Für Verstappen, der auch das Auftaktrennen in Bahrain überlegen gewonnen hatte, war es die 34. Poleposition seiner Karriere und seine erste in Dschidda. Damit überholte der 26-Jährige in der ewigen Bestenliste Jim Clark und Alain Prost, womit Verstappen alleiniger Fünfter ist. Der Niederländer greift nach seinem saisonübergreifend neunten Sieg in Folge.
Verstappen, der zu Saisonbeginn bei den ersten Testfahrten noch nicht zufrieden mit seinem Boliden war, macht mittlerweile ein lachendes Gesicht, wenn er über sein Auto spricht. „Wir haben das Auto noch ein wenig überarbeitet, damit wir in den schnellen Kurven schneller sind. Das gibt einem das Bewusstsein, wirklich schnell zu sein."
Abwechslungsreiches Rennen erwartet
Für das Rennen wollte er sich zu keinen genauen Prognosen hinreißen lassen: „Wir haben hier alles: lange Geraden und schnelle Kurven. Im Rennen kann viel passieren. Wir haben in der Vergangenheit schon gesehen, dass es verrückte Rennen gibt.“ Das Rennen wurde aufgrund des anstehenden muslimischen Fastenmonats Ramadan um einen Tag nach vorne verschoben.
Die Konkurrenz lauert wie immer hinter dem Serienchampion auf ihre Chance. So wie der zweitplatzierte Charles Leclerc: „In der letzten Runde habe ich alles aus dem Auto geholt, was drinnen war. Wir sind ungefähr dort, wo wir es erwartet haben. Das Auto ist gut im Renntrimm. Ich freue mich auf das Rennen.“
Verstappen-Teamkollege Sergio Perez gestand nach dem Qualifying: „Ich konnte mich nicht verbessern. Max ist eine unglaubliche Runde gefahren, da war es nicht möglich mitzuhalten. Aber ich bin vorne dabei. Es wird in langes Rennen, da wird viel passieren, und hinter uns ist es sehr, sehr eng.“
Sainz-Ersatz Bearman zeigt auf
Vierter wurde Aston-Martin-Routinier Fernando Alonso (+0,374). Das McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris belegte die Plätze fünf und sechs vor den beiden Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton. Nicht mit dabei sein wird Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der wegen einer Blinddarmentzündung ausfällt.
Der 29-jährige Spanier wurde bereits operiert. Ob Sainz beim nächsten Rennen in Australien in zwei Wochen an den Start gehen kann, ist offen. Ersatzpilot Oliver „Ollie“ Bearman belegte in seinem ersten Qualifying in der Königsklasse den elften Platz, der Debütant verpasste den Einzug ins Q3 um 36 Tausendstelsekunden.
„Es war ein fantastischer Tag“
„Es war ein fantastischer Tag. Natürlich will man nicht unter diesen Umständen sein Formel-1-Debüt feiern, aber es ist eine tolle Gelegenheit“, sagte Bearman. Mit seiner Platzierung war er aber enttäuscht. „Aber es war das erste Mal. Und als junger Rennfahrer willst du unbedingt in ein Formel-1-Auto, das ist fünf Stufen über der Formel 2. Da brauchst du gutes Selbstvertrauen.“
Der 18-jährige Brite, der normalerweise in der Nachwuchsserie Formel 2 für das Prema-Team fährt, könnte im Rennen am Samstag zum jüngsten Ferrari-Piloten der Formel-1-Historie avancieren. Bearman ist der erste Ferrari-Fahrer seit dem Italiener Arturo Merzario 1972, der sein Debüt für das älteste und glamouröseste Team des Sports gibt. In der Formel 2 hatte Bearman, der Dschidda zu seinen Lieblingsstrecken zählt, die Poleposition herausgefahren.