ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick während eines Trainings mit der Mannschaft
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Fußball

So sieht Österreichs Fahrplan zur EM aus

Die Planungen von Österreichs Fußballnationalteam für die Europameisterschaft im Sommer in Deutschland sind weit fortgeschritten. Am Montag erfolgte mit der Kaderbekanntgabe für den ersten Vorbereitungslehrgang der Start ins EM-Jahr. Teamchef Ralf Rangnick ist in der Defensive zu Umstellungen gezwungen.

Die ÖFB-Auswahl absolviert von 18. bis 22. März ein fünftägiges Trainingslager in Marbella. Im Zuge dessen will man sich laut Sportdirektor Peter Schöttel mit den Spielern auch über die EM-Prämien austauschen. Es folgen Testspiele gegen die Slowakei (23. März in Bratislava, 18.00 Uhr, live in ORF1) und die Türkei (26. März in Wien, 20.45 Uhr, live in ORF1). Die nächste Zusammenkunft erfolgt erst Ende Mai in Windischgarsten, ehe das letzte Heimspiel gegen Serbien (4. Juni in Wien, 20.45 Uhr, live in ORF1) und dann die EM-Generalprobe in St. Gallen gegen die Schweiz (8. Juni, 18.00 Uhr) warten.

Ihr EM-Quartier im mondänen Schlosshotel Berlin beziehen die Österreicher am 12. Juni. Dazwischen stehen den Spielern Stand jetzt drei freie Tage zur Verfügung, in denen sie bei ihren Familien noch einmal „durchschnaufen und Kraft tanken“ können, wie es Schöttel formulierte. Die Anreise nach Berlin erfolgt individuell. „Treffpunkt für alle ist am 12. Juni in Berlin.“ Wie vom Veranstalter gefordert fünf Tage vor dem ersten Turnierspiel gegen Frankreich in Düsseldorf.

Schlosshotel Berlin
APA/AFP/Fabrice Rambert
Bei der WM 2006 gastierte Deutschland im Schlosshotel Berlin, bei der EM 2024 schlägt hier Österreich auf

Die Reise nach Düsseldorf wird der ÖFB-Tross laut Schöttel aufgrund der Distanz von mehr als vier Zugstunden ziemlich sicher mit dem Flugzeug antreten. Das zweite Gruppenspiel und das Gruppenfinale gegen die Niederlande bestreitet das Rangnick-Team jeweils in Berlin – und damit nur eine 15-minütige Busfahrt von seiner Unterkunft im noblen Stadtteil Grunewald entfernt. Trainiert wird auf dem Gelände von Hertha BSC in unmittelbarer Nachbarschaft des Olympiastadions.

Basis in Berlin

Im Stadion auf dem Wurfplatz trägt üblicherweise das Zweitteam der Hertha seine Heimspiele aus. Daneben stünden bei Bedarf weitere Trainingsplätze zur Verfügung. Mitte Februar befand sich eine rund 20-köpfige Delegation mit Teamchef, Sportdirektor und Vertretern aller bei der EM operativ tätigen ÖFB-Abteilungen auf Inspektionsreise in der deutschen Hauptstadt. „Wir haben uns dort alles angeschaut und unsere Wünsche deponiert“, erklärte Schöttel. „Das wird toll werden.“

Stadion „Auf dem Wurfplatz“ in Berlin
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Im Stadion auf dem Wurfplatz ist normalerweise die zweite Mannschaft von Hertha BSC im Einsatz

Seinen 23-Mann-Kader für das Turnier muss Rangnick am 7. Juni an die UEFA nennen. „Ich glaube schon, dass wir uns da bis zum letzten Moment Zeit lassen werden, weil es kann immer noch bis zum letzten Tag etwas passieren“, meinte Schöttel. Bei Alaba wird es nach seinem im Dezember erlittenen Kreuzbandriss ein Wettlauf gegen die Zeit. Ob der Real-Madrid-Star im Großkader für die EM-Vorbereitung aufscheint, wird sich kurz nach dem Pfingstwochenende am 21. Mai zeigen. Die Hoffnung lebt: „Meine Information ist, dass die Reha sehr gut verläuft.“

Den Gegner in ihrem zweiten EM-Spiel erfahren die Österreicher erst am 26. März. Die Entscheidung dürfte der Papierform nach zwischen Wales und Polen fallen, die im Play-off-Halbfinale gegen Finnland bzw. Estland jeweils klar in der Favoritenrolle sind. Alle drei Partien werden von ÖFB-Scouts beobachtet. Schöttel sieht in der kurzen Analysezeit bis zum Turnier daher kein großes Problem: „Da müssen die Teams in Bestbesetzung spielen. Da sehen wir dann schon, was uns erwartet.“ Auch Rangnicks Kotrainer seien in die Beobachtung der EM-Gegner involviert. „Wir überlassen da nichts dem Zufall.“

Rangnick-Zukunft als Begleitthema

Ein Thema, das bereits jetzt seinen Schatten vorauswirft, ist die Zukunft von Rangnick beim ÖFB-Team. Zumal die erfolgreiche Arbeit das Interesse anderer Clubs und Verbände weckt. Zuletzt hatte es ein mediales Thema mit dem Trainer suchenden FC Barcelona gegeben, der Kontrakt des 65-jährigen Deutschen läuft zumindest bis zum Ende der Qualifikation für die Weltmeisterschaft, also inklusive 2025.

„Ich denke schon, dass es ein Ziel von Ralf ist, auch bei Endrunden mit einer Nationalmannschaft dabei zu sein. Das hatte er trotz seiner Erfolge im Vereinsfußball noch nicht. Es ist ja auch seine erste Europameisterschaft. Ich weiß schon, dass er sehr fokussiert ist, damit er seine Ziele erreicht. Und er will definitiv zu einer Weltmeisterschaft“, sagte Schöttel, der in dieser Hinsicht guter Dinge ist.

Fahrplan zur EM 2024

  • 11. März: Kaderbekanntgabe für ersten Lehrgang 2024
  • 18. bis 22. März: Trainingslager in Marbella
  • 23. März: Testspiel in Bratislava gegen die Slowakei (18.00 Uhr, live in ORF1)
  • 24. und 25. März: Trainingstage in Wien
  • 26. März: Testspiel in Wien gegen die Türkei (20.45 Uhr, live in ORF1)
  • 26. März: letzter offener EM-Gruppengegner steht fest (Wales, Polen, Finnland oder Estland)
  • 21. Mai: Bekanntgabe des Großkaders für die EM-Vorbereitung
  • 29. Mai bis 3. Juni: Trainingslager in Windischgarsten
  • 4. Juni: Testspiel in Wien gegen Serbien (20.45 Uhr, live in ORF1)
  • 5. bis 7. Juni: Trainingstage in Wien
  • 7. Juni: Bekanntgabe des endgültigen 23-Mann-Kaders für die EM 2024 (UEFA-Nennfrist)
  • 8. Juni: Testspiel in St. Gallen gegen die Schweiz (18.00 Uhr)
  • 9. bis 11. Juni: freie Tage für alle Teamspieler
  • 12. Juni: Treffpunkt im EM-Quartier in Berlin
  • 17. Juni: EM-Gruppenspiel in Düsseldorf gegen Frankreich (21.00 Uhr)
  • 21. Juni: EM-Gruppenspiel in Berlin gegen Wales, Polen, Finnland oder Estland (18.00 Uhr)
  • 25. Juni: EM-Gruppenspiel in Berlin gegen die Niederlande (18.00 Uhr)