Ski alpin

Braathen kehrt als Brasilianer zurück

Skistar Lucas Pinheiro Braathen kehrt in der kommenden Saison in den alpinen Weltcup zurück. Der 23-jährige Norweger wird künftig für Brasilien an den Start gehen, wie er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz seines Sponsors Red Bull in Salzburg bestätigte. Schon tags zuvor hatte der brasilianische TV-Sender Globo Esporte darüber berichtet. Braathens Mutter Alessandra Pinheiro ist Brasilianerin.

„Ich kehre zurück und werde Brasilien vertreten, das Land, in dem ich die Liebe zum Sport im Allgemeinen entdeckt habe“, sagte Braathen. „Ich bin stolz darauf, für Brasilien im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und bei Olympischen Spielen antreten zu dürfen.“

Braathen wäre der erste Skifahrer in der Geschichte des Skiweltcups, der unter brasilianischer Flagge auf das Podest fährt. „Ich werde zeigen, dass Sport für alle da ist, und das werde ich tun, indem ich für Brasilien Ski fahre“, hatte Braathen gegenüber Globo Esporte gesagt.

Braathen vor Comeback: „Ich bin bereit“

Skistar Lucas Pinheiro Braathen hat seine Rückkehr in den alpinen Skiweltcup bekanntgegeben. Der gebürtige Norweger startet ab der nächsten Saison für Brasilien, das Geburtsland seiner Mutter. Im Rahmen einer Pressekonferenz zeigte sich der 23-Jährige für das neue Projekt bereit.

„Große Sache für mich“

„Ich freue mich auf die Chance, für Brasilien Wettbewerbe zu gewinnen und die Flagge zu tragen“, so Braathen. „Ich fühle Freude und Liebe. Ich bin begeistert, die Brasilianer in einer neuen Sportart zu vertreten. Das ist eine große Sache für mich.“

Die Hürden für einen Nationenwechsel sind innerhalb des Regelwerks des Internationalen Skiverbands (FIS) für einen Athleten überschaubar, wenn er wie Braathen eine familiäre Bindung zu dem neuen Land hat. Der norwegische Verband müsste dem Wechsel zustimmen, in letzter Konsequenz könnte die FIS ohne Zustimmung entscheiden. Die Zustimmung Norwegens sei laut Braathen aber schon erfolgt.

Rücktritt im Oktober

Im Oktober war Braathen vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden überraschend zurückgetreten. Als Grund dafür hatte er unter anderem einen Streit mit dem Norwegischen Skiverband (NSF) über Vermarktungsrechte genannt. Braathen modelte etwa für die Modemarke J. Lindeberg und stieß damit den NSF, der von Helly Hansen ausgestattet wird, vor den Kopf. Nach einem Modeshooting wurde er mit einer Geldstrafe belegt.

Lucas Braathen mit Kristallkugel, März 2013
GEPA/Harald Steiner
In der vergangenen Saison holte Lucas Braathen erstmals die kleine Kristallkugel im Slalom

Erst vor Kurzem kritisierte auch der verletzte Aleksander Aamodt Kilde den norwegischen Verband scharf. Wie Braathen geht es ihm um die Vermarktungsrechte der Sportler, die in Norwegen in allen Bereichen einheitlich vom Verband gesteuert werden. Im Clinch mit dem Verband waren davor schon der frühere Weltcup-Gesamtsieger Aksel Lund Svindal und Henrik Kristoffersen.

Fünf Weltcup-Siege

In der vergangenen Saison hatte Braathen erstmals die kleine Kristallkugel im Slalom erobert. Insgesamt gewann er in seiner bisherigen Karriere fünf Weltcup-Rennen – drei Slaloms, zwei Riesentorläufe. Zuletzt stand er im Jänner 2023 beim Slalom in Adelboden auf dem Podest ganz oben. In Zukunft könnte Braathen auch vermehrt Super-Gs bestreiten und damit im Gesamtweltcup ein Wörtchen mitreden.