es war am Limit, nicht schön zu fahren, aber nicht gefährlich. Insgesamt habe ich mich nicht so gut wie sonst gefühlt“, sagte Gut-Behrami, die am Vortag vor Hütter und Mirjam Puchner gewonnen hatte.

Puchner wurde diesmal von einer Welle überrascht und beinahe abgeworfen, am Ende reichte es zu Platz 27 (3,42). Bis dahin war die 31-Jährige erneut schnell unterwegs. „Abhaken und in Saalbach besser machen“, sagte Puchner. Weltcup-Punkte gab es weiters für Franziska Gritsch (21.), Ricarda Haaser (25.), Lena Wechner (28.) und Christina Ager (30.).